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10.05.1999 14:02

Kooperation zum Nutzen der Orchideen

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Botaniker-Tagung führte Spezialisten ins Orchideen-Mekka Jena

    Jena (10.05.99) Etwa 60 Orchideenarten gibt es in Deutschland, 50 davon wachsen in Thüringen, und im Großraum Jena kommen alleine 41 Arten vor. "Die größten Vorkommen des Frauenschuh in Europa liegen hier in Thüringen", erläutert die Jenaer Botanikerin Doz. Dr. Helga Dietrich, von zwei weiteren Arten wird dies vermutet. Beste Voraussetzungen also, um den verehrten Pflanzen zu begegnen. Am vergangenen Wochenende (8./9. Mai) nutzten dies über 100 Orchideenfreunde aus ganz Deutschland. Sie trafen sich an der Jenaer Universität zur ersten gemeinsamen Tagung "Heimische Orchideen", veranstaltet vom Arbeitskreis Heimische Orchideen Thüringen e.V., der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und dem Institut für Spezielle Botanik der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Vom Beobachten und Dokumentieren über biologische Grundlagen bis hin zum gezielten Schutz reichte die Themenpalette.

    "Das Wissen über unsere heimischen Orchideen ist trotz eines beachtlichen Kenntniszuwachses nach wie vor lückenhaft", gesteht Dr. Dietrich. Bekannt ist, daß Orchideen "konkurrenzschwach" sind, sie werden durch andere Pflanzen vielfach verdrängt. Als Pflanzen, die sich häufig in menschlich veränderten "Nachfolgelandschaften" wie Bergbaugebieten wieder ansiedeln, kommt ihrem direkten Schutz große Bedeutung zu. "Artenschutz ist sinnlos ohne Biotopschutz", faßt die Kustodin des Botanischen Gartens in Jena zusammen. Die Tagung - und erste eigene Erfahrungen - weisen auch auf besondere Probleme in den neuen Ländern hin: So beeinträchtigen z. B. die von immer mehr Menschen betriebenen Sportarten Reiten oder Paragliding sowie veränderte Eigentumsverhältnisse die Siedlungsgebiete für die Orchideen. Neue Pflege- und Schutzmaßnahmen sind notwendig, war man sich in Jena einig, Patentlösungen gibt es jedoch nicht.

    Zunächst müssen vor allem die Kenntnisse über die zu schützenden Pflanzen erhöht werden, Langzeitbeobachtungen helfen dabei. Hier sind die passionierten Orchideenliebhaber von großer Bedeutung. Manche haben Daten über 26 Jahre gesammelt, wie sie während der Vortragsveranstaltung darlegten. "Diese Forschungen könnten wir gar nicht leisten", unterstreicht der Direktor des Uni-Instituts für Spezielle Botanik. Prof. Dr. Frank Hellwig freut sich, daß in Thüringen die "Zusammenarbeit zwischen ausgebildeten Biologen und den sehr gut informierten Enthusiasten so gut funktioniert" - wie die Tagung zeigte, existiert diese vorbildliche Vernetzung zum Nutzen der Pflanzen nicht in allen Bundesländern.

    "Wir brauchen Langzeitprojekte", die nur gemeinsam mit diesen Orchideenfreunden optimal gelingen können, betont Prof. Hellwig. Darüber hinaus plant die Universität gemeinsam mit anderen wissenschaftlichen Institutionen "ein interdisziplinäres Projekt zur Biologie der Orchideen". Eine nächste Jenaer Orchideen-Tagung soll in einigen Jahren den Erkenntniszuwachs präsentieren.

    Ansprechpartnerin:
    Doz. Dr. Helga Dietrich
    Institut für Spezielle Botanik der Universität Jena
    Philosophenweg 16, 07743 Jena
    Tel.: 03641/949256
    Fax: 03641/949252
    e-mail: dietrich@otto.biologie.uni-jena.de

    Friedrich-Schiller-Universität
    Referat Öffentlichkeitsarbeit
    Axel Burchardt M. A.
    Fürstengraben 1
    07743 Jena
    Tel.: 03641/931041
    Fax: 03641/931042
    e-mail: hab@sokrates.verwaltung.uni-jena.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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