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Wissenschaft
Psychologin der Univeristät Jena für Forschung zum "Mythos Markt" von Körber-Stiftung ausgezeichnet
Jena (04.05.05) Die Körber-Stiftung hat am Montag (02.05.) den diesjährigen Deutschen Studienpreis verliehen. Sie vergab insgesamt 50 Preise im Gesamtwert von 100.000 Euro, davon fünf erste Preise im Wert von 5.000 Euro, zehn zweite Preise im Wert von 2.000 Euro und 35 dritte Preise. Insgesamt waren 350 Bewerbungen eingegangen. Ausgezeichnet wurden junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für ihre Forschungsbeiträge zum Thema "Mythos Markt?". Auch die Psychologin Dr. Elke Schröder von der Universität Jena zählte zu den 15 Finalisten, die ihre Forschungen am vergangenen Wochenende noch einmal in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften präsentieren durften. Für ihren Beitrag "Dagobert Duck im Klassenzimmer - Ein Trainingsprogramm zur Förderung unternehmerischer Potenziale im Jugendalter" hat sie einen zweiten Preis erhalten.
"Ich freue mich sehr über diesen Preis", sagt Elke Schröder. Die besondere Herausforderung sei gewesen, die eigenen Forschungen einem fachfremden Publikum nahe zu bringen. "Die Körberstiftung hatte die Finalisten extra zu zwei Präsentations- und Schreibworkshops nach Hamburg und Dresden eingeladen. Das war ein tolle persönlichkeitsbildende Erfahrung," sagt die Psychologin. "Denn was uns dort vermittelt wurde, hat uns nicht nur auf die Präsentation vor der Studienpreis-Jury vorbereitet, sondern ist auch Rüstzeug für spätere Arbeiten oder Bewerbungen."
Um ein persönlichkeitsbildendes Training geht es übrigens auch in den Forschungen der ausgezeichneten Psychologin. Sie hat ein Trainingsprogramm entwickelt und erprobt, dass die Gründungslust Heranwachsender bereits im Schulunterricht wecken soll. Das Programm "Wer hat das Zeug zum Unternehmer?", das im Rahmen eines Drittmittelprojektes unter der Leitung von PD Dr. Eva Schmitt-Rodermund entstanden ist, richtet sich an Schülerinnen und Schüler ab der 9. Klasse. Es hat bereits in ausgewählten Thüringer Schulen den Praxistest bestanden.
"Die Schüler können mit ihm ihre unternehmerischen Fähigkeiten erproben", so Schröder. Das Programm, das 2004 auch als Anleitungs-Buch erschienen ist, besteht aus zehn Bausteinen (Doppelstunden), die in den Schulunterricht eingebaut oder in Projektwochen vermittelt werden können. In jedem wird ein typisches unternehmerisches Merkmal behandelt (z. B. Leistungsbereitschaft, Führungsstärke oder das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten), das elementar ist für den Erfolg als Selbstständiger. Die Merkmale hat Elke Schröder aus wissenschaftlichen Studien abgeleitet, die sie analysiert hat. Zudem hat sie biografische Interviews mit Existenzgründern in der Region um Jena geführt. Dann wurden Lehrer trainiert, die wiederum das Training mit ihren Schülern durchgeführt haben.
Die Jugendlichen erproben ihre Führungsqualitäten als Teamleiter beim Papierturmbauen, führen in Computersimulationen einen Blumenladen oder spielen das Kartenspiel "17 und 4" um ihren persönlichen "Risikoneigungsgrad" zu messen. "Dabei lernen sie ihre eigenen Stärken und Schwächen kennen", so Schröder. Dass sie diese Trainingsziele mit ihrem Programm erreicht, hat die 31-Jährige in ihrer Doktorarbeit mit einer umfassenden Evaluation nachgewiesen. "Es wird ersichtlich, das besonders Schüler mit hohem Potenzial, die jedoch aufgrund ihres familiären Hintergrundes noch keinerlei Erfahrungen haben, auf den Unternehmergeschmack kommen", sagt Schröder. Natürlich sei ihr Programm kein "Diagnoseverfahren" für die berufliche Zukunft der Jugendlichen aber es hilft u. a. spätere berufliche Fehlentscheidungen zu verhindern. Denn mit dem Programm erfahren die Schüler frühzeitig, ob ein Unternehmer in ihnen steckt oder ob er sich doch lieber nach einem sicheren Angestellten-Job umschauen sollten.
Bibliographische Angaben:
Eva Schmitt-Rodermund & Elke Schröder: "Wer hat das Zeug zum Unternehmer? Training zur Förderung unternehmerischer Potenziale." Verlag Hogrefe, Göttingen (2004) ISBN 3-8017-1881-6, 39,95 Euro.
Kontakt:
Dr. Elke Schröder
Institut für Psychologie der Universität Jena
Tel.: 03641/945207
E-Mail: elke.schroeder@uni-jena.de
Dr. Elke Schröder
Foto: Uni Jena
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Pädagogik / Bildung, Psychologie, Wirtschaft
regional
Forschungsergebnisse, Personalia
Deutsch
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