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28.05.1999 09:25

Unterwegs zur rauchfreien Schule

Dipl.-Ing., MPH Sylvia Sänger Geschäftsführung
Arbeitsgemeinschaft für Internistische Onkologie in der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. (AIO)

    Presseerklärung der Thüringischen Krebsgesellschaft zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai 1999

    Das aufklärende Sätzchen "EU Gesundheitsminister warnen: Rauchen gefährdet die Gesundheit" findet sich als Fußzeile auf jeder Zigarettenpackung. Es gibt derzeit noch keine Untersuchung darüber, wie viele Menschen dieser Satz tatsächlich davon abgehalten hat, in Zigarettenregale zu greifen. Um auf die Gefahren des Rauchens aufmerksam zu machen, reicht eine verschämte Fußnote bei weitem nicht aus.

    Am 31. Mai eines jeden Jahres beschäftigt man sich auf der ganzen Welt mit einem Thema dem Nicht-Rauchen. Dieser Tag ist in allen Kalendern als Weltnichtrauchertag ausgewiesen und wird auch im Land mit der größten Dichte an Zigarettenautomaten der Welt - in Deutschland - begangen. Angesichts von 100.000 Todesfällen (das sind 300 pro Tag), die allein in unserem Land jährlich auf die Folgen des blauen Dunstes zurückzuführen sind, scheint ein solcher Gedenktag nur allzu angebracht.

    Die unangenehmen Folgen des Rauchens und besonders auch des Mitrauchen-müssens sind Krebs- und Herz-Kreislauferkrankungen. Rauchverbote oder eine Tabakprohibition würden, wie die Geschichte beweist, hier wenig ausrichten. Das mußte schon der britische König James der I. um 1600 feststellen. Er war bereits der Ansicht, daß Rauchen Gehirn und Lunge schädige, zu Müßiggang führe und eine Verschwendung der Schätze des Landes mit sich bringt. Der entschiedene Tabakgegener erhöhte die Einfuhrsteuer für Rauchwaren um 4000%, was dem Schmuggel und der Korruption Tür und Tor öffnete, dem Rauchen aber keinen Abbruch tat. Der Kampf gegen das Rauchen und für den Schutz der Nichtraucher hat uns über alle Jahrhunderte bis heute begleitet. Erinnert sei hier nur an die Debatte um die Einführung eines Nichtraucherschutzgesetzes, die im vergangenen Wahlkampf erstickt ist. Auch das hohe Ziel der WHO, bis zum Jahr 2000 in jedem Land die Nichtraucherfraktion auf 80% zu erhöhen, kann nicht erreicht werden. Also keine Chance, gegen das Übel anzugehen?

    Die Thüringische Krebsgesellschaft ist da anderer Auffassung. Eine amerikanische Studie konnte nachweisen, daß 90% aller neuen Raucher Kinder und Teenager sind. Aggressiver denn je wirbt die Tabakindustrie in Kinos und auf öffentlichen Plakatwänden mit trickreichen und tiefenpsychologischen Motiven, von denen sich insbesondere die Jugend angesprochen fühlt. Vorbeugung muß daher bei unseren Kindern beginnen. Dazu gehört, daß sich nicht nur rauchende Eltern, Lehrer und Politiker ihrer Vorbildwirkung bewußt werden müssen, sondern auch in den Schulen ein Umfeld geschaffen wird, das den Griff zur Zigarette nicht attraktiv werden läßt.

    Die Thüringische Krebsgesellschaft ruft alle Schulen ab Klassenstufe 5 in Thüringen auf, sich an der Aktion "Unterwegs zur rauchfreien Schule" zu beteiligen. Ein Teil dieser Aktion ist ein Ideenwettbewerb. Gesucht werden Plakate, Kurzgeschichten und Internetseiten zum Thema "Unterwegs zur rauchfreien Schule". Den prämierten Arbeiten winken Preise in Höhe von je DM 500,00 für die Klassenkasse. Aber auch alle übrigen Einsender werden nicht leer ausgehen, denn alle Arbeiten werden veröffentlicht. Ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur rauchfreien Schule wird im Herbst anläßlich der Europäischen Woche gegen den Krebs vom 4.-10. Oktober eine gemeinsame Veranstaltung Thüringer Schulen und der Thüringischen Krebsgesellschaft unter dem Motto "Ich lass' mir doch keinen blauen Dunst vormachen" sein. Anläßlich dieser Veranstaltung findet die Preisverleihung des Wettbewerbes "Unterwegs zur rauchfreien Schule" statt.

    Die Thüringische Krebsgesellschaft ist der Ansicht, so ihr Vorsitzender Prof. Dr. Klaus Höffken, daß einzelne Aktionen nur ein Beginn sein können und setzt sich dafür ein, eine wirksame Prävention besonders bei Kindern und Jugendlichen, durch kontinuierliche Maßnahmen zu verwirklichen. So wird derzeit daran gearbeitet, die Voraussetzungen zu schaffen, Zertifikate an "rauchfreie" Thüringer Schulen zu vergeben, die diese offiziell im Namen führen werden.

    Rückfragen zum Thema können Sie richten an:
    Geschäftsstelle der Thüringischen Krebsgesellschaft
    Frau Brigitte Möhler, Telefon 03641 / 33 98 6


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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