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31.05.2005 11:52

Einflussfaktoren auf Entwicklung von Hyperaktivitätsstörungen

S. Nicole Bongard Kommunikation und Medien
Klinikum der Universität München

    Teilnehmer für wissenschaftliche Studie gesucht

    Die Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitäts-Störung (Attention Deficit Hyperactivity Disorder - ADHD) bezeichnet ein klinisches Störungsbild, das primär durch erhebliche Beeinträchtigungen der Konzentration und der Daueraufmerksamkeit, Störungen der Impulskontrolle sowie durch eine Störung der motorischen Hyperaktivität oder durch innere Unruhe gekennzeichnet ist. Mit einer Häufigkeit zwischen 4 % bis 6% im Alter zwischen 6 und 18 Jahren ist ADHD eines der häufigsten chronisch verlaufenden Krankheitsbilder bei Kindern und Jugendlichen. Mit diesem Krankheitsbild beschäftigt sich jetzt eine große wissenschaftliche Studie in der Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik und Psychotherapie am Dr. von Haunerschen Kinderspital. Thema des Forschungsprojekts, das insgesamt 300 Kinder einbeziehen will, ist der Einfluss von traumatischen Erfahrungen der Eltern und des Kindes auf die Entwicklung von Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörungen. Bisherige Studien weisen auf eine genetische Komponente für die Entstehung von Problemen im Bereich der Aufmerksamkeitsstörung hin. Dabei spielen umweltbedingte Faktoren auch eine ganz wichtige Rolle. "Wir wollen untersuchen, in wieweit ungelöste und unverarbeitete Traumata wie Frühgeburt, Todesfälle in der Familie, Misshandlung, Krankenhausaufenthalte und das Bindungsverhalten des Kindes gegenüber Mutter bzw. Vater in einem Zusammenhang mit der Entstehung der ADHD-Symptomatik stehen könnten", erklärt Studienleiter Dr. Karl-Heinz Brisch. "Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind wichtig, um eventuelle Einflussfaktoren auf die Entstehung von ADHD herauszufiltern". Die Ergebnisse hätten unmittelbar Auswirkungen auf die Früherkennung von Risikopersonen und ihre vorbeugende Be-handlung.

    Für diese Studien suchen Dr. Brisch und sein Team noch Jungen von 4 bis 7 Jahren mit einem Elternteil. Der Profit für die Teilnehmer: "Wir führen eine ausführliche entwicklungspsychologische Untersuchung des Kindes inklusive einer Intelligenztestung durch, untersuchen die Bindungsqualität zwischen Eltern und Kindern und stellen bzw. überprüfen die Diagnose", sagt Dr. Brisch. Außerdem haben Eltern die Gelegenheit im Rahmen eines Abschlussgesprächs mit einem der Ärzte/Psychologen über die Ergebnisse zu diskutieren, auf evtl. Auffälligkeiten aufmerksam gemacht zu werden und Empfehlung für Therapiemöglichkeiten zu erhalten. Ein weiterer Vorteil ist eine relativ neue Art Entspannungstherapie, nämlich Musiktherapie, die eine Musiktherapeutin der Klinik den ADHD betroffenen Kindern anbietet. Hierbei sollen sich betroffene Kinder durch das Hören und Fühlen der Schwingungen von Musik rascher entspannen und in einen Zustand der konzentrativen Aufmerksamkeit kommen. Die bisherigen Ergebnisse sind erfolgversprechend".

    Der Zeitaufwand für die Familien ist überschaubar: Die Untersuchung wird einmalig vormittags zwischen 9.00 und 12.30 Uhr stattfinden.

    Die im Rahmen dieser Studie erhobenen Befunde und persönlichen Daten werden aus-schließlich zum Zweck der Durchführung der Studie und nur in anonymisierter Form gespeichert und ausgewertet. Alle Angaben unterliegen der Schweigepflicht.
    Eltern können sich mit ihren Kindern direkt im Sekretariat der Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik und Psychotherapie melden.

    Anmeldung zur Studie:
    Roswitha Schmid (Sekretariat)
    Tel. 089-5160-3709
    Fax 089-5160-4730
    email: roschmid@med.uni-muenchen.de.

    Für weitere Informationen und Fragen stehen Brisch und sein Team jederzeit zur Verfügung.
    Weitere Infos bei:
    Pädiatrische Psychosomatik und Psychotherapie
    Kinderklinik und Kinderpoliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital
    Tel. 089-5160-3709
    email: Karl-Heinz.Brisch@med.uni-muenchen.de
    oder Nevena.Vuksanovic@med.uni-muenchen.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
    überregional
    Forschungsprojekte, Organisatorisches
    Deutsch


     

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