idw – Informationsdienst Wissenschaft
Nachrichten, Termine, Experten
Nachrichten, Termine, Experten
idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Um die Frage "(Künstliche) Intelligenz - was ist das eigentlich?" geht es im Sommersemester in der Vorlesung des Alcatel SEL Stiftungskollegs an der Universität Stuttgart. Als Vortragender konnte Prof. Dr. Thomas Christaller, Leiter des Instituts für Autonome Intelligente Systeme des Forschungszentrums Informationstechnik, St. Augustin, gewonnen werden. Christaller gilt als ausgewiesener Experte für das Fachgebiet der Künstlichen Intelligenz (KI).
Die Haupthypothese der Vorlesung lautet, daß Intelligenz Lebewesen dazu befähigt, Zukunftsvorhersagen zu machen und zwar insbesondere für Handlungsmöglichkeiten ihrer Artgenossen. Die Notwendigkeit, mit Hilfe von Probehandeln die eigenen Verhaltensmöglichkeiten auszuloten, ohne dies in sichtbare Handlungen umsetzen zu müssen, ist die Wurzel der Intelligenz bei Lebewesen. Nimmt man diese Erkenntnisse der Biologie als Grundlage für die Konstruktion künstlicher intelligenter Systeme, so muß ein neuer Weg in der KI gefunden werden. Diesen Weg wird Prof. Christaller aus methodologischer Sicht skizzieren. Dabei wird einerseits die mathematische Theorie der dynamischen Systeme und andererseits die Konstruktion von Robotern eine zentrale Rolle spielen. An Beispielen wird Christaller den heutigen Stand der Technik darstellen, mögliche Anwendungsgebiete und ein Forschungsprogramm der "Neuen KI-Forschung" skizzieren. - Bei der ersten Vorlesung am Montag, den 3. Mai "Menschen aus Menschenhand" geht es um den uralten Traum, künstliche intelligente Systeme zu schaffen. Zu einem Forschungsprogramm kam es erst in der zweiten Hälfte unseres Jahrhunderts. Christaller wird die hinter dieser Entwicklung stehenden Leitbilder und Metaphern beschreiben sowie unter anderem auf den "Turing-Test" eingehen, ein Gedankenexperiment von Alan Turing, das ein Kriterium dafür gibt, wann eine Maschine als intelligent bezeichnet werden kann. - Weitere Themen der insgesamt acht Vorlesungen, jeweils montags von 14.00 Uhr bis 15.30 Uhr sind: Was ist natürliche Intelligenz? (10.5.), Wie erreicht man künstliche Intelligenz? (17.5.), Roboter! (31.5.), Handeln, Wahrnehmen, Lernen (7.6.), Wie programmiert man einen Roboter? (14.6.), Ziele, Pläne, Intentionen (21.6.) sowie Roboter und Mensch (28.6.).
Zum Referenten
Thomas Christaller, Jahrgang 1949, studierte Mathematik, später auch Informatik in Marburg und Bonn, war nach der Promotion in Informatik von 1977 bis 1984 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitäten Bielefeld und Hamburg tätig. Seit 1985 ist er bei der GMD(Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung)-Forschungszentrum Informationstechnik GmbH, St. Augustin, zunächst als Leiter des Forschungsbereichs Expertensysteme, dann als Leiter des Instituts für Angewandte Informationstechnik und verantwortlich für den Forschungsbereich KI und seit 1998 als Leiter des Instituts für Autonome Intelligente Systeme. Seit 1989 hat er zudem eine Professur für Künstliche Intelligenz an der Universität Bielefeld übernommen.
Forschungsgebiete Christallers, der auch in zahlreichen Wissenschaftsinstitutionen und Fachverbänden der KI-Forschung engagiert ist, sind kognitive Robotik, verhaltensorientierte KI sowie Architekturen für KI-Systeme.
Zum Alcatel SEL Stiftungskolleg an der Universität Stuttgart
Die Alcatel SEL Stiftung gründete 1986 gemeinsam mit der Universität Stuttgart das interdisziplinäre "Stiftungskolleg zur Förderung von Forschung und Lehre über Theorie und Anwendung der Kommunikation". Impulse für eine verstärkte Forschung, Lehre und andere Wissensvermittlung zwischen den einzelnen Disziplinen durch Gastwissenschaftler, Symposien und weitere Veranstaltungen sollen dazu beitragen, Technik menschengerecht zu gestalten. Im Vordergrund steht das Zusammenwirken von Mensch und Technik in Kommunikationssystemen.
Zeit: 3.5., 14.00 Uhr ("Menschen aus Menschenhand")
Ort: Stadtmitte, Breitscheidstr. 2b, Hörsaal 2.11
Die interessierte Öffentlichkeit und Vertreter der Medien sind dazu herzlich eingeladen.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Informationstechnik
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).
