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Jena. (02.06.99) Zu einer wahren Volkskrankheit hat sich Asthma inzwischen entwickelt. Ärzte schätzen, daß rund fünf Prozent aller Erwachsenen in der Bundesrepublik betroffen sind; mehr als eine Million Kinder und Jugendliche leiden an dieser Atemwegserkrankung, die miunter einen schweren Verlauf nimmt. In der Statistik haben sich die ehemals geringeren Fallzahlen in Ostdeutschland inzwischen an den hohen westdeutschen Standard angeglichen.
Besonders wichtig ist eine möglichst frühzeitige Diagnose und angemessene Therapie, weil selbst milde Asthma-Formen eine Veränderung des Lungengewebes verursachen können, sofern sie nicht behandelt werden. Die Jenaer Universitätsklinik für Innere Medizin IV und die Universitätskinderklinik veranstalten daher gemeinsam an diesem Wochenende den "1. Jenaer Asthma-Tag".
Am Freitag (4.06.) finden ab 17.30 Uhr in den Hörsälen 4 und 5 auf dem Neuen Campus (neben der Goethe-Galerie) Vorträge für Patienten statt; am Samstag (5.06.) treffen sich um 9.30 Uhr Kinderärzte, Internisten und Allgemeinmediziner aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, um sich über aktuelle Standards in Diagnostik und Therapie zu informieren. Zu beiden Veranstaltungstagen laden die Jenaer Mediziner herzlich ein.
"Wir dürfen eine asthmatische Erkrankung nicht auf die ,leichte Schulter' nehmen", warnt Dr. Jochen Mainz, Arzt an der Jenaer Universitätskinderklinik. Etwa 200 Kinder und Jugendliche versterben jährlich in Deutschland durch einen akuten Asthmaanfall. Wie medizinische Studien belegen, hätten die allermeisten von ihnen durch ausreichendes Wissen über die Erkrankung und angemessene Therapie überleben können.
"Bei vielen unbehandelten Asthmatikern verdickt sich die Basalmembran in der Lunge, bei einigen entsteht langfristig ein Emphysem, also eine irreversible Über-blähung der Lunge, so daß im Endstadium der Körper schlechter mit Sauerstoff versorgt wird", erläutert Jochen Mainz. "Viele Patienten sind körperlich weniger leistungsfähig und infektanfälliger, aber auch Spätfolgen für lebenswichtige Organe sind nicht auszuschließen."
Dabei ist die gute Nachricht, daß inzwischen weitaus bessere Therapeutika zur Verfügung stehen als noch vor wenigen Jahren. "Inzwischen", so Dr. Mainz, "gibt es sehr viel mildere und wesentlich nebenwirkungsärmere Medikamente als früher, so daß die Patienten gut eingestellt ein fast normales Leben führen können."
Fast - denn sie werden zumindest Risikofaktoren vermeiden. "Beim Asthma gibt es ein recht vielschichtiges Spektrum von Ur-sachen", erklärt Jochen Mainz, "Allergien auf Hausstaubmilben oder Tierhaare spielen ebenso eine Rolle wie Luftschadstoffe, aber besonders gravierend ist es, wenn schon Kinder und Jugendliche selbst zur Zigarette greifen oder passiv mitrauchen müssen." Beim Jenaer Patientenseminar am Freitagabend wird auch darüber aufgeklärt.
Ansprechpartner:
Dr. Jochen Mainz
Tel.: 03641/938425, Fax: 938314
Friedrich-Schiller-Universität
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Wolfgang Hirsch
Fürstengraben 1
07743 Jena
Tel.: 03641/931031
Fax: 03641/931032
e-mail: h7wohi@sokrates.verwaltung.uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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