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07.05.1999 10:54

Plädoyer für mehr Umweltschutz in den öffentlichen Verwaltungen

Jana Schmidt Pressestelle
Umweltbundesamt (UBA)

    Umweltbundesamt veröffentlicht Studie zum Umweltcontrolling
    in der öffentlichen Verwaltung

    Ein konsequentes Umweltengagement der öffentlichen Verwaltungen entlastet die Umwelt und die öffentlichen Kassen. Bund, Länder und Kommunen sollten daher in ihren Verwaltungen stärker als bisher auf den Umweltschutz achten. Dies ergab die Studie "Umweltcontrolling im Bereich der öffentlichen Hand" im Auftrag des Umweltbundesamtes. So gehen zwischen fünf und sechs Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs in Deutschland auf das Konto öffentlicher Einrichtungen. Schätzungsweise zwischen 25 bis 60 % der Heizenergie und 10 % des Stromverbrauchs könnten in den Gebäuden der öffentlichen Verwaltungen eingespart werden. Das lohnt sich auch finanziell: Eine Auswertung kommunaler Energieberichte zeigt, daß seit Ende der 70er Jahre in Städten, die in Energiespartechnik investiert und ein Energiemanagement eingeführt haben, im Durchschnitt pro einer investierten Mark rund fünf Mark Energiekosten jährlich gespart wurden. Die Energiekosten der Kommunen in Deutschland liegen pro Jahr bei circa fünf Milliarden Mark.

    Auch im Bereich Abfall lassen sich durch cleveren Umweltschutz die Kosten senken. Das Berliner Bezirksamt Lichtenberg etwa konnte 1995 durch konsequentere Wertstoff- und Getrenntsammlung von Abfällen seine Kosten gegenüber 1994 um 5,4 Prozent - nahezu 95 000 Mark - senken.
    Diese und andere Beispiele haben das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) und ÖKOTEC - Institut für angewandte Umweltforschung - beide aus Berlin - in der Studie zusammengetragen. Fazit der Literaturrecherche und einer Umfrage in öffentlichen Verwaltungen: Während sich das Umweltcontrolling in den Unternehmen etabliert hat, gibt es bei den öffentlichen Verwaltungen noch Nachholbedarf. Begleitet wurde das Projekt von Experten aus Verwaltung und Wissenschaft.
    Anlaß der Studie war ein Beschluß der Umweltminister der OECD-Staaten vom Februar 1996 in Paris. Dort wurde die Resolution "Greening the Government" verabschiedet, die die Staaten dazu anhält, die eigenen Aktivitäten auf den ökologischen Prüfstand zu stellen und beim Umweltschutz mit gutem Beispiel voranzugehen. Die Studie der beiden Berliner Institute kommt zu dem Schluß, daß die Potentiale für den Schutz der Ressourcen in den öffentlichen Verwaltungen erheblich sind.
    Eine ergänzende Kurzumfrage bei Bundes- und Landesbehörden zeigt, wo die Behörden in puncto Umweltschutz und Umweltcontrolling derzeit aktiv sind: In der öffentlichen Verwaltung ist das Instrument umweltfreundliche Beschaffung derzeit am stärksten etabliert, gefolgt von Abfall- und Energiemanagement. Zum umweltorientierten Mobilitätsmanagement gibt es bisher nur vereinzelte Ansätze.
    Bei den Aktivitäten für ein Umweltcontrolling deckten die Autoren der Studie aber auch Umsetzungsprobleme und -hemmnisse auf. Sie sind im wesentlichen finanziell-wirtschaftlicher, organisatorischer und informatorischer Art. Insbesondere die Beteiligung und Motivation der Verwaltungsmitarbeiter an Umweltschutzaktionen werden oft vernachlässigt. Die Autoren der Studie empfehlen, die Aktivitäten zum verwaltungsinternen Umweltschutz in gleichzeitig stattfindende Verwaltungsreformansätze zu integrieren. Zusätzliche Reformaktivitäten würden die Verwaltungen zu stark beanspruchen.
    Aufbauend auf dieser Studie wird derzeit ein Handbuch für das Umweltcontrolling in den öffentlichen Verwaltungen erstellt. Es soll das "Handbuch Umweltcontrolling" ergänzen, das das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt 1995 für die gewerbliche Wirtschaft herausgegeben haben. Das Umweltbundesamt selbst wird als obere Bundesbehörde eines der Beispiele sein, die in das Handbuch aufgenommen werden sollen.

    Berlin, den.07.05.1999

    ! Die Veröffentlichung "Umweltcontrolling im Bereich der öffentlichen Hand" ist in der Reihe TEXTE des Umweltbundesamtes als Nr. 8/99 erschienen, umfaßt 235 Seiten und kostet 20,- DM. Sie kann gegen Einsendung eines Verrechnungsschecks an die Firma Werbung und Vertrieb, Ahornstraße 1 - 2, 10787 Berlin, bestellt werden. Bitte bei der Bestellung TEXTE 8/99 angeben und auch den Absender nicht vergessen.


    Weitere Informationen:

    http://www.umweltbundesamt.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Biologie, Elektrotechnik, Energie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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