idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Thema: Alkohol und Nikotin
Alkohol und Nikotin sind eine gesundheitspolitische Herausforderung ersten Ranges. Die beiden Suchtgifte stehen am Samstag, 25. April, im Mittelpunkt einer oeffentlichen suchtmedizinischen Fortbildungsveranstaltung an der Psychiatrischen Klinik der Universitaet Wuerzburg.
Suchterkrankungen stellen sowohl in Deutschland als auch in allen anderen westlichen Industrienationen ein zentrales gesundheitliches und oekonomisches Problem dar, weil sie mit einer hohen Krankheits- und Todesrate einhergehen. Nach einer umfassenden Todesursachenstatistik fuer die USA lassen sich etwa 25 Prozent aller Todesfaelle mittelbar oder unmittelbar auf Alkohol, Nikotin und illegale Substanzen zurueckfuehren.
Eine kuerzlich veroeffentlichte Studie der Weltgesundheitsorganisation, der Weltbank und der Harvard Medical School kommt zu dem Ergebnis, dass 24,3 Prozent der Kosten, die weltweit in den hoeher entwickelten, industrialisierten Laendern durch Tod, Krankheit und Behinderung entstehen, von psychotropen Substanzen verursacht werden: 10,3 Prozent entfallen auf Alkohol, 11,7 auf Nikotin und 2,3 Prozent auf illegale Drogen.
Dabei schlaegt Nikotin staerker mit einer hohen Sterblichkeit zu Buche, waehrend Alkohol und Drogen eher ein grosses Ausmass an Behinderungen nach sich ziehen. Die volkswirtschaftlichen Folgekosten werden allein fuer die Bundesrepublik Deutschland auf 140 bis 200 Milliarden jaehrlich veranschlagt.
"Unter dem Druck von wissenschaftlichen Fachgesellschaften und Selbsthilfeorganisationen stellen sich inzwischen auch gesundheitspolitische Verantwortungstraeger zunehmend der Herausforderung, eine Vorbeugung in Angriff zu nehmen", sagt Prof. Dr. Jobst Boening, Leiter der Klinischen Suchtmedizin an der Wuerzburger Psychiatrischen Klinik. Deshalb wuerden im ersten Teil der von ihm organisierten Tagung ausgewiesene Referenten die aktuelle Epidemiologie des Suchtmittelkonsums, den nationalen "Aktionsplan Alkohol" und die Grundlagen der Bayerischen Suchtpolitik darstellen.
Im zweiten Teil komme zunaechst ein Experte "zum bislang hartnaeckig verdraengten Problem der Nikotinabhaengigkeit zu Wort", so Prof. Boening. Anschliessend werden neueste klinische Ergebnisse aus dem vom Bundesforschungsministerium gefoerderten "Wuerzburger Suchtforschungsverbund" vorgestellt - es geht um psychobiologische Risikofaktoren und die Grundlagen der medikamentengestuetzten Rueckfallprophylaxe bei Alkoholabhaengigkeit.
Schliesslich werden erstmals die Ergebnisse einer Feldstudie diskutiert, die sich mit der kombinierten psychotherapeutisch-medikamentoesen Behandlung der Alkoholabhaengigkeit befasst.
Die Fortbildungstagung findet am Samstag, 25. April, von 9.00 bis 13.00 Uhr im Hoersaal der Psychiatrischen Klinik der Universitaet Wuerzburg, Fuechsleinstrasse 15, statt und ist auch der interessierten OEffentlichkeit zugaenglich.
Kontakt: Prof. Dr. Jobst Boening, Psychiatrische Klinik und Poliklinik der Universitaet Wuerzburg, Fuechsleinstrasse 15, 97080 Wuerzburg, Telefon (0931) 203-298, Fax (0931) 203-427. Ein E-Mail-Anschluss ist leider nicht vorhanden.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
überregional
Es wurden keine Arten angegeben
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).