idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Wissenschaftler der Universitäts-Augenklinik Tübingen ausgezeichnet für Untersuchungen der Wirkung von Lokalanaestetika auf die Funktion der Netzhaut und des Pigmentepithels
Der Eberhard Dodt-Preis wird jährlich anläßlich der Tagung der International Society for Clinical Electrophysiology of Vision für die beste Präsentation bei der Jahrestagung, die 1999 in Israel stattfand, vergeben. Er ist nach Herrn Prof. Dr.med.Dr.med.h.c. Eberhard Dodt benannt, dem 1994 verstorbenen Direktor des Max-Planck-Instituts für Physiologische und Klinische Forschung in Bad Nauheim.
Das internationale Preisrichterkommittee verlieh diese Auszeichnung, die bisher an Augenärzte und Augenforscher in Schweden, USA und Italien vergeben wurde, im April 1999 an Herrn Dr.rer.nat. Hartmut Schwahn, einen 31 Jahre alten Biologen, der an der Abteilung für Pathophysiologie des Sehens der Universitäts-Augenklinik Tübingen (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. med. Eberhart Zrenner) in der experimentellen Augenheilkunde tätig ist.
Herr Dr. Schwahn wurde für seine Arbeiten zur Untersuchung und Differenzierung der Wirkung der Lokalanaesthetika Atropin und Procain auf die Funktion der Netzhaut und des Pigmentepithels ausgezeichnet.
Durchgeführt wurden diese Untersuchungen an Hühnernetzhäuten, die in einer Präparierkammer in Kulturmedium am Leben erhalten werden. Mit haarfeinen Elektroden wurde die Wirkung der Substanzen auf Neurone, Gliazellen und Pigmentepithelzellen der Netzhaut untersucht und herausgefunden, daß sowohl Atropin als auch Procain zu spezifischen Änderungen der elektrischen Eigenschaften dieser Zellen führen. Dies schlägt sich in einem veränderten Elektroretinogramm nieder.
Ziel dieser Untersuchungen ist der Einsatz dieser Substanzen zur pharmakologischen "Auftrennung" der Funktion einzelner Zelltypen der Netzhaut im Tierexperiment. Bestimmte Netzhauterkrankungen beim Menschen führen ebenfalls zu spezifischen Veränderungen im Elektroretinogramm. Durch Vergleich mit den pharmakologisch behandelten Netzhäuten lassen sich Rückschlüsse auf Funktionsausfälle der beteiligten Zelltypen bei Netzhauterkrankungen ziehen.
Herr Schwahn arbeitete zunächst ein Jahr an einem Zellforschungslabor der Universität of California in San Francisco, baute dann die in vitro Kulturtechnik für die Netzhaut in der Tübinger Augenklinik vor 4 Jahren auf und promovierte 1998 mit einer experimentellen Arbeit zur Kurzsichtigkeit. Er arbeitet gegenwärtig als "Postdoc" im Labor von Prof. Zrenner.
Ansprechpartner für nähere Informationen:
Universitätsklinikum Tübingen, Augenklinik
Prof. Dr. med. Eberhard Zrenner
Tel. 0 70 71 / 29-8 47 86, Fax 0 70 71 / 29-50 38
Dipl.-Biol. Dr. Hartmut Schwahn
Tel. 0 70 71 / 29-8 74 26
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsprojekte, Personalia
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).