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Wissenschaft
Oldenburg. Einen grundlegenden Kurswechsel in der Ausbildung von ChemikerInnen an den Hochschulen fordert der Oldenburger Chemiker und Experte für nachwachsende Rohstoffe Prof. Dr. Jürgen Metzger (Institut für Reine und Angewandte Chemie der Universität Oldenburg).
In einem Leitartikel der Juni-Ausgabe der "Nachrichten aus der Chemie", der Mitgliederzeitschrift der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh), schreibt Metzger, die Konzepte der Green Chemistry, also der "Grünen Chemie", müssten "in die Curricula der neuen Bachelor- und Masterstudiengänge integriert und transdisziplinär im Studium entwickelt werden".
Vor dem Hintergrund der Agenda 21 sei die umweltverträgliche Nutzung erneuerbarer natürlicher Ressourcen zur Senkung des Energie- und Materialverbrauchs je Produkteinheit eine wichtige Herausforderung für die Chemie, was zunehmend auch von Wissenschaft und Politik erkannt werde. Nach Expertenmeinung sei in diesem Jahrhundert mit einem starken Anstieg sowohl der stofflichen als auch der energetischen Nutzung von Biomasse zu rechnen. Allerdings sei es fraglich, so Metzger, ob Wissenschaft und chemische Industrie auf diese Entwicklung vorbereitet seien: "Wir Chemiker lernen von Anfang an ein Denken in petrochemischen Produktlinien, wie ein Blick in die Lehrbücher der organischen Chemie nur allzu deutlich macht. Ein alternatives Denken in Produktlinien, die auf nachwachsenden Rohstoffen aufbauen, ist für uns schwierig. Aber die Chemie sagt uns, dass solche Produktlinien natürlich grundsätzlich möglich sind. Sie müssen nur noch entwickelt werden. Die Moleküle der Biomasse sind zwar etwas komplexer als die einfachen Moleküle, die aus dem Cracker der Petrochemie kommen, aber das ist eine Herausforderung, der wir uns stellen müssen."
Metzger verweist in diesem Zusammenhang auf das kürzlich erschienene erste Lehrbuch "Green Chemistry" von M. Lancaster und das erste Praktikumsbuch "Neues und nachhaltigeres organisch-chemisches Praktikum" (NOP), das im Internet unter www. oc-praktikum.de frei zugänglich ist.
Kontakt: Prof. Dr. Jürgen Metzger, Institut für Reine und Angewandte Chemie der Universität Oldenburg, Tel. 0441/798-3718 oder -3716, Fax: -3329, E-Mail: juergen.metzger@uni-oldenburg.de
http://www.gdch.de/taetigkeiten/nch/jg2005/h05_05.htm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie
überregional
Studium und Lehre
Deutsch
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