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Wissenschaft
Schreiben des Verbunds biowissenschaftlicher und biomedizinischer Gesellschaften (vbbm) und des Verbands deutscher Biologen und biowissenschaftlicher Fachgesellschaften (vdbiol) an die Tarifpartner im Öffentlichen Dienst
Auf Missstände beim geltenden Arbeits- bzw. Tarifrecht im Bereich der Wissenschaft haben der Verbund biowissenschaftlicher und biomedizinischer Gesellschaften (vbbm) und der Verband deutscher Biologen und biowissenschaftlicher Fachgesellschaften (vdbiol) Anfang Mai in einem Schreiben an die Tarifpartner im Öffentlichen Dienst hingewiesen. Das Schreiben beruht auf gemeinsamen Gesprächen des Arbeitskreises Hochschulreformen des vbbm und der Sektion Hochschule des vdbiol. "Wir sehen dringenden Handlungsbedarf zur zügigen Verhandlung und Verabschiedung eines Tarifvertrags mit spezifischen Regelungen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die über die gegenwärtig verhandelten Modifizierungen des BAT hinausgehen" schreiben Frau Prof. Angelika Noegel, Universität zu Köln als Vorsitzende des Arbeitskreises Hochschulreformen und die beiden Präsidenten Prof. Rudi Balling, GBF Braunschweig (vbbm) und Prof. Reinhard Paulsen, Universität Karlsruhe (vdbiol). Als Stichworte nennen sie: Flexibilität bei den Befristungsregelungen, leistungsbezogene Vergütung und Modifizierung des Besserstellungsverbots. Weiter heißt es in dem Schreiben: "Wir fordern Sie (die Tarifpartner) eindringlich dazu auf, die Chance der aktuellen Bemühungen um die Reform des öffentlichen Tarifwerkes auch dafür zu nutzen, zeitnah zu einer zukunftsweisenden, tragfähigen Regelung für den Wissenschaftsbereich zu kommen."
Auch nach der Novellierung des Hochschulrahmengesetzes sind die geltenden Rahmenbedingungen ein ernstes Problem insbesondere für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Immer wieder können qualifizierte Mitarbeiter in Forschungsprojekten nicht befristet weiter beschäftigt werden, auch wenn entsprechende Gelder etwa über Drittmittelprojekte vorhanden sind. So ist es schwierig, qualifizierte Wissenschaftler im Land zu halten oder gar aus dem Ausland anzuwerben. Diese Situation wird sich nach Ablauf der Übergangsregelungen im Hochschulrahmengesetz weiter verschärfen und in naher Zukunft zu einem Mangel an hoch qualifiziertem Personal in Forschung und Entwicklung führen.
Die Tarifpartner sind auf Arbeitgeberseite die Innenminister, die sich erfahrungsgemäß vor allem mit ihren Kollegen aus den Finanzministerien abstimmen. In dieser Konstellation sind keine für die Anforderungen der Wissenschaft passenden Regelungen zu erwarten. Zentrale Forderung von vbbm und vdbiol ist deshalb, die Verhandlungen unter Beteiligung der Fachministerien für Bildung und Wissenschaft sowie insbesondere auch von Vertretern aus Wissenschaft und Forschung durchzuführen. "Zur Unterstützung entsprechender Initiativen stehen wir gern mit unserem umfassenden Netzwerk an gerade auch in Personalfragen im Bereich der akademischen Forschung erfahrenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern als Ansprechpartner zur Verfügung", so das Angebot von vbbm und vdbiol.
http://www.vbbm.org - Verbund biowissenschaftlicher und biomedizinischer Gesellschaften
http://www.vdbiol.de - Verband deutscher Biologen
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Wissenschaftspolitik
Deutsch
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