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30.05.2005 12:39

"Rauchen muss für Jugendliche 'uncool' werden"

Helena Reinhardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Jenaer Onkologe Klaus Höffken plädiert zum Weltnichtrauchertag dafür, die Nikotinsucht bereits im Keim zu ersticken

    (Jena) "Bei einer Fahrt von Flensburg nach München trifft man alle 100 Meter auf einen Rauchertoten", verdeutlicht Prof. Dr. Klaus Höffken, der ehemalige Präsident der Deutschen und Thüringischen Krebsgesellschaften und jetzige Ärztliche Direktor des Universitätsklinikum Jena die Folgen des Tabakkonsums. Solche Schreckensbilder haben bisher, ebenso wie der Hinweis, dass Rauchen die Lebenserwartung um mindestens zehn Jahre verkürzt und alle anderen Warnhinweise auf den Tabakprodukten so gut wie keine Wirkung gezeigt. Dabei ist für ein Drittel der weltweit eine MiIlion Krebsneuerkrankungen pro Jahr das Rauchen als Ursache gesichert.

    Den Onkologen Höffken als Spezialisten für Krebserkrankungen wundert das aus seiner Jahrzehnte langen Erfahrung nicht. "Abschreckungen haben nur geringe Wirkung, da das Risiko nur statistisch bestimmt werden kann und somit jeder Raucher glaubt, persönlich davonzukommen", erläutert Höffken die derzeitige Situation. Deshalb setzt er auf eine Prävention, die am Anfang der Suchtkrankheit Rauchen beginnt: "Nichtrauchen muss unter den Jugendlichen schick sein und Rauchen uncool, damit sie erst gar nicht dieser Sucht verfallen. Denn ist das Kind erst einmal im Brunnen, ist es schwierig, es wieder herauszuholen". Klaus Höffken verweist damit auf die geringen Erfolgsquoten von Raucherentwöhnungen. "Wer gar nicht erst anfängt, braucht auch nicht mühsam aufzuhören." Die Rückfallquote bei entwöhnten Rauchern sei ohnehin außerordentlich hoch.

    Von allen medizinischen Fachgesellschaften wird daher eine Präventionskampagne gefordert, die schon den Einstieg in das Rauchen wirksam verhindert. Ermutigende Ansätze finden sich, so Höffken, in Programmen wie "Be Smart Don't Start".

    Letztlich sei die Abkehr vom Tabak aber eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, an der jeder einzelne eine Aktie hat. Der Weltnichtrauchertag ist hier eine willkommene Gelegenheit, an die Lösung dieses brennenden gesundheitlichen Problems zu erinnern, so Höffken. "Dabei darf allerdings nicht verkannt werden, dass im Interesse unserer Gesundheit jeder Tag des Jahres ein Nichtrauchertag werden muss."

    Kontakt:
    Prof. Dr. Klaus Höffken
    Ärztlicher Direktor und Direktor der Klinik für Innere Medizin II, Universitätsklinikum Jena
    Tel.: 03641/9324201
    E-Mail: AeD@med.uni-jena.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

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