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Wissenschaft
Institut Arbeit und Technik organisierte und moderierte EU-Pilot-Projekt "Optimierung von Produktions- und Lieferbeziehungen in der Automobilindustrie Nordrhein-Westfalens" - Abschlußworkshop
Der Wandel in der Produktionskette Automobil ist auch Ende der 90er Jahre noch längst nicht abgeschlossen. In den Beziehungen zwischen Herstellern und ihren Zulieferern, die benötigte Produktionsteile - von der Spezialschraube bis zum fertigen Sportsitz - in "Null-Fehler-Qualität" just in time an das Produktionsband des Herstellers liefern, müssen sich auch die Kommunikations- und Kooperationsformen ändern. Dieser spannungsreiche Prozeß ist nach wie vor durch ein Machtungleichgewicht zwischen Hersteller und Zulieferern geprägt. Aber auch Ungleichzeitigkeiten des Wandels der beteiligten Betriebe - und nicht zuletzt auf Herstellerseite - führen zu Widersprüchen und Brüchen in der Kette.
Wie dieser Wandel optimal und für alle Beteiligten erfolgreich gestaltet werden kann, zeigt ein von der Europäischen Union gefördertes Modellprojekt in Nordrhein-Westfalen. Die Ergebnisse dieses dreijährigen Projekts "Optimierung von Produktions- und Lieferbeziehungen zwischen Hersteller und Zulieferern", das vom Institut Arbeit und Technik (IAT/Gelsenkirchen) koordiniert wurde, wurden am 27. Mai auf einer internen Abschluß-Veranstaltung in Gelsenkirchen vorgestellt. Von Seiten der Hersteller war das Opel-Werk Bochum an der Kooperation beteiligt, das dem IAT seit Jahren durch seine Aufgeschlossenheit für wissenschaftliche Forschungsprojekte verbunden ist. Als Zulieferer beteiligen sich die Becker Group (Grefrath/Lüneburg, jetzt Johnson Controls Interior), Borgers (Bocholt), GEDIA (Attendorn), Johnson Controls (Bochum), KUTSCH (Attendorn/Olpe?) und Schade (Plettenberg).
Im Vordergrund des Kooperationsprojektes standen aktuelle Problemkreise der Hersteller-Zuliefererbeziehung, etwa die Einführung des Qualitätsmanagement-Systems QS 9000. Als hilfreich erwies sich der Verbund auch bei der Lösung von Abstimmungsproblemen im Zusammenhang mit aktuellen Serienstarts bei Opel Bochum. In dieser für Hersteller und Zulieferer turbulenten Umstellungsphase unterstützten die neuen Kommunikationsmöglichkeiten den Prozeß. Diese neuen Konzepte beginnen sich allerdings erst allmählich zu bewähren, wie der Projektverlauf zeigte.
Zulieferer und Hersteller nutzen inzwischen jede Gelegenheit, die Qualität sowie die Produktions- und Liefersicherheit weiterzuentwickeln. Dabei pochen die Lieferanten auf die strikte Einhaltung der von den Herstellern vorgegebenen Standards, wie z.B. die QS 9000, durch die Hersteller selbst. In einem hohen Maße konnten bei den Zulieferern Prozeßorientierung und Projektmanagement verankert werden. Zusehends stiegen die Ausrichtung am Kunden und eine vordem nicht gekannte Dienstleistungsqualität. Allerdings gab es auch Ungleichzeitigkeiten bei der Reorganisation der ungleichen Partner. In dem Maße, wie die Zulieferer Erfolge vorweisen konnten, wurden Probleme auf Herstellerseite offensichtlich, an deren Überwindung die Zulieferer aufgrund ihrer Kenntnisse als beste Berater mitwirken können.
Positiv bewerteten Zulieferer und Hersteller die Arbeit und die unmittelbaren Kontaktmöglichkeiten in den Workshops, die zum Teil "vor Ort" in den Betrieben stattfanden. Konkrete zwischenbetriebliche Komplikationen konnten so umgehend gelöst oder an die zuständigen Stellen weitergeleitet werden. Diese Gespräche benötigen allerdings nach Einschätzung der Projektteilnehmer aus den Betrieben den Anstoß von außen, nur eine externe Moderation von einer neutralen Plattform aus könne solche Gespräche in Gang bringen und weiterführen.
Die Erfahrungen mit dem Projekt werden vom IAT derzeit wissenschaftlich aufbereitet und sollen demnächst in einer Veröffentlichung auch für andere Betriebe praxisnah zur Verfügung stehen.
Für weitere Fragen steht
Ihnen zur Verfügung:
Dr. Heiderose Kilper
Durchwahl: 0209 / 1707-241
Dr. Steffen Lehndorff
Durchwahl: 0209 / 1707-146
Jürgen Schmidt-Dilcher
Durchwahl: 0209 / 1707-331
Wolfgang Stolte
Durchwahl: 0209 / 1707-332
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Wirtschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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