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20.05.2005 10:04

Knochenmarktransplantation: Markierung durch bestimmte "Gen-Fähren" verändert Stammzellen - Veröffentlichungen in "Science" und "Blood"

Dr. Marion Schafft Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

    Gemeinsame Pressemitteilung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH)

    Eine Reihe von Konsequenzen für die Stammzellforschung und -therapie hat eine Studie von Wissenschaftlern des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), deren Ergebnisse in der aktuellen Ausgabe der renommierten Fachzeitschrift "Science" veröffentlicht wurden.

    Um das Verhalten von Blutstammzellen nach Knochenmarktransplantation besser erforschen zu können, werden seit Jahren so genannte retrovirale Vektoren (eine bestimmte Art von "Gen-Fähren") zur Markierung dieser Zellen benutzt. Dem lag die Annahme zugrunde, dass diese "Gen-Fähren" selbst keinen Einfluss auf die Lebenserwartung und das Verhalten der markierten Zellen und ihrer Tochterzellen haben. Dr. Olga Kustikova und Priv.-Doz. Dr. Boris Fehse (Transplantationszentrum des UKE) sowie Dr. Zhixiong Li und Prof. Dr. Christopher Baum (Hämatologie, Hämostaseologie und Onkologie der MHH) fanden jedoch nun heraus, dass die genetische Markierung das Wachstumsverhalten dieser Zellen erheblich verändern kann.

    Die Forschergruppen hatten im Laborversuch Blutstammzellen genetisch markiert und mehrfach transplantiert. Die Wissenschaftler stellten fest, dass die verwendeten "Gen-Fähren" sich nicht, wie vermutet, in neutralen Regionen des Genoms ansiedelten, sondern in der unmittelbaren Nachbarschaft von Genen, die eine wichtige Rolle für das Überleben der Zellen spielen können. Bei all diesen Genen wurde eine Veränderung ihrer Aktivität beobachtet. Die Wissenschaftler verweisen darauf, dass angesichts dieser Daten die Ergebnisse früherer Studien zur Blutbildung durch markierte Stammzellen und ihrer Tochterzellen überprüft werden müssten.

    Einige der betroffenen Gene, so genannte Proto-Onkogene, können unter Umständen bei der Entstehung bösartiger Tumoren und Leukämien eine Rolle spielen. Allerdings wurden im Verlauf der Studie in keinem Fall Abweichungen von der normalen Blutbildung beobachtet. Somit eröffnet der verwendete Versuchsansatz die Möglichkeit, Gene zu identifizieren, die das Langzeitüberleben von Stammzellen ohne deren bösartige Veränderung gewährleisten. Gleichzeitig wird die These gestützt, dass die Aktivierung von Proto-Onkogenen nicht zwangsläufig zu einer bösartigen Entartung der Zelle führt, sondern dass dazu mehr als ein tumorförderndes Ereignis notwendig ist. Tatsächlich konnten die Forscher in einer parallel in der Fachzeitschrift "Blood" veröffentlichten Arbeit zeigen, dass sich das Risiko einer bösartigen Entartung dramatisch erhöht, wenn sich "Gen-Fähren" in einer Zelle in der Nähe gleich mehrerer Proto-Onkogene ansiedeln.

    Kontakt:

    Priv.-Doz. Dr. Boris Fehse/Dr. Olga Kustikova
    Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
    Transplantationszentrum
    Knochenmarktransplantation
    Martinistraße 52, 20246 Hamburg
    Tel.: 040/42803-5518/-4149
    Fax: 040/42803-5468
    E-Mail: fehse@uke.uni-hamburg.de und koustiko@uke.uni-hamburg.de

    Prof. Dr. Christopher Baum/Dr. Zhixiong Li
    Medizinische Hochschule Hannover
    Hämatologie, Hämostaseologie und Onkologie
    Experimentelle Zelltherapie
    Carl-Neuberg-Straße 1, 30625 Hannover
    Tel.: 0511/532-6067/-6061
    Fax: 0511/532-6068
    E-Mail: li.zhixiong@mh-hannover.de und baum.christopher@mh-hannover.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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