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Wissenschaft
Geologische Landessammlung umfasst 150.000 Einzelstücke
Beim "Emausaurus ernstii" (= Ernst-Moritz-Arndt-Universitäts-Echse) handelt es sich nicht um das neue Haustier der ehrwürdigen Universität in Greifswald, sondern um einen Saurier-Fossil-Fund, der unter anderem am Mittwoch, dem 1. Juni 2005, um 19.00 Uhr, im Institut für Geographie und Geologie im Mittelpunkt steht (siehe Programm). Im Rahmen der Ringvorlesung "Geschichten zum Sammeln - zu den Schätzen der Universität Greifswald aus Kunst, Kultur und Wissenschaft" wird Dr. Gösta Hoffmann vom Institut für Geographie und Geologie "Die Geologische Landessammlung und weitere Schätze des Planeten Erde" vorstellen.
Zahlreiche Gesteine, Fossilien und Mineralien in einer Größenordnung von rund 150.000 Stücken sowie anschauliche Modelle und Karten haben auf einer Stellfläche von 120m² ihren Platz in der Ausstellung gefunden. Liebhaber von fossilen Funden und Gesteinen, aber auch Studierende, Schulklassen, Lehrende, Förderer und Freunde der Universität Greifswald sind zu dieser Veranstaltung recht herzlich eingeladen.
Inhaltliche Schwerpunkte der Sammlung bilden der geologische Raum von Mecklenburg-Vorpommern, insbesondere die Oberflächenformen des Landes im Zusammenhang mit der letzten Inlandsvereisung, sowie die geologische Entwicklung der Ostsee. Ein weiterer Bestandteil der Ausstellung befasst sich mit dem Aufbau des tieferen Untergrundes, welcher anhand von umfangreichen Bohrmaterialien, die im Zuge der Erdölerkundung im Norden der ehemaligen DDR zu Tage befördert wurden, dargestellt wird. Dieses Bohrkernmaterial stammt teilweise aus Bohrungen, die Rekordtiefen von etwa 8.000 Metern erreichten. Die Ausstellungsstücke bestehen größtenteils aus Geschiebematerialien, aber auch aus nutzbaren Gesteinen und Rohstoffen Norddeutschlands. Zahlreiche Gesteinsproben und Fossilien aus Funden von der Insel Rügen runden die Geologische Sammlung ab. Zu den bemerkenswerten Ausstellungsstücken der Sammlung zählt der Fossilfund eines Sauriers aus dem Unterjura (194 - 188 Millionen Jahre) namens "Emausaurus ernstii", dessen Namen auf die Ernst-Moritz-Arndt-Universität zurückgeht. Bei dem in Grimmen gefundenen Erstfund handelt es sich hauptsächlich um den Schädel eines Jungtieres. Emausaurus war einer der kleinsten Vogelbecken-Dinosaurier, der eine Länge von 1 bis 2 Metern erreichen konnte.
Das erste Verzeichnis der heutigen Sammlung geht auf ein Mineralienkabinett in Greifswald aus dem Jahr 1777 zurück. Den Stein des Anstoßes für die heutige Geologische Landessammlung lieferte damit Wilhelm Deeckes, Vater der Geologie Pommerns. Sein Nachfolger, Prof. Dr. Otto Jaeckel, gründete im Jahr 1908 die "Pommersche Geologische Landessammlung". Im Zuge der Hochschulreform im Jahr 1968 und der damit verbundenen Auflösung der Geologie in Rostock wurde die Ausstellung mit der "Erdgeschichtlichen Landessammlung Mecklenburgs" zur "Geologischen Landessammlung Ostmecklenburgs" (ab 1976 "Geologische Landessammlung der drei Nordbezirke") vereinigt. Seit 1990 trägt sie den Namen "Geologische Landesssammlung von Mecklenburg-Vorpommern".
Hinweise zu dieser sehenswerten Sammlung und zu weiteren Schätzen aus insgesamt sechs Museen und 17 wissenschaftlichen Lehr- und Forschungssammlungen der Universität Greifswald können in einer Vor-Schau im Internet unter http://www.schau-haus.de. betrachtet werden. Durch die Ringvorlesung möchte die Hochschule auf dieses riesige Potenzial hinweisen und im Rahmen eines Fundraising-Projekts Spendengelder in Höhe von 5 Mio. Euro für ein Universitätsschauhaus einwerben.
Die Vertreter der Medien sind herzlich zur Ringvorlesung eingeladen.
Weitere Veranstaltungen im PROGRAMM ZUR RINGVORLESUNG
Geschichten zum Sammeln - Ringvorlesung zu den Schätzen
der Universität Greifswald aus Kunst, Kultur und Wissenschaft
Mittwoch, 25. Mai 2005, 18.00 Uhr
"Zoologisches Museum in Lehre & Forschung - wie entdeckt man neue Arten?"
Prof. Dr. Gerd Müller-Motzfeld, Universität Greifswald
Zoologisches Institut, Johann-Sebastian-Bach-Str. 11/12, Greifswald
Mittwoch, 1. Juni 2005, 19.00 Uhr
"Die Geologische Landessammlung und weitere Schätze des Planeten Erde"
Dr. Gösta Hoffmann, Universität Greifswald
Institut für Geographie und Geologie, Jahnstraße 16, 17487 Greifswald
Mittwoch, 8. Juni 2005, 19.00 Uhr
"Kartographische Kunstwerke - Wahrheit oder Phantasie?"
Hannelore Sattler, Universität Greifswald
Institut für Geographie und Geologie, Jahnstraße 16, 17487 Greifswald
Mittwoch, 22. Juni 2005, 19.00 Uhr
"Vom Doppelkammer-Eichelkondom bis zum Scheidenpulverbläser - Kontrazeption vor 100 Jahren: Die Geburtshilflich-gynäkologische Sammlung an der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe"
Prof. Dr. Günter Köhler, Universität Greifswald
Großer Hörsaal im Institut für Physik, Domstraße 10 a, 17487 Greifswald
Mittwoch, 6. Juli 2005, 19.00 Uhr
"Klassische Antiken: Die Archäologische Studiensammlung des Instituts für Altertumswissenschaften"
Dr. Jutta Fischer, Universität Greifswald
"Zwischen Highlight und Heimatkunde - 182 Jahre Sammlung vorgeschichtlicher Altertümer"
Dr. Thomas Terberger, Universität Greifswald
Großer Hörsaal im Institut für Physik, Domstraße 10 a, 17487 Greifswald
Mittwoch, 13. Juli 2005, 19.00 Uhr
"Erntekamm und Hochzeitskleid - wie das Heilige Land nach Greifswald kam"
Prof. Dr. Julia Männchen, Universität Greifswald (Anschließend Besuch der Gustaf-Dalman-Sammlung)
Großer Hörsaal im Institut für Physik, Domstraße 10 a, 17487 Greifswald
Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Fundraising & Alumni/Universitätsjubiläum 2006
Leiterin: Sabine Große
J.-S.-Bach-Straße 27, 17487 Greifswald
T +49 (0)3834/86 11 74
F +49 (0)3834/86 11 43
M +49 (0) 160-90 31 70 20
E fundraising@uni-greifswald.de
http://www.uni-greifswald.de
http://www.schau-haus.de
Geologische Sammlung
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Institut für Geographie und Geologie
Dr. Gösta Hoffmann
Jahnstr. 17a, 17487 Greifswald
T +49 (0)3834/86 45 95
F +49 (0)3834/86 45 72
E goesta@uni-greifswald.de
http://www.uni-greifswald.de/~geo/Sammlung/sammlung.html
Besucher bestaunen einen Mammutknochen - gefunden bei Bauarbeiten in Greifswald.
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Geowissenschaften, Geschichte / Archäologie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
regional
Forschungs- / Wissenstransfer, Studium und Lehre
Deutsch
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