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18.05.2005 11:20

Neue Hoffnung für Frauen mit aggressivem Brustkrebs

Ingrid Godenrath Stabsstelle Zentrale Kommunikation
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

    Neue Hoffnung für Frauen mit aggressivem Brustkrebs durch den Einsatz des Medikamentes Herceptin

    Professor Dr. med. Christoph Thomssen von der halleschen Universität wirkt an weltweiter Studie mit

    Frauen mit Brustkrebs können vielleicht auf eine bessere Therapie und teilweise auf eine vollständige Heilung hoffen. Erste frühe Ergebnisse weltweiter Studien belegen, dass durch den Einsatz von Herceptin (mit dem Antikörper Trastuzumab) auch in der Anfangsphase der Erkrankung eine Verbesserung oder die Zeitspanne, in der nach einer Krebserkrankung kein Rückfall zu verzeichnen ist, deutlich verlängert werden kann. Im Vergleich mit der herkömmlichen Behandlung durch Chemotherapie konnte durch den kombinierten Einsatz im frühen Krankheitsstadium von Herceptin und Chemotherapie nach einer chirurgischen Behandlung (die so genannte adjuvante Therapie) die Rückfallrate im 1. Jahr nach der Operation um 52 Prozent gesenkt werden.

    Die ersten Daten der Studien wurden am Pfingstmontag (16. Mai 2005) auf dem amerikanischen Krebskongress der American Society of Clinical Oncology (ASCO) in Orlando vorgestellt. Bekannt ist bereits seit längerem, dass durch den Einsatz des Medikamentes Herceptin bei fortgeschrittenem Brustkrebs eine Verbesserung der Überlebensdauer um ein Drittel erreicht werden kann.

    An einer der weltweiten Studien wirkte der Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Gynäkologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und Leiter des Brustzentrums, Professor Dr. med. Christoph Thomssen, mit. Er betreute unter anderem in Halle Frauen, die mit dieser Antikörper-Therapie behandelt wurden. Professor Thomssen hatte zuvor auch schon Patientinnen in Hamburg damit therapiert. "Das Medikament bringt eine deutliche Verbesserung der Heilungschancen für Frauen, die an einer speziellen Form des Brustkrebses erkrankt sind", betont der Mediziner. Etwa 5100 Patientinnen im Frühstadium der Brustkrebserkrankung aus weltweit 39 Staaten nahmen an dieser "HERA-Studie" teil.

    Allerdings können nur etwa 20 bis 30 Prozent der jährlich etwa 48000 Frauen, die in Deutschland an Brustkrebs erkranken, auf den Einsatz des Medikamentes hoffen. Denn nur bei ihnen ist die Herceptin-Therapie sinnvoll. Diese Frauen leiden unter einer besonderen Art des Brustkrebses, der sich durch ein aggressives Streuen von Metastasen auszeichnet und bisher eine schlechte Prognose hatte. Diese Tumoren tragen ein spezielles Zellmerkmal: den Oberflächenrezeptor HER-2. Gegen dieses Eiweiß wurde ein "humanisierter monoklonaler Antikörper" entwickelt, der sich an die Tumorzellen anlagert und dann das Immunsystem dazu bringt, die Krebserkrankung zu bekämpfen und die Bildung von Metastasen verhindert.
    Das Medikament ist in Deutschland bisher nur für Patientinnen im fortgeschrittenen Krankheitsstadium zugelassen.

    Die Studien belegen, dass Frauen länger ohne Rückfall (Rezidiv) leben können. Wie sich der Einsatz von Herceptin allerdings auf die Überlebenszeit insgesamt auswirkt, ist noch ungewiss, da die Studien erst im Jahr 2000 begonnen haben.

    Kontakt:
    Klinikum der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
    06097 Halle (Saale), Verwaltungsdirektion, Referat Öffentlichkeitsarbeit
    Tel.: 0345 55-75748 oder 55-71032
    Fax: 0345 55-75749
    E-Mail: theresia.wermelskirchen@medizin.uni-halle.de
    oder
    jens.mueller@medizin.uni-halle.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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