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Wissenschaft
"Stupsi erklärt den Baum" in Farbe mit neuen Fotos - Autor Professor Mattheck wurden renommierte Preise zugesprochen
Professor Dr. Claus Mattheck vom Forschungszentrum Karlsruhe erhält zwei neue Preise: Für den erfolgreichen Versuch, die technische Welt und die Welt der Natur über intelligente Analysen neu zu verknüpfen, wird ihm zum einen am 19. Mai in Hamburg der Preis für Umwelttechnologie der Henry Ford European Conservation Awards verliehen. Der Preis gilt nicht nur der Forschungsarbeit von Professor Mattheck, sondern vor allem auch seinem Erfolg bei der Vermittlung wissenschaft-licher Sachverhalte an ein breites Publikum. Eingebunden in das Projekt über die in Holz geschriebene Biographie der Bäume ist nämlich auch die Neuauflage seines Wissenschafts-Cartoons: "Stupsi erklärt den Baum - Ein Igel lehrt die Körper-sprache der Bäume" ist nun in Farbe und mit beispielhaften Fotografien erschienen, die den Vergleich mit der Natur erleichtern. Für den Stupsi erhält Professor Mattheck zum anderen einen Preis für Wissenschaftspublizistik: den Inge und Werner Grüter-Preis 1999, der vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft verliehen wird.
Professor Dr. Claus Mattheck, Wissenschaftler am Institut für Materialforschung II des Forschungszentrums Karlsruhe, untersucht Baupläne und Konstruktionsprinzipien der Natur und deckt die zugrundeliegenden physikalischen Gesetze auf. Über die Jahrzehnte wird die Baumgestalt zum Protokoll ihrer Lastgeschichte. Auf dieser Grundlage wurde in mehrjähriger Forschungsarbeit und mit Hilfe modernster Meß- und Computertechniken die Methode des Visual Tree Assessment (VTA), einer vorwiegend optischen Baumbeurtei-lung, entwickelt. Phänomene von Wachstum und Reaktionen der Bäume auf Beschädi-gungen oder verschiedene Belastungen können mit dieser Methode durch mechanische Gesetze erklärt werden. "Das Gesicht eines Abenteuerers erzählt mehr als das eines Stubenhockers. Das läßt sich auf Bäume sogar exakt wissenschaftlich anwenden: Ein Baum, der viel erlitten hat durch Sturm, Blitz oder Menschenhand wird sich durch ange-paßtes Wachstum selber öfter reparieren müssen und eine interessantere Baumgestalt haben als einer, der nur windgeschützt im engen Bestand sein Leben verbringt", erläutert Professor Mattheck.
Die Gesetze der Natur werden dann auch auf technische Bauteile übertragen: Maschinen-teile "wachsen" in der Computersimulation wie Bäume. Bauteile werden dadurch leichter und fester. Eine Vielzahl von Lizenzen mit der Industrie belegt den Erfolg der Methode.
Die Biomechanik der Bäume und ihre Körpersprache beschreibt Mattheck auf höchst unkonventionelle Weise in einem heimlichen Fachbuch. Als begeisterter Hobby-Cartoonist schuf er dafür den kleinen, lederbemützten Igel "Stupsi", der dem Leser die oft kompli-zierten biomechanischen Zusammenhänge in einfacher Sprache, unterstützt von zahl-reichen ebenso anschaulichen wie heiteren Zeichnungen, allgemeinverständlich erklärt. "Stupsi erklärt den Baum" erschien inzwischen in mehreren Sprachen, darunter in Finnisch und Japanisch, und findet bei den Baumfachleuten auf der ganzen Welt ebenso wie bei baumfreundlichen Laien reißenden Absatz.
Vor kurzem ist eine neue und deutlich erweiterte Auflage von "Stupsi" erschienen: endlich in Farbe und mit Fotografien versehen, die den idealisierenden Zeichnungen reale Beispiele aus der Natur zur Seite stellen. Das Buch ist im Verlag des Forschungszentrums erschienen und kann über die Buchhandlung Mende, Karlsruhe, Tel. 0721/981610, Fax: 0721/815343, bezogen werden.
Joachim Hoffmann 17. Mai 1999
Bild 1: Titelseite der Neuauflage von "Stupsi"
Bild 2: Ein Beispiel für die unkonventionelle Darstellung eines wissenschaftlichen Sachverhalts in der Neuausgabe von "Stupsi erklärt den Baum"
Die Farbfotos senden wir Ihnen auf Wunsch gerne zu
(Telefon: 07247/82-2860 oder -2861, Fax: 07247/82-5080)
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Informationstechnik, Maschinenbau, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie, Werkstoffwissenschaften
überregional
Personalia, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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