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05.05.1999 10:52

Interdisziplinäres Kolloquium zur Behandlung von Tumorschmerzen bei Skelettmetastasen

Heike Jordan Pressestelle
Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin e.V.

    Medizinische Hochschule Hannover, 19. Mai 1999, 16.00-20.00 Uhr; Pressegespräch um 17.30 Uhr im Vorbereitungsraum des Hörsaal M

    Immer noch viel zu häufig leiden Patienten unter starken Schmerzen, obwohl gut etablierte, medizinische Verfahren zu deren Linderung verfügbar sind. Besonders deutlich wird diese Diskrepanz bei der Behandlung von Knochenschmerzen bei Brust- oder Prostatakrebs. Bei mehr als 75 Prozent der Betroffenen bildet der Haupttumor (Primärtumor) Absiedlungen (Metastasen) im Skelett, die wiederum in 30 Prozent der Fälle zu behandlungsbedürftigen Schmerzen führen.
    Bereits seit 60 Jahren ist ein nuklearmedizinisches Verfahren bekannt, auf das noch etwa 70 Prozent derjenigen Patienten ansprechen, die auf medikamentöse Behandlung nicht mehr reagieren. Diese palliative Radionuklidtherapie stellt eine nebenwirkungsarme, langanhaltende und für die Betroffenen wenig belastende Methode der Schmerzbekämpfung dar - und sie ist bisher selbst in den mit Krebserkrankungen befaßten, medizinischen Fachgesellschaften nur wenig bekannt.
    Zum Einsatz kommen bei dieser Methode Radionuklide, die sich überwiegend am Skelett anlagern - und zwar insbesondere dort, wo - wie in den Tumorherden - der Knochenstoffwechsel stark erhöht ist. Der Rest des Radiopharmakons wird innerhalb weniger Stunden über den Harn ausgeschieden. Ein stationärer Krankenhausaufenthalt ist nicht erforderlich.
    Die von den Radionukliden ausgehende, lokal begrenzte Strahlung bewirkt nun zweierlei: Zum einen kommt es durch einen noch nicht genau bekannten Mechanismus innerhalb weniger Tage zu einem deutlichen Nachlassen der Schmerzen. Zum anderen legen zahlreiche klinische Studien insbesondere aus Kanada den Schluß nahe, daß die Strahlung die Krebszellen so stark schädigt, daß ihr weiteres Wachstum zumindest stark verlangsamt wird. Aufgrund dieser Erkenntnis fordern viele Fachleute, die Radionuklidtherapie möglichst frühzeitig einzusetzen, um den Fortgang der Krankheit gegebenenfalls zu hemmen.
    Die schmerzlindernde Wirkung der palliativen Radionuklidtherapie hält über mehrere Monate an; die Injektion kann bei Wiederaufflammen der Schmerzen problemlos wiederholt werden. Voraussetzung ist allerdings, daß das Blutbild des Patienten wieder stabil ist. Denn eine mögliche Nebenwirkung der Radionuklidtherapie kann eine sogenannte Knochenmarkdepression sein, die zu einer Verringerung wichtiger Blutbestandteile führt und von der sich das Knochenmark erst wieder erholen muß. Keinesfalls notwendig ist eine Knochenmarktransplantation.
    Mit einem interdisziplinären Kolloquium in der Medizinischen Hochschule Hannover am 19. Mai 1999 von 16.00 bis 20.00 Uhr (Hörsaal M) möchte der Leiter der Klinik für Nuklearmedizin, Prof. Dr. Wolfram H. Knapp, dieses Verfahren, das bisher von den Krankenkassen nur zu einem Bruchteil der anfallenden Kosten finanziert wird, zur Diskussion stellen. Für das einleitende Referat und die Moderation der abschließenden Rundtischdiskussion hat der renommierte Bochumer Anästhesiologe und Schmerztherapeut Prof. Dr. Michael Zens sein Kommen zugesagt. Außerdem werden Vertreter der Strahlentherapie, der Neurochirurgie und natürlich der Nuklearmedizin von ihrem Standpunkt aus über die palliative Radionuklidtherapie informieren.
    Die Veranstaltung und die abschließende Diskussion richtet sich an interessierte Mediziner, aber auch an Betroffene und Vertreter der gesundheitspolitischen Institutionen.
    Sie sind herzlich eingeladen, an der Veranstaltung teilzunehmen. Um Ihnen die Möglichkeit zu geben, sich vorab einen Überblick über die Thematik zu verschaffen, möchten wir sie außerdem zu einem Pressegespäch um 17.30 Uhr im Vorbereitungsraum des Hörsaal M einladen, bei dem Ihnen einige der Referenten Rede und Antwort stehen werden.
    Weitere Informationen bekommen Sie bei Heike Jordan, Pressereferentin der DGN, Tel. 0551/376447, Fax 376453, e-mail: info@nuklearmedizin.de, Internet (Programm): http://www.nuklearmedizin.de.


    Weitere Informationen:

    http://www.nuklearmedizin.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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