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Wissenschaft
Greifswalder Biosensoren testen Lebensmittelqualität schnell vor Ort
Vom 18. bis zum 20. Mai 1999 bieten Greifswalder Forscher mit mehreren Exponaten auf der Messe »sensor 99« in Nürnberg vielen Menschen ihre Hilfe in deren Streben nach gesunder Ernährung an: sie wollen wissen, was ihre Nahrung enthält und woher sie kommt. Altes Fleisch sieht heute nicht unbedingt alt aus; wie frisch Milch ist, schmeckt man nicht sofort. Anforderungen an Nachweisverfahren steigen, um Anbieter und Verbraucher überzeugen zu können, daß Rohstoffe und Endprodukte einwandfrei sind. Zahlreiche Lebensmittelanalysen können wegen des Prüfaufwands jedoch nur spezialisierte Laboratorien bewältigen. Probennahme, -transport und -aufbereitung, Analyse, Auswertung, Rückmeldung der Resultate: diese meist unvermeidliche Kette kostet Zeit, die bei Lebensmitteln oft nicht vorhanden ist.
Biosensoren können dem abhelfen. Das »Minilabor« Biosensor mißt direkt am Rohstoff oder am Endprodukt - eine biochemische Reaktion erfaßt spezifisch einen Parameter, der die Lebensmittelqualität charakterisiert; die Meßwerte werden elektronisch umgewandelt, die Daten computerausgewertet - Qualitätsentscheidungen fallen nahezu ohne zeitliche Verzögerung.
Beispiel Fruchtsaft: ein Biosensor erfaßt auch geringste Alkoholmengen und kann die Qualität des verarbeiteten Obstes noch vor der Weiterverwendung der Fruchtsaftkonzentrate beurteilen. Beispiel Milch: mangelnde Hygiene auf dem Milchhof kann sich in einer erhöhten Konzentration von Milchsäure (Lactat) in der Rohmilch äußern; ein Lactatsensor hilft, die Lieferanten bereits vor Abnahme ihrer Produkte zu überprüfen. Beispiel Wurst: auch hier ist die Lactatkonzentration ein geeigneter und mit einem Biosensor schnell erfaßbarer »Marker« für frische Rohstoffe, hygienisch einwandfreie Verarbeitung und richtige Lagerung. Zahlreiche andere Substanzen sind in Lebensmitteln, landwirtschaftlichen Produkten und der Umwelt durch enzymatische Biosensoren oder chemische Sensoren nachweisbar.
Noch sind diese »Minilabors« aus dem Forschungszentrum Sensorik Greifswald e. V. nur Einzelexemplare, die sich jedoch in vielen experimentellen Anwendungen bereits bewährt haben. Jetzt werden die empfindlichen Meßinstrumente so optimiert, daß sie den robusten Bedingungen in Schlachthof, Milchhof, Mosterei (und wo immer eine vor-Ort-Messung erforderlich ist) gewachsen sind. Die Greifswalder haben viele Jahre Entwicklungs- und Anwendungserfahrung von Bio- und Chemosensoren in Medizin und Umwelt- und Lebensmittelanalytik. Gepaart mit den Wünschen potentieller Nutzer solcher Sensorsysteme lassen sich sicher neue und erweiterte Anwendungsfelder erschließen.
Ansprechpartner: Dr.-Ing. Peter U. Abel, Institut für Pathophysiologie der Universität Greifswald, 17495 Karlsburg, Tel. 03834-86-19286, Fax 86-19111.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Mathematik, Medizin, Physik / Astronomie
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
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