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07.06.2005 15:08

Heidelbergs mutige Schritte in die Zukunft der Chemie

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Ruperto Carola als einzige Hochschule an der Europäischen Technologieplattform für nachhaltige Chemie beteiligt - Rhein-Neckar-Raum als ideale Region chemischer Forschungen - Universität Heidelberg und Industrie profitieren gleichermaßen

    Auf dem Gebiet der Chemie betritt die Ruperto Carola derzeit absolutes Neuland. Beteiligt sie sich doch direkt - und als einzige Hochschule - an der Europäischen Technologieplattform für nachhaltige Chemie. Hintergrund ist das Konzept der Europäischen Kommission, die Zusammenarbeit in spezifischen Technologiebereichen - von der Forschung, über die Entwicklung bis hin zur Produktion - zu fördern. Hierzu sollen Vertreter aus Forschung und Industrie - aber auch aus Politik und Finanzwesen - stärker in Kontakt gebracht werden und als wichtigste Aufgabe eine Forschungsagenda zu dem jeweiligen Themenbereich erarbeiten. Die derzeit existenten Projekte - rund 20 Plattformen zu unterschiedlichen Themengebieten wurden bereits von der EU anerkannt - werden letztlich auch für die Strukturierung des kommenden 7. Forschungsrahmenprogramms, welches von 2007 bis 2013 laufen wird, herangezogen.

    Eine dieser 20 Plattformen wurde zum Thema "Nachhaltige Chemie" initiiert. Getragen wird das Projekt vom "European Chemical Industry Council" (Cefic), dem Europäischen Chemieverband, der es natürlich begrüßt, wenn sich eine renommierte Universität wie die Ruperto Carola an dem Projekt beteiligt - und zugleich aufmerksam verfolgt, wenn von einer Hochschule eine derartige Eigeninitiative ausgeht. Auf der anderen Seite ist man sich aber auch in der Neckarstadt der Vorteile bewusst, die solch ein Engagement zwangsläufig mit sich bringt. Denn mit einem verstärkten Bemühen, in der europäischen Forschungslandschaft wahrgenommen zu werden, steigt auch die Chance auf Drittmittel.

    "Wir wollen in diesem Zusammenhang aber auch strategisch denken", versichert Dr. Jens Hemmelskamp, der Leiter des Dezernats Forschung und Projektmanagement der Universität Heidelberg. Er hat die Beteiligung der Neckarstadt an der Chemieplattform seit deren Gründung im vergangenen Jahr intensiv begleitet. "Wir haben hier in Heidelberg den Vorteil, einer der führenden Standorte im Bereich der Chemie zu sein. Das beweist zum Beispiel die hervorragende Bewertung und erneute Bewilligung des Sonderforschungsbereichs "Molekulare Katalysatoren: Struktur und Funktionsdesign" (SFB 623) durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft. Dieses Kapital müssen wir jetzt nutzen, wenn es darum geht, Strukturen des kommenden Forschungsrahmenprogramms anzulegen. So etwas kann man gar nicht früh genug angehen!"

    Aus diesem Grund hat die Universität Heidelberg eigens einen Mitarbeiter der Fakultät für Chemie und Geowissenschaften abgestellt, der ausschließlich im Sekretariat der Plattform tätig ist, um bei deren Aufbau zu helfen. Zudem soll er sicher stellen, dass die Interessen der Hochschulen genügend Gehör finden, und der aktuelle Forschungsbedarf entsprechend berücksichtigt wird. Immerhin hat die Plattform ihr erstes Jahr bereits hinter sich, so dass momentan die sprichwörtliche "heiße Phase" beginnt, wie es der EU-Referent der Universität, Dr. Sigurd Weinreich, ausdrückt. "Natürlich hoffen wir auch auf eine längerfristige Etablierung der Plattform in der Region, von der Hochschule und Industrie gleichermaßen im 7. Forschungsrahmenprogramm und darüber hinaus profitieren könnten", erklärt er.

    Bei der Industrie - beteiligt ist neben der BASF auch Bayer sowie die Degussa - sieht man die Sachlage ähnlich. Denn das Einbinden einer Hochschule wie der Universität Heidelberg in die Plattform bringt nicht nur einen großen Namen mit auf die Liste der beteiligten Partner, sondern auch wissenschaftliches Know-how erster Güte. Nicht umsonst finden schon seit langem gemeinsame Projekte zwischen Wirtschaft und Hochschule auf unterschiedlichster Ebene statt - völlig fremd ist man sich also nicht. Und doch wird mit der Plattform eine neue Dimension erreicht, wird ein enormer Schritt getan, der alle beteiligten Parteien international noch mehr ins Rampenlicht rückt.

    Grundsätzlich jedoch darf man die Heidelberger Bemühungen um die Plattform nicht isoliert sehen, sondern muss den gesamten Kontext strategischer Entwicklungen berücksichtigen. "Ob wir nun von der Chemieplattform reden, von unserem "Scientific officier" in Brüssel oder der Beteiligung an der "League of European Research Universities", dem Zusammenschluss von zwölf besonders forschungsstarken Universitäten - alles dient letzten Endes der Strategie, Heidelberg international ganz nach vorne zu bringen", umreißt Jens Hemmelskamp die Pläne der Ruperto Carola. "Wir müssen uns konstruktiv einbringen, wenn die Grundlagen europäischer Forschungspolitik des kommenden Jahrzehnts festgelegt werden. Und wir müssen uns längerfristig orientieren - sonst bleiben wir im Wettkampf der Eliteuniversitäten auf der Strecke", betont Jens Hemmelskamp. "Und dafür muss man als Universität eben auch mal absolutes Neuland betreten."
    Heiko P. Wacker

    Rückfragen bitte an:
    Dr. Sigurd Weinreich
    Universität Heidelberg
    Seminarstraße 2, 69117 Heidelberg
    Tel. 06221 543475, Fax 543599
    weinreich@zuv.uni-heidelberg.de

    Allgemeine Rückfragen von Journalisten auch an:
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
    http://www.uni-heidelberg.de/presse

    und
    Irene Thewalt
    presse@rektorat.uni-heidelberg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Gesellschaft, Meer / Klima, Politik, Recht, Umwelt / Ökologie, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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