idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
29.04.2005 13:46

EUROPÄISCHE BÜRGERKONFERENZ ZUR HIRNFORSCHUNG

Christoph Wingender Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Stiftung Deutsches Hygiene-Museum

    EUROPÄISCHE BÜRGERKONFERENZ ZUR HIRNFORSCHUNG
    ERSTES TREFFEN FINDET IM MAI IN DRESDEN STATT

    Das Deutsche Hygiene-Museum Dresden beteiligt sich an einer europäischen Bürgerkonferenz zum Thema Hirnforschung "Meeting of Minds. European Citizens' Deliberation on Brain Science". In diesem Pilotprojekt warden sich Bürger aus neun Ländern (Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Holland, Italien und Ungarn) in den nächsten Monaten miteinander über ihre unterschiedlichen Perspektiven, Wertvorstellungen und Erwartungen in Bezug auf die Hirnforschung austauschen. Die Bürger werden die Ergebnisse in einer Stellungnahme zusammenfassen und der Öffentlichkeit vorstellen.

    Die Bürgerkonferenz wird im Wesentlichen von der Europäischen Kommission gefördert. Das Vorhaben wird von der belgischen King Baudouin Foundation koordiniert, die auch einen Teil der Kosten übernimmt. Die deutsche Umsetzung unterstützt die Robert-Bosch-Stiftung sowie der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft.

    Die an dem Projekt teilnehmenden 14 Bürger aus Deutschland wurden Anfang April ausgewählt. Dazu wurden 5000 zufällig ermittelte Telefonnummern in Deutschland angerufen, anschließend bekamen 500 interessierte Bürger ein Anschreiben mit der Einladung, an der Europäischen Bürgerkonferenz zur Hirnforschung teilzunehmen. Um eine Teilnahme bewarben sich fast 25 Prozent. Die Gruppe ist hinsichtlich Alter, Geschlecht und Bildungshintergrund möglichst heterogen zusammengesetzt.

    Ende Mai werden die Bürger im Deutschen Hygiene-Museum zusammen kommen, um sich auf das erste europäische Treffen, an dem insgesamt 126 Laien beteiligt sein werden, vorzubereiten. Nach zwei nationalen Treffen im Herbst werden die Bürger im Januar 2006 auf einem abschließenden Treffen in Brüssel ihre Positionen erarbeiten und öffentlich präsentieren.

    Die Hirnforschung hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte erzielt. Immer tiefer dringen Wissenschaftler in die Geheimnisse unseres Denkorgans ein, Aufbau und Funktionsweise des Gehirns können weitgehend bestimmt werden. Mit der Hirnforschung geht die Hoffnung einher, dass Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson geheilt oder die Leistungsfähigkeit des Gehirns verbessert bzw. bis ins hohe Alter erhalten werden könne. Allerdings stoßen die Forscher zunehmend an ethischen Grenzen: Werden die Anwendungen der Hirnforschung die Persönlichkeit des Menschen beeinflussen? Wird sich die Auffassung durchsetzen, dass der Mensch vollständig von seinem Hirn determiniert ist und dass folglich kein freier Willen existiert? Werden wir nur noch mit Hilfe leistungssteigender Mittel den Ansprüchen der Gesellschaft gerecht werden können? Führende Hirnforscher wie Professor Wolf Singer, Direktor des Max Planck Institutes für Hirnforschung in Frankfurt/Main, haben deshalb eine stärker öffentliche Beteiligung an den Fragen der Hirnforschung gefordert.

    Das Deutsche Hygiene-Museum hat einschlägige Erfahrungen auf dem Gebiet der Bürgerbeteiligung: bereits 2001 richtete es die erste deutschlandweite Bürgerkonferenz zum Thema Gendiagnostik aus. In einem mehrmonatigen Prozess hatten sich damals 19 Bürger mit den gesellschaftlichen Herausforderungen der Gendiagnostik beschäftigt und dazu ein Positionspapier veröffentlicht.

    Beteiligte europäische Partner:

    Belgien: King Baudouin Foundation
    Flemish Institute for Science and Technology Assessment
    University of Liège, SPIRAL
    Dänemark: Danish Board of Technology
    Deutschland: Stiftung Deutsches Hygiene-Museum, Dresden
    Frankreich: Cité des Sciences et de l'Industrie
    Griechenland: Eugenides Foundation
    Großbritannien: University of Westminster
    Science Museum's Dana Centre
    Italien: Fondazione IDIS Città della Scienza
    Niederlande: Rathenau Institute
    Ungarn: University of Debrecen, Medical and Health Science Centre

    Weitere Informationen:

    Stiftung Deutsches Hygiene-Museum Dresden
    Katja Kailer / Jörg Naumann
    Lingnerplatz 1, 01069 Dresden
    Tel.: 0351-4846770; Fax: 0351-4846587
    Email: buergerkonferenz@dhmd.de
    http://www.buergerkonferenz.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Informationstechnik, Medizin, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).