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Wissenschaft
Teilweise war im Foyer der Fachhochschule Ravensburg-Weingarten kein Durchkommen mehr. Das Konzept für den Tag der offenen Tür hat sich also auch im zweiten Jahr bestens bewährt. 22 Firmen aus der Region Bodensee-Oberschwaben nutzten die Chance, sich einem großen Publikum zu präsentieren und gleichzeitig zu zeigen, wie hervorragend die Berufsaussichten bei einem Ingenieurstudium sind
Cornel Biggel, Absolvent der Fachhochschule, arbeitet inzwischen bei einer Firma in Bodnegg. Er stellte an einem Stand das Flughafen-Kontroll-System vor, das auf der Grundlage seiner Diplomarbeit entwickelt worden war. Das Problem, mit dem Biggel sich beschäftigte: Die verschiedenen Überwachungsgeräte, insbesondere bei Regionalflughäfen, passen nicht immer einwandfrei zusammen. Dies liegt daran, daß im Verlauf der Jahre ein Hersteller zum Beispiel das Landeanflugsystem installierte, ein zweiter die Entfernungsmeßgeräte, ein dritter die Befeuerungsanlagen, ein vierter die Wolkenmeßgeräte. Die hohen Investitionen für komplette Neulösungen kann sich höchstens ein größerer Flughafen leisten, für Regionalflughäfen ist das nicht finanzierbar.
Die Idee hinter Biggels Diplomarbeit klingt naheliegend, war aber bahnbrechend: Er forschte danach, ob es möglich wäre, die vorhandenen Geräte zu vernetzen und nur das Fehlende neu einzubauen. Das von Biggel und seinem Professor, Dr. Siegfried Osterrieder, entwickelte Informations- und Steuerungssystem ist aus einzelnen Bausteinen aufgebaut. Die Vernetzung und damit die Datenübertragung erfolgt über die Leitungen, die in jedem Flughafen vorhanden sind, nämlich über Telefonkabel.
Inzwischen ist die Firma, bei der Cornel Biggel arbeitet, gut im Geschäft. Sie hat zum Beispiel die Flughäfen in Friedrichshafen, Augsburg, Kassel und Paderborn mit ihrem Informations- und Steuerungssystem ausgerüstet. "Dieses Beispiel", meinte FH-Rektor Professor Dr. Peter Jany bei seinem Rundgang, "zeigt sehr schön den gelungenen Technologietransfer zwischen Fachhochschule und Industrie." Dies sieht nicht nur Jany so. Zusammen mit seinem Professor bekam Diplomingenieur Biggel im März vom Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertag einen ersten Preis für Forschung, die in der Praxis ihre Anwendung findet.
Dies ist nur eines von vielen Beispielen, die am Erlebnistag Fachhochschule vorgestellt wurden, um zu zeigen, daß sich ein Ingenieurstudium lohnt. Mehr als 1.000 Besucherinnen und Besucher informierten sich nicht nur über die Kooperationspartner der Fachhochschule, sondern auch über die Studienmöglichkeiten in den Studiengängen Maschinenbau, Elektrotechnik, Angewandte Informatik, Physikalische Technik, Technik-Management und Sozialarbeit.
Am Abend, als die letzten Besucherinnen und Besucher das Hauptgebäude in der Doggenriedstraße verließen, lag die Auswertung des Erlebnistages bereits auf dem Tisch. Möglich machte dies das hochmoderne Internet-Umfragesystem "Inquiry", das Informatiker an der Fachhochschule entwickelt hatten. Zum Ausfüllen des digitalen Fragebogens standen insgesamt vier Bildschirme bereit. Kurz nach 18 Uhr spuckte der Computer das Ergebnis aus: So waren 85 Prozent der Studieninteressenten männlich und fast 60 Prozent waren vom Laborbetrieb am meisten begeistert. Besonders letzteres freute Rektor Jany - schließlich ist die gelungene Verbindung zwischen Theorie und Praxis eines der entscheidenden Merkmale eines Fachhochschulstudiums.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
Deutsch
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