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Wissenschaft
Für seine Leistungen auf dem Gebiet der computerunterstützten Verfahren in der medizinische Diagnostik und Therapie ist der Bremer Wissenschaftler Professor Heinz-Otto Peitgen (59) im Rahmen der Eröffnungsfeier des Kongresses am 5. April 2005 mit der Werner Körte Medaille in Gold ausgezeichnet worden. Professor Matthias Rothemund, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH), überreichte dem Mathematiker und Chaosforscher die Auszeichnung für die Entwicklung einer Software, mit deren Hilfe patientenindividuell die Risiken bei komplexen leberchirurgischen Eingriffen erkannt werden können. Das computerunterstützte Verfahren hilft Chirurgen bei der Planung des optimalen Vorgehens und bei der Durchführung des Eingriffs. Die Werner Körte Medaille, die den Namen eines der bedeutendsten Chirurgen am Ende des 19. und am Anfang des 20. Jahrhunderts trägt, wird Nicht-Chirurgen verliehen, denen die DGCH für herausragende Leistungen und die Unterstützung des Faches dankt.
Seit einem Jahrzehnt gehört Professor Peitgen zu den weltweit führenden Schrittmachern auf dem Gebiet der Computerunterstützung in der bildbasierten medizinischen Diagnostik und Therapieplanung. Mit Hilfe seiner Software werden Computertomographie- (CT) und Magnet-Resonanz-Tomographie-Aufnahmen (MRT) analysiert, als dreidimensionale Modelle mit allen wichtigen anatomischen Einzelheiten und pathologischen Veränderungen dargestellt, gefährdete Regionen identifiziert und die Erfolgsaussichten eines operativen Eingriffs berechnet. So können Chirurgen Operationen bereits im Vorfeld exakt planen, die Vorteile und Risiken verschiedener Schnittführungen gegeneinander abwägen und dabei erkennen, wie die postoperative Funktion des Organs sein wird. Anwendungsbereiche sind unter anderem Tumorerkrankungen der Leber, der Lunge und die Leberlebendspende.
Die Software von Professor Peitgen kommt heute in Kliniken und Forschungseinrichtungen in Europa, Asien und den USA zum Einsatz. 1995 gründete der Mathematiker das Forschungs- und Entwicklungszentrum MeVis an der Universität Bremen, das heute international führend ist in der Entwicklung von Software für den Einsatz in der bildbasierten medizinischen Diagnose und Therapie. Bis heute konnte Professor Peitgen mit MeVis 13 Patente anmelden, vier Unternehmen wurden ausgegründet. Sein Forschungsinstitut arbeitet mit mehr als 50 Kooperationspartnern weltweit aus Medizin, Wissenschaft und Industrie zusammen. Für seine Leistungen in Wissenschaft und Forschung in computerunterstützter Radiologie und Chirurgie erhielt Professor Peitgen unter anderem 1996 von Bundespräsident Roman Herzog das Bundesverdienstkreuz erster Klasse und 1999 den Karl Heinz Beckurts-Preis für Forschung und Innovation. Er ist Lehrstuhlinhaber in Florida und Bremen und außerdem Gastprofessor an Universitäten in Belgien, Brasilien, Kanada, USA, Mexiko und Italien.
Auf dem 122. Kongress der DGCH hielt Professor Peitgen am 5. April eingeladene Vorträge über "Fehler in komplexen Systemen: Ursachen und Vermeidung" und zur "Berechnung dreidimensionaler Modelle von Tumoren der Leber".
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Mathematik, Medizin, Physik / Astronomie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Personalia, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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