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04.06.1999 07:50

Kurzfristige Klimaschwankungen durch abschmelzende Gletscher

Dipl.Met. Franz Ossing Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
GeoForschungsZentrum Potsdam

    Starke kurzfristige Klimaschwankungen durch abschmelzende Gletscher

    GFZ Potsdam - Messungen von stabilen Sauerstoffisotopenverhaeltnissen an
    Muschelkrebsschalen (Ostracoden) aus dem Ammersee in
    Zehn-Jahresabschnitten zeigen starke und kurzfristige Klimaschwankungen
    zwischen 15.500 und 5.500 Jahren vor heute. Das beweist, dass solche
    klimatischen Ereignisse, die mit aehnlicher Genauigkeit in
    Groenlaendischen Eiskernen gefunden wurden, auch in Mitteleuropa
    auf-getreten sind. Das synchrone Auftreten bestaetigt, dass Aenderungen
    der Meereszirkulation, die besonders im Bereich des Nordatlantiks stark
    ausgepraegt waren, als gemeinsame Ursache fuer diese Klimawechsel zu
    vermuten sind.
    Wie eine deutsch-franzoesisch-islaendische Forschergruppe in der
    heutigen Ausgabe des Wissen-schafts-magazins "Science" berichtet, war
    der Zufluss grosser Suesswassermengen in Folge des Abschmelzens der
    Gletscher am Ende der letzten Eiszeit der Ausloeser fuer diese
    ploetzlichen Aenderungen der Ozeanzirkulation. Das letzte dieser
    Ereignisse fand vor 8.200 Jahren statt. Genaue Vergleiche der Daten aus
    dem Ammersee mit denen der groenlaendischen Eiskerne zeigen, dass der
    Klimagradient zwischen Groenland und Mitteleuropa waehrend des
    untersuchten Zeitraums nicht konstant war, obwohl die kurzfristigen
    Klimawechsel synchron verliefen. Von ca. 14.400 bis 12.600 sowie von
    11.600 bis 10000 Jahren vor heute war es in Groenland relativ zu
    Mitteleuropa kaelter, d.h. der Klimagradient war groesser. Waehrend
    dieser Zeiten war der globale Schmelzwasserzufluss am hoechsten, so dass
    ein kausaler Zusammenhang angenommen wird.
    Damit traegt dieser detaillierte Vergleich von zwei hochaufloesenden
    Klimaarchiven zu einem besseren Verstaendnis des Klimasystems bei.
    Voraussetzung fuer solche Vergleiche ist, dass beide Archive eine
    voneinander unabhaengige Datierung aufweisen. Praezise Zeitskalen in
    Kalenderjahren gerade fuer den untersuchten Zeitabschnitt sind jedoch
    selten. Fuer den Ammersee wurde das Problem dadurch geloest, dass die
    Warvenzeitskala, die an jahreszeitlich geschichteten Sedimenten eines
    Maarsees in der Eifel (Meerfelder Maar) erstellt wurde, uebertragen
    werden konnte.
    Science, Vol. 284, 04.06.1999, "A Mid-European Decadal Isotope-Climate
    Record from 15.500 to 5.000 Years B.P."
    Naehere Auskunft: Dr. Achim Brauer, GFZ Potsdam, Tel. 0331 - 288 1334
    ENDE DER MITTEILUNG, 265 Worte incl. Titel
    --------------------------------------------------------------
    GEOFORSCHUNGSZENTRUM POTSDAM (GFZ)
    Nachdruck, auch auszugsweise, frei. Belegexemplar erbeten an:
    GeoForschungsZentrum, Oeffentlichkeitsarbeit, Telegrafenberg, D- 14473
    Potsdam
    Telefon 0331 - 288 - 1040, Fax: 0331 - 288 - 1044, e-mail:
    ossing@gfz-potsdam.de
    Ansprechpartner: Franz J. Ossing


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Geowissenschaften, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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