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01.06.2005 15:38

Deutsche Wissenschaftler planen starke Beteiligung am Internationalen Polarjahr 2007/2008

Dipl.-Ing. Margarete Pauls Kommunikation und Medien
Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung

    Pressemitteilung der Deutschen Kommission für das Internationale Polarjahr

    Anlässlich der diesjährigen Sitzung des deutschen Landesausschusses für Polarforschung (SCAR/IASC) bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft legen die deutschen Polarforscher am 1. und 2. Juni in Bonn eine Denkschrift vor, welche die von deutscher Seite geplanten Aktivitäten im Internationalen Polarjahr 2007 und 2008 zusammenfasst.

    Das Polarjahr wird auf Initiative und unter der Schirmherrschaft des International Council for Science (ICSU) und der World Meteorological Organisation (WMO) durchgeführt. Wenn es 2007/2008 stattfindet, ist es seit 125 Jahren das vierte Mal, dass weltweit Forschungskapazität und Logistik gebündelt werden, um in Fächer übergreifender Zusammenarbeit die Polargebiete unserer Erde zu erforschen. Die letzte große Aktivität in diesem Rahmen, das Internationale Geophysikalische Jahr 1957/1958 (IGY), ist der Öffentlichkeit und vielen Wissenschaftlern noch gut in Erinnerung. Der erfolgreiche Verlauf des IGY bildete eine wesentliche Grundlage für den Abschluss des Antarktisvertrages, der auch weit reichende politische Auswirkungen hatte. Ähnliche Breitenwirkung wird auch vom Internationalen Polarjahr 2007/2008 erwartet, zum Beispiel bezüglich wichtiger neuer Erkenntnisse zur Klimaentwicklung. Für die Organisation des bevorstehenden Internationalen Polarjahres haben sich bereits in 28 Staaten nationale Kommissionen gebildet, die die Forschung gemeinsam mit einem von den internationalen Initiatoren berufenen Komitee koordinieren sollen.

    "Die Polarforschung ist unentbehrlich für das Verständnis des 'Systems Erde'. Das gilt für die arktischen Gebiete der nördlichen Hemisphäre ebenso wie für die Antarktis im Süden. Ohne ein solides Grundlagenwissen über die komplexen Wechselwirkungen zwischen Ozean, Eis und Atmosphäre können keine wirksamen Strategien für den Klima- und Umweltschutz entwickelt werden", so Prof. Dr. Reinhard Dietrich (TU Dresden), Vorsitzender der Deutschen Kommission für das Internationale Polarjahr und des Landesausschusses für Polarforschung. Im bevorstehenden Polarjahr werden sich deutsche Wissenschaftler mit ihrer weltweit anerkannten Expertise und unter Einsatz deutscher Infrastruktur und Technologie an der weiteren Erforschung der Polargebiete maßgeblich beteiligen. Besondere Beachtung sollen hierbei auch die Ausbildung von jungen Wissenschaftlern sowie der Informations- und Wissenstransfer in die Öffentlichkeit und in die Schulen erfahren.

    Im Anschluss an die Sitzung des Landesausschusses werden die deutschen Polarforscher, die an über 80 Projektvorschlägen für das Internationale Polarjahr beteiligt sind, im Rahmen eines Workshops in Bonn am 2. und 3. Juni ihr weiteres Vorgehen beraten. "Deutschland will als eines der führenden Länder in der internationalen Polarforschung mit seinen engagierten Wissenschaftlern in vielen nicht-universitären und universitären Einrichtungen einen richtungweisenden Beitrag zum Internationalen Polarjahr 2007/08 leisten. Es kann dabei auf eine umfassende Infrastruktur zurückgreifen, die Stationen in der Arktis und Antarktis, einen Forschungseisbrecher, Polarflugzeuge und umfangreiche Technik umfasst", stellt Prof. Dr. Jörn Thiede, amtierender Direktor des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven, fest.

    Vier wesentliche Themenkomplexe, für die Deutschland in besonderer Weise zum Internationalen Polarjahr 2007/08 beitragen kann, haben die deutschen Polarforscher aller Fachdisziplinen identifiziert. "Dabei geht es nicht nur darum, den Geheimnissen des Klimawandels, die an den Polen zu entschlüsseln sind, auf die Spur zu kommen. Über den Meeresboden im arktischen Ozean und das Land unter dem antarktischen Eisschild wissen wir bis heute teilweise weniger als über die Rückseite des Mondes. Hier gibt es immer noch Unbekanntes zu entdecken und Lücken zu schließen, die das Verständnis der wandernden Kontinente und der Evolutionsprozesse in den Polargebieten betreffen. Somit liegen wir durchaus in der Entdeckertradition der früheren Polarjahre, auch wenn wir heute mit den technischen Möglichkeiten des 21. Jahrhunderts ausgestattet sind", erläutert Prof. Dietrich.

    Die Forschungspläne stellen auch anspruchsvolle Herausforderungen für die Entwicklung neuer Verfahren und Technologien bei Forschung und Logistik dar, die im IPY 2007/08 zum Einsatz kommen sollen. Sie sind nur durch enge Kooperation von Wissenschaft und Industrie zu meistern. Daher wird sich die deutsche Forschung im Internationalen Polarjahr 2007/08 entscheidend auf die wissenschaftlichen und technologischen Kernfragen konzentrieren, zu deren Lösung Deutschland in besonderer Weise beitragen kann.

    Bremerhaven, den 1. Juni 2005
    Bitte senden Sie uns bei Veröffentlichung einen Beleg.

    Hinweise für Redaktionen:
    Die Denkschrift "Der deutsche Beitrag zum Internationalen Polarjahr 2007/08" (als Download) und weitere Informationen zum Internationalen Polarjahr finden Sie unter
    http://www.awi-bremerhaven.de/Projects/IPY2007-8/index.html

    Ihre Ansprechpartner sind Prof. Dr. Reinhard Dietrich, TU Dresden, Institut für Planetare Geodäsie, 01062 Dresden, Tel. 0351/46334652, Fax 0351/46337063, E-Mail: dietrich@ipg.geo.tu-dresden.de
    Prof. Dr. Jörn Thiede, Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, Tel. 0471/4831-1100, E-Mail: jthiede@awi-bremerhaven.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Geowissenschaften, Informationstechnik, Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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