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12.05.1999 11:51

Neue Selbständigkeit in der Medienbranche

Dr. Birgit Spaeth Pressestelle
Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg

    AKADEMIE FÜR TECHNIKFOLGENABSCHÄTZUNG
    IN BADEN-WÜRTTEMBERG

    P R E S S E M I T T E I L U N G

    Akademie untersuchte "untypische Beschäftigungen"

    Medienwirtschaft ist Vorreiter bei neuer Selbständigkeit


    Selbständig oder angestellt - was früher eindeutig getrennt war, geht heute zunehmend ineinander über. Und sorgt nicht zuletzt für sozialpolitischen Zündstoff wie die Auseinandersetzung um die Scheinselbständigkeit. Daß die vielfältigen Formen der Selbstän-digkeit oft schwer von einer Arbeitnehmertätigkeit abzugrenzen sind, wird exemplarisch in der Medienwirtschaft deutlich: Viele neuge-gründete Multimedia-Unternehmen zeigen Definitionsmerk-male der Scheinselbständigkeit: Sie beschäftigen häufig (noch) keine Mitarbeiter und arbeiten überwiegend für einen einzelnen
    -
    Auftraggeber. Die neue Selbständigkeit in der Medienwirtschaft wurde bis-her kaum erforscht. Ihr Ausmaß, ihre Entstehungsgründe, ihre Pro-bleme und Perspektiven hat die Akademie für Technikfolgenab-schätzung in Baden-Württemberg (Stuttgart) deshalb jetzt einge-hend untersucht. Für die Studie* zeichnen Professor Wolfgang Benkert (Universität Witten/Herdecke) sowie Dr. Lutz P. Michel (Michel Medienforschung und Beratung, Essen) verantwortlich.

    Nicht nur bei den neuen Technologien, sondern auch bei neuen Formen der Erwerbstätigkeit spielt der Mediensektor eine Vorrei-terrolle. Zu diesen neuen Selbständigen in "untypischen" Beschäfti-gungsver-hältnissen gehören freie Mitarbeiter, Teilzeitbeschäftigte und Tele-arbeiter. Sie sind aber auch in anderen Branchen auf dem Vor-marsch.

    Besonders ausführlich behandeln Benkert und Michel die gängige Beschäftigungspraxis baden-württembergischer Multimedia-Unter-nehmen, für viele Aufträge auf freie Mitarbeiter zurückzugreifen. Davon versprechen sich die Unternehmen wirtschaftliche Vorteile (Einsparung von Mitteln für festes Personal), Flexibilität und in vielen Fällen kreativere Lösungen als von festangestelltem Perso-nal. Die freien Mitarbeiter profitieren von größerer Autonomie und freierer Arbeitszeitgestaltung als in einem festen Arbeitsverhältnis. Die Studie spricht allerdings auch Nachteile der Zusammenarbeit mit neuen Selbständigen an. Dazu zählt die Gefahr, daß Know-how aus dem Unternehmen abgezogen wird.

    Die von den Autoren befragten Firmen sind überzeugt, daß Wirt-schaftsunternehmen in Zu-kunft noch mehr Arbeiten in Netzwerken durchführen, zusammen mit externen Partnern. Die Studie verdeut-licht allerdings auch, daß diese Zusammenarbeit vermutlich nicht voll-ständig auf globaler Ebene organisiert werden kann. Viele Multimedia-Unternehmen legen nämlich durchaus Wert auf kurze Wege zu ihren Kooperationspartnern, mit denen sie sich häu-fig in-tensiv abstimmen müssen.

    *Die Studie ist Teil der Arbeiten der TA-Akademie zum Thema "Virtuelle Organisa-tionen". Sie ist veröffentlicht als Arbeitsbericht Nr. 138 und kann gegen einen Ko-stenzuschuß von 15 Mark bezogen werden bei der Akademie für Technikfolgenab-schätzung in Baden-Württemberg, Industriestraße 5, 70565 Stuttgart (Telefon: 0711/9063-0, Fax: 0711/9063-299, e-mail: info@afta-bw.de).
    Zum selben Thema erschien eine weitere Studie: D. Böhm und B. Volkert: Freie Mitarbeit im Multimedia-Markt (Arbeitsbericht Nr. 127 der Akademie).

    PM/selbststEND/05/99


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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