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03.06.2005 10:57

Kontaktstudium für hoch qualifizierte Flüchtlinge: Erste Absolventen des erfolgreichen Pilotprojekts

Gerhard Harms Presse & Kommunikation
Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg

    Oldenburg. Die ersten siebzehn AbsolventInnen des in Deutschland einmaligen Kontaktstudiums für hoch qualifizierte Flüchtlinge erhielten jetzt an der Universität Oldenburg ihre Zertifikate.

    Neben dem Projektleiter Prof. Dr. Rolf Meinhardt nahmen auch Gabriele Erpenbeck, Ausländerbeauftragte des Landes Niedersachsen, und Rudolf Winter vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge an der Abschlussfeier teil. Sie hoben den innovativen und beispielhaften Charakter der Weiterbildungsmaßnahme hervor, die aus dem Europäischen Flüchtlingsfonds finanziert wurde. Mit dem achtmonatigen Kontaktstudium sei die Universität Oldenburg, so Erpenbeck, in eine "universitäre Marktlücke" gestoßen. Bei den AbsolventInnen handelt es sich um Flüchtlinge und jüdische Einwanderer mit einer sozialwissenschaftlichen oder pädagogischen Grundausbildung.
    Ziel des Studienangebots ist die Vermittlung von Fachwissen und Handlungskompetenzen in pädagogischen Berufsfeldern. Die TeilnehmerInnen aus zehn Ländern erwarben umfassende Kenntnisse über die Theorie und Praxis von Beratung und Bildung in der Bundesrepublik Deutschland. Im Vordergrund der Weiterbildung standen Rechtsgrundlagen und Verwaltungshandeln, das politische und administrative System der Bundesrepublik, grundlegende Fragen zur interkulturellen Bildung und Erziehung sowie Probleme des Spracherwerbs. In einem achtwöchigen Praktikum erhielten die TeilnehmerInnen darüber hinaus einen Einblick in einschlägige Arbeitsfelder.
    Das Studienangebot wurde entwickelt auf Grundlage einer empirischen Studie des Interdisziplinären Zentrums für Bildung und Kommunikation in Migrationsprozessen (IBKM) an der Universität Oldenburg. Sie hatte ergeben, dass die soziale und berufliche Integration vieler Flüchtlinge in Niedersachsen weitgehend gescheitert ist und die überwiegende Mehrzahl von ihnen trotz hoher Qualifikation und unbefristeter Aufenthaltserlaubnis arbeitslos ist.
    Erste Erfolge der Maßnahme sind bereits jetzt zu verzeichnen: Zwei Teilnehmerinnen werden demnächst als Sozialpädagoginnen arbeiten, eine Teilnehmerin erhielt nach ihrem Praktikum ein Angebot für eine Teilzeitbeschäftigung. Weitere AbsolventInnen haben sich für ein reguläres Studium an einer deutschen Hochschule entschieden. Die Universität Oldenburg wird, wie Meinhardt ankündigte, das erfolgreiche Pilotprojekt fortsetzen. Bereits im Oktober diesen Jahres soll die Weiterbildung erneut angeboten werden.

    Kontakt: Prof. Dr. Rolf Meinhardt, Tel.: 0441/798-2081, E-Mail: rolf.meinhardt@uni-oldenburg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-oldenburg.de/ibkm/


    Bilder

    Gruppenfoto vor dem Hörsaalgebäude der Universität
    Gruppenfoto vor dem Hörsaalgebäude der Universität

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    Projektleiter Prof. Dr. Rolf Meinhardt (rechts) überreicht Zeugnis an Blaise M. Pokos, Lehrer und Theologe, anerkannter Asylbewerber aus dem Kongo
    Projektleiter Prof. Dr. Rolf Meinhardt (rechts) überreicht Zeugnis an Blaise M. Pokos, Lehrer und Th ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Politik, Recht
    regional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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