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Wissenschaft
Seit dem 1. Mai 2005 hat das 1950 gegründete Institut für Europäische Geschichte in Mainz erstmals eine Direktorin: Prof. Dr. Irene Dingel löst Prof. Dr. Gerhard May ab, der seit 1994 die Abteilung für Abendländische Religionsgeschichte geleitet hatte.
Irene Dingel studierte von 1974 bis 1981 evangelische Theologie und Romanistik an der Ruprecht Karls-Universität in Heidelberg, an der Sorbonne, Paris IV, und an der Faculté de Théologie Protestante in Paris. 1986 wurde sie in Heidelberg mit einer Arbeit über die Entwicklung des französischen Vokabulars promoviert. Die Habilitation folgte 1993 in Heidelberg (die Schrift wurde 1996 publiziert unter dem Titel "Concordia controversa. Die öffentlichen Diskussionen um das lutherische Konkordienwerk am Ende des 16. Jahrhunderts"). Von 1994 bis 1998 lehrte sie Historische Theologie am Fachbereich Evangelische Theologie der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Seit 1998 hat sie den Lehrstuhl für Kirchen- und Dogmengeschichte an der Evangelisch Theologischen Fakultät des Fachbereichs Katholische Theologie und Evangelische Theologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz inne. Für zunächst fünf Jahre übernimmt sie jetzt zudem die Leitung der Abteilung für Abendländische Religionsgeschichte am Institut für Europäische Geschichte.
Frau Dingel hat zahlreiche Einzelstudien und Editionen zur Reformation und Konfessionalisierung sowie zur Frühaufklärung in ihrem westeuropäischen Zusammenhang vorgelegt. Sie ist Mitglied und Sprecherin des Fachkollegiums Theologie der Deutschen Forschungsgemeinschaft und - unter anderem - Vorstandsmitglied des Vereins für Reformationsgeschichte sowie ordentliches Mitglieder der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz. In Kooperation mit der Akademie leitet sie ein DFG-gefördertes Forschungsprojekt zur Konfessionsbildung und Konfessionalisierung in der Frühen Neuzeit, das sich auf die innerprotestantischen Klärungs- und Identifikationsprozesse nach dem Interim (1548-1577/80) konzentriert.
Das Institut für Europäische Geschichte ist ein außeruniversitäres Forschungsinstitut mit den Abteilungen Abendländische Religionsgeschichte und Universalgeschichte. Es betreibt eigenständige Forschungen zur europäischen Geschichte und unterhält ein internationales Stipendienprogramm. Mit Frau Dingel gewinnt das Institut eine profilierte Wissenschaftlerin, welche die 'Europäisierung' der deutschen Kirchen- und Religionsgeschichte weiter vorantreiben will. Insbesondere hat sie es sich zum Ziel gesetzt, das Forschungsprofil der Abteilung für Abendländische Religionsgeschichte, das sich seit der Gründung des Instituts vor allem auf die Lutherforschung und die Reformationsgeschichte konzentrierte, weiter zu schärfen. Wie Frau Dingel ankündigte, sollen in den nächsten Jahren vor allem die von der Reformation ausgelösten ideen-, sozial- und kulturgeschichtlichen Transferprozesse in Europa im Zentrum stehen. Dabei solle die Zusammenarbeit mit den 'Allgemeinhistorikern' intensiviert werden, vor allem mit der Abteilung für Universalgeschichte des Instituts, die Prof. Dr. Heinz Duchhardt leitet.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Personalia
Deutsch
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