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02.06.2005 12:13

20 Jahre China-Projekt an der Hochschule der Medien Stuttgart: gelebte Partnerschaft und gemeinsame Studien-Kultur

Kerstin Lauer Pressesprecherin
Hochschule der Medien Stuttgart

    Seit 1985 setzt sich das China-Projekt der Hochschule der Medien Stuttgart (HdM) für die deutsch-chinesische Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft ein. Das Ergebnis: ein umfangreiches Netzwerk von wissenschaftlichen Einrichtungen, Zentral- und Provinzregierungen und unterschiedlichen Industriezweigen, über 1500 erfolgreich abgeschlossene Projekte mit Wirtschaftspartnern und ein gemeinsames Studienangebot. Den 20. Jahrestag der Zusammenarbeit haben Vertreter aus Politik, Industrie und Hochschule mit rund 100 Gästen am 31. Mai 2005 in der HdM gefeiert.

    Professor Dr. Uwe Schlegel, Rektor der HdM, bedankte sich für den Pioniergeist, die Beharrlichkeit und das herausragende Engagement der Initiatoren der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit, die nicht wenige damals für ein Abenteuer hielten. Peter Guntermann, Leitender Ministerialrat im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, damals für die Fachhochschulen zuständig, bestätigte: "Es war 1985 nicht selbstverständlich, dass eine Fachhochschule eine Partnerschaft mit einer Hochschule im fernen China eingeht". Dass sie erfolgreich gelebt wird, belegt unter anderem die Anerkennung des gemeinsamen Studiengangs der HdM und der Technischen Universität Xi' an als eines von sieben Best-Practice-Beispielen bei deutsch-chinesischen Studienprogrammen von Fachhochschulen und Universitäten durch die Hochschulrektorenkonferenz.

    Das deutsch-chinesische Studienangebot der HdM soll künftig um einen gemeinsamen Studiengang Verpackungstechnik erweitert werden, erklärt Rektor Schlegel. In einem weiteren Schritt solle eines Tages eine deutsch-chinesische Universität gegründet werden. "Das sind zwar hochgesteckte Ziele, aber die Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen, dass wir sie erreichen können", sagt Schlegel.

    Darüber freut sich auch Staatssekretär Xue Hanjun vom Bildungsministerium der Provinz Shaanxi (China). Für ihn hat Deutschland hervorragende Technologien im Druckmaschinenbau und in der Verpackungstechnik. "Wir müssen noch sehr viel von euch Deutschen lernen", findet Xue Hanjun. Durch Lernen und Austausch könne gemeinsam zum Weltfrieden beigetragen werden.

    Während der Feierstunde blickten die Pioniere der Zusammenarbeit und die Experten des China-Projekts in verschiedenen Vorträgen auf die gesammelten Erfahrungen zurück. "Es war ein Experiment. Aber trotz Fragen der Finanzierbarkeit und Unverständnis bei vielen Entscheidungsträgern überwogen schließlich Neugierde und Lust, sich darauf einzulassen", berichtet Professor Eberhard Wüst, Leiter des China-Projekts. Für die Idee konnten von Anfang an zahlreiche Unternehmen aus der Branche begeistert werden. Nussbaum Medien, die MAN Roland Druckmaschinen AG oder die Steinbeis-Stiftung für Wirtschaftsförderung zählen zu ersten Partnern des China-Projekts. Ihnen half die Hochschule bei ihren Wegen nach China oder bei Entwicklungsplänen. Um deren pragmatische und zeitnahe Umsetzung kümmerten sich die Informationsbüros, die 1986 in Stuttgart und Xi'an als Anlaufstellen für die chinesische und für die deutsche Wirtschaft eingerichtet wurden. "Vielen Mittelständlern konnte so der Einstieg in die chinesische Wirtschaft erleichtert werden", bilanziert Wüst.

    Ein wesentlicher Meilenstein in der Zusammenarbeit von HdM und der Technischen Universität Xi`an war die Einrichtung des gemeinsamen Studiengangs für Drucktechnik 1998. "Nach sechs Jahren Erfahrung stellen wir fest, dass sich inzwischen eine Kultur gemeinsamen Studierens entwickelt", freut sich Wüst. Insgesamt 27 chinesische und deutsche Studenten haben bereits ihren Doppel-Abschluss in der Tasche. Zahlreiche Einstiegsmöglichkeiten in den Beruf stehen ihnen offen. "Experten mit technischem und kulturellem Know-how werden gesucht", berichtet Wüst.

    Eine solche Fachfrau ist Nathalie Plitz, eine der ersten deutschen Absolventinnen des Doppelstudiengangs, die seit September 2004 als Ingenieurin im Vertrieb Asien des Druckmaschinenherstellers Koenig und Bauer in Radebeul bei Dresden arbeitet. Ausschlaggebend für ihre Studienentscheidung damals sei die Mischung aus Vernunft und Verrücktheit, das Ingenieursstudium gepaart mit der chinesischen Sprache, gewesen. Die Auslands- und Lebenserfahrung durch das Studium im fremden Land hält Plitz für eine wesentliche Ergänzung zur technischen Ausbildung.

    Als weiterführendes Studienangebot zum deutsch-chinesischen Studiengang Druck- und Medientechnologie bereiten HdM und TU Xi´an derzeit einen gemeinsamen Master-Studiengang "Print and Business" vor. "Der Schwerpunkt wird bei industriellen und wissenschaftlichen Projekten liegen", erläutert Studiengangsleiter Professor Dr. Thomas Hoffmann-Walbeck. In Studienarbeiten sollen Themen zusammen mit der Industrie bearbeitet, Laboruntersuchungen und Literaturstudien durchgeführt werden. "Der Master-Studiengang kombiniert die Stärken beider Hochschulen optimal: die Verfahrenstechnik der HdM und die wissenschaftliche Orientierung der TU Xi'an", findet Hoffmann-Walbeck.

    Um die Kommunikation zwischen allen Interessierten an der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Druck- und Medientechnologie zu verbessern, wurde anlässlich des Jubiläums der "deutsch-chinesische Verein Medientechnologie" gegründet. Er soll Kontakte zwischen Unternehmen und Studenten, etwa durch Exkursionen und Messebesuche, sowie den Zusammenhalt zwischen den Absolventen fördern.
    Den Text der Pressemitteilung und Bilder finden Sie unter www.hdm-stuttgart.de.

    Kontakt:
    Prof. Eberhard Wüst, Hongzhen Diao, China-Projekt
    Telefon: 0711 685 6619 oder 6636
    E-Mail: wuest@hdm-stuttgart.de, diao@hdm-stuttgart.de
    Prof. Dr. Thomas Hoffmann-Walbeck, deutsch-chinesischer Studiengang Druck- und Medientechnologie
    Telefon: 0711 685 2876, E-Mail: hoffmann@hdm-stuttgart.de


    Weitere Informationen:

    http://www.hdm-stuttgart.de


    Bilder

    Professor Eberhard Wüst, Initiator und Leiter des China-Projekts
    Professor Eberhard Wüst, Initiator und Leiter des China-Projekts
    Foto: HdM Stuttgart
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    Ein chinesischer Drache sorgte für Abwechslung.
    Ein chinesischer Drache sorgte für Abwechslung.
    Foto: HdM Stuttgart
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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