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Wissenschaft
Bochum, 14.10.1997 Nr. 188
Zusammenarbeit mit Modellcharakter Orthopädie mit eigener Kinderabteilung im St. Josef-Hospital 1. Bochumer Kindertag: ,Erworbene Hüftgelenkserkrankungen"
,Ein Kind hinkt nicht ohne Bedeutung". Dieser Satz von Prof. Dr. Joachim Grifka, (Orthopädische Universitätsklinik der RUB im St. Josef-Hospital, Bochum) soll Eltern und Kollegen aufrütteln, frühzeitig auf Bewegungsanomalien und Haltungsschäden zu achten. Denn es liegt häufig in ihrer Hand, ob sich daraus Deformitäten oder Verwachsungen entwickeln. Die seit 1996 bestehende enge interdisziplinäre Zusammenarbeit von Kinderärzten, Rheumatologen und Orthopäden in der Kinderklinik in Bochum verbessert die Chancen der kleinen Patienten erheblich. Im Sinne dieser Zusammenarbeit fand der erste ,Bochumer Kindertag" am 11.Oktober 1997 statt. Dabei ging es um das Hauptthema ,Erworbene Hüftgelenkserkrankungen im Kindes- und Jugendalter" mit mehr als 200 Teilnehmern, hauptsächlich Orthopäden und Kinderärzten.
Schnelle Diagnose, frühzeitige Behandlung
Häufig ist bei Kindern das Hüftgelenk zuerst betroffen, wenn eine Infektion den Körper befallen hat. Neben Hüftschmerzen können ein Hüfthinken oder bestimmte Schonhaltungen darauf hinweisen. Von entscheidender Bedeutung ist es hier, eine bakterielle von einer rheumatischen Entzündung zu unterscheiden: Gibt man etwa ein Cortison-Präparat bei einer bakteriellen Infektion, dann steigt die Belastung für das Immunsystem. Die Ärzte unterscheiden fünf verschiedene Rheumaformen bei Kindern. Duch korrekte Diagnosen und schnelle Behandlung können chronische Erkrankungen in vielen Fällen verhindert werden. Ein weiteres Hüftproblem bei Kindern ist der Morbus Perthes, eine Durchblutungsstörung des Hüftkopfes. Hinken und die Unfähigkeit, das Bein abzuspreizen oder zu drehen, können ein Warnsignal sein. Bei frühzeitiger Diagnose und konsequenter Entlastung des Beins über zwei bis vier Jahre kann der Schaden oft behoben werden.
Im Wettlauf gegen die Zeit
So wird das Erkennen einer bestimmten Erkrankung und ihre Therapie zum Wettlauf gegen die Zeit. In der Jugend besteht häufig noch eine Heilungschance, indem man den Wachstumsprozeß nutzt. Die interdisziplinäre Kooperation der Bochumer Mediziner bietet den Eltern den Rat mehrerer Fachdisziplinen aus einer Hand, was die Entscheidungswege deutlich verkürzt. Von der Diagnose, über die stationäre Behandlung in 18 Betten, zum Teil mit Mutter-Kind-Einheiten, und eine große Ambulanz, bis hin zum eigenen Bewegungsbad und Kinderkrankengymnastik garantiert das St. Josef-Hospital eine koordinierte Versorgung. Dazu gehören auch Eltern-Seminare und der ,Bochumer Kindertag", der für den Oktober des nächsten Jahres auch wieder eingeplant ist.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Joachim Grifka, Orthopädische Universitätsklinik im St. Josef-Hospital Bochum, Tel. 0234/509-2535.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Es wurden keine Arten angegeben
Deutsch
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