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20.05.2005 13:16

BMBF-Förderung für neues interdisziplinäres Forschungs-Projekt der Universität Passau

Thoralf Dietz Abteilung Kommunikation
Universität Passau

    Die Universität Passau erhält vom Bundesministerium für Bildung und Forschung 1,7 Millionen Euro für ein neues interdisziplinäres Forschungs- und Entwicklungsprojekt zum Thema eLearning und IT-gestütztes Hochschulmanagement. Beteiligt an dem Projekt sind Wissenschaftler aller Fakultäten. Die im Rahmen des InteLeC-Projekts für die Universität Passau erarbeiteten Konzepte und IT-Lösungen werden so angelegt sein, dass sie von Hochschulen ähnlicher Größe und Struktur problemlos übernommen werden können. Durch die Fördermittel entstehen zehn neue Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiter sowie rund 20 Stellen für studentische Hilfskräfte.

    "InteLeC - Integrierter eLearning Campus" heißt ein neues Projekt der Universität Passau, das in Kooperation von Wissenschaftlern aus allen fünf Fakultäten sowie der Hochschulverwaltung eine neue Infrastruktur für alle Bereiche des Lehrens und Lernens schaffen soll. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Programm "eLearning-Dienste für die Wissenschaft" als Teil des Förderschwerpunkts "Neue Medien in der Bildung" mit über 1,7 Millionen Euro für drei Jahre gefördert. Die Universität steuert selbst noch einmal weitere Mittel sowie die Arbeitsleistung mehrerer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Hochschulverwaltung bei.

    Obwohl die neuen Technologien und Medien an der Universität seit Jahren auch für das Lehren und Lernen genutzt werden und eLearning in manchen Bereichen zur Normalität geworden ist, sind bis heute dennoch viele Verbesserungsmöglichkeiten zu erkennen. Ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt soll jetzt ein umfassendes Informationssystem erstellen, das die Besonderheiten einer Universität speziell berücksichtigt. So benötigen verschiedene Zielgruppen auch unterschiedliche Anfragemöglichkeiten bei der Recherche nach Lehrveranstaltungen oder Lehrmaterialien, z.B. gemäß dem gewählten Studiengang, der anbietenden Fakultät, dem Studienfach, der Vertiefungsrichtung oder dem Semester. Auch sollte man erwarten können, dass die Informationen und Materialien zu den verschiedenen Lehrveranstaltungen vernetzt sind und nicht isoliert angeboten werden. Interessant und hilfreich wären beispielsweise inhaltliche (ähnliches Thema), didaktische (z.B. Lernvoraussetzungen, Vertiefungsmöglichkeiten) oder curriculare Querbezüge (gleicher/ähnlicher Studiengang), die heute nicht automatisch bei der Suche berücksichtigt werden können, sondern allenfalls durch vielfältige Fragen und Gedankenkombinationen nachvollziehbar sind. Ein ganz großes Thema sind das Einstellen und die Pflege der Informationen zu Studium, Lehre und Forschung. Viele dieser Informationen entstehen an den einzelnen Lehrstühlen und werden dort verwaltet. Gleichzeitig werden sie aber auch in den Fakultätsdekanaten und im Hochschulinformationssystem der Hochschulverwaltung benötigt. Umgekehrt sind viele Informationen wie beispielsweise die Anmeldungen zu einer Prüfung, die zunächst im Prüfungssekretariat erfasst werden, auch für die Durchführung der Prüfung erforderlich.

    Leitgedanke des InteLeC Projekts ist es, dass hohe Qualität in der Lehre nicht allein durch gute Lehrinhalte und gute Dozent(inn)en erzielt werden kann. Vielmehr ist zusätzlich ein durchgängiges Informationsmanagement erforderlich, das idealerweise alle Aspekte des Studierens, des Lehrens und des Forschens bedient. Die Sichtbarkeit und Verfügbarkeit der zahlreichen elektronischen Lehrmaterialien und Informationen über Lehrveranstaltungen muss erhöht werden. Die Studierenden müssen unter den verschiedensten Aspekten recherchieren können. Wichtige Informationen sollen abonniert werden können, so dass allen Interessenten stets die aktuellen Informationsangebote zur Verfügung stehen, auch nach allfälligen Änderungen. Zudem sollen die wichtigen Vorgänge durchgängig, ohne mehrmaliges Anmelden an verschiedenen Informationssystemen und ohne Medienbrüche unterstützt werden.

    Mehr als zehn wissenschaftliche Mitarbeiter und 20 studentische Hilfskräfte arbeiten unter der Leitung von Professoren aller fünf Fakultäten an der Umsetzung dieser Vision. "Ohne die an unserer Universität in der Vergangenheit erarbeiteten Forschungsergebnisse und ohne unsere langjährigen praktischen Vorarbeiten hätten wir eine Förderung in dieser Größenordnung nicht erhalten", ist sich Prof. Dr. Burkhard Freitag, der Initiator und Leiter des InteLeC-Projekts, sicher. "Um unseren Zielen wirklich ein Stück näher zu kommen, ist sowohl informatische, als auch didaktische, juristische und wirtschaftliche Kompetenz notwendig. An einer kleineren Universität wie unserer kann Interdisziplinarität wirklich gelebt werden. Alle Fakultäten sind vertreten, und wir haben sehr rasch zu einer gemeinsamen Vision und einem gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsprogramm gefunden. Ein weiterer Pluspunkt war die entschiedene Unterstützung durch die Hochschulleitung und die Verwaltung, die beide von Anfang an in die Vorarbeiten eingebunden waren."

    Die Mitglieder des Projektteams sind:
    · Prof. Dr. Burkhard Freitag, Lehrstuhl für Informationsmanagement (Sprecher des Vorhabens)
    · Prof. Dr. Dirk Heckmann, Lehrstuhl für Öffentliches Recht, insbesondere Sicherheitsrecht und Internetrecht
    · PD Dr. Rudolf Kammerl, Wiss. Assistent am Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik
    · Prof. Dr. Franz Lehner, Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik II
    · Prof. Dr. Hans Mendl, Lehrstuhl für Religionspädagogik u. Didaktik des Religionsunterrichts
    · Prof. Dr. Norbert Seibert, Lehrstuhl für Schulpädagogik
    · Ludwig Bloch, Kanzler der Universität Passau

    Der "Integrierte eLearning Campus" ist eine Infrastruktur, die der Universität die Basis zur Verwirklichung ihrer strategischen Ziele bietet. Die Gesamtkonzeption ist auf Nachhaltigkeit angelegt und sieht eine dauerhafte Unterstützung durch didaktische und rechtswissenschaftliche Kompetenzknoten vor. Die Informationspflege findet dezentral statt, d. h. dort, wo auch die realen Geschäftsprozesse ablaufen. Durch die Integration mit der IT-Infrastruktur der Hochschulverwaltung entstehen nicht nur keine zusätzlichen Kosten. Vielmehr wird durch Qualitätsverbesserung der Informationen und Prozesse eine Kostensteigerung vermieden, die anderenfalls durch den Bologna-Prozess unweigerlich bewirkt würde.

    Von der in dem InteLeC Projekt entwickelten Informationsinfrastruktur profitieren in der vollen Ausbaustufe zunächst alle Studierenden (ca. 8000), Lehrenden (ca. 100 Professoren, 300 wiss. Mitarbeiter, 170 Lehrbeauftragte) und ein großer Teil des Verwaltungspersonals (ca. 350) der Universität Passau, also allein in Passau ca. 9000 Personen. Das InteLeC Projekt wird jedoch Konzepte und moderne IT-Lösungen entwickeln, die darauf angelegt sind, von Hochschulen ähnlicher Größe und Struktur übernommen zu werden. Darüber hinaus unterstützt das InteLeC Projekt die Vernetzung und den Austausch mit anderen Hochschulen im internationalen Maßstab.

    Die dezentrale Web-Service-Architektur der entstehenden IT-Infrastruktur ermöglicht die Einbindung des Informationsangebots in externe Server, z.B. in anderen (internationalen) Hochschulen oder in Unternehmen. Indirekt können daher auch die 130 Partneruniversitäten und die Partnerunternehmen der Universität Passau zu den Nutzern gerechnet werden. Nicht nur Studierende und Studieninteressierte, sondern auch Lehrende an nationalen oder internationalen Hochschulen können künftig besser wechselseitig auf bestehende Angebote zugreifen, zumal auch die rechtlichen Aspekte im Verlauf des Projekts eingehend untersucht werden. Die Mehrsprachigkeit des Informationssystems und der Informationen leistet zusätzliche Unterstützung. Durch die angestrebte Übertragbarkeit und Skalierbarkeit der organisatorischen Strukturen und der technischen Infrastruktur werden auch andere kleinere oder mittlere Universitäten die Ergebnisse von InteLeC für sich nutzbar machen können. Der tatsächliche Nutzerkreis der Ergebnisse des InteLeC Projekts geht also weit über den Kreis der Passauer Studierenden hinaus.


    Weitere Informationen
    Prof. Dr. Burkhard Freitag
    Sprecher und Projektleiter des InteLeC Projekts
    Lehrstuhl für Informationsmanagement
    Universität Passau
    Tel.: (0851) 509 3130
    FAX: (0851) 509 3182
    E-Mail: Burkhard.Freitag@uni-passau.de
    www.im.uni-passau.de

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    Hinweis an die Redaktionen:
    Rückfragen zu dieser Pressemitteilung richten Sie bitte an Professor Dr. Burkhard Freitag, Tel. 0851/3130, oder an die Pressestelle der Universität Passau, Tel. 0851/509-1430, E-Mail: pressestelle@uni-passau.de. Bei der Pressestelle kann auch ein Foto des Projektteams angefordert werden.


    Weitere Informationen:

    http://www.im.uni-passau.de/intelec/
    http://www.im.uni-passau.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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