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04.06.2005 11:43

Schlechte Haltungsnoten im Diagnosebereich

Erhard Jakobs Pressestelle
Fachhochschule Gießen-Friedberg

    Ein Team der Fachhochschule Gießen-Friedberg hat rund 130 Bildschirmarbeitsplätze an medizinischen Großgeräten untersucht. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin war Auftraggeber des Projekts, das von dem Arbeitswissenschaftler Prof. Dr. Dieter Lorenz geleitet wird.

    Im Mittelpunkt der empirischen Untersuchung stand die arbeitswissenschaftliche Analyse von Bildschirmarbeitsplätzen, wie sie an bildgebenden Großgeräten in der medizinischen Diagnostik (CT, MRT, Digitales Röntgen, Durchleuchten, Ultraschall usw.) zum Standard gehören. Mit ihrem Untersuchungskonzept hatten sich als Projektpartner die FH GIeßen-Friedberg und die ABoVe GmbH gegen eine Reihe von Mitbewerbern durchgesetzt. Das Team erfasste Daten zur Arbeitsplatzgestaltung, Akustik, Beleuchtung und zum Klima. Außerdem erbrachten Interviews und Fragebögen Angaben zur Arbeitsorganisation, zu den Arbeitsbedingungen und zur Softwareergonomie.

    Wie auf vielen anderen Anwendungsgebieten werden auch in Krankenhäusern und Praxen diagnostische Verfahren digitalisiert. Daraus ergeben sich völlig neue Möglichkeiten der Nutzung gewonnener Daten sowohl für den untersuchenden Arzt (u. a. Dynamische Diagnostik, 3D-Verfahren) als auch für die behandelnden Kollegen (elektronische Patientenakte). Die Vernetzung bietet hier ein großes Verbesserungspotenzial für die Arbeitsorganisation.

    Die Studie kommt - so Prof. Dr. Lorenz - zu dem Ergebnis, dass eine Vielzahl der untersuchten Bildschirmarbeitsplätze nicht den arbeitswissenschaftlichen Anforderungen entspricht, die an sie gestellt werden. Teilweise würden dort nicht einmal die gesetzlichen Mindestauflagen erfüllt. Die Analyse ermittelte an den Arbeitsplätzen vor allem schlechte Beleuchtungsverhältnisse und mangelnde Bewegungsräume. Diese Faktoren führen bei den dort tätigen Medizinern und beim medizintechnischen Personal zu Zwangshaltungen und weiteren gesundheitlichen Belastungen. Die Untersuchung stellte fest, dass die meisten Fehler bei der Arbeitsplatzgestaltung aus der Unkenntnis der entsprechenden arbeitswissenschaftlichen Kriterien resultieren. Als Reaktion darauf wird das Forschungsteam nicht nur eine repräsentative Beschreibung des Ist-Zustands vorlegen, sondern den Verantwortlichen in Kliniken und Praxen auch umfassende Empfehlungen und Beispiele zur Gestaltung an die Hand geben.


    Bilder

    Einer der untersuchten Bildschirmarbeitsplätze im Klinikbereich.
    Einer der untersuchten Bildschirmarbeitsplätze im Klinikbereich.

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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