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14.06.2005 12:18

Von virtuellen Aktoren und digitalen Fabriken: Eickhoff-Preis 2005 für RUB-Wissenschaftler

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Er sorgt für zusätzlichen Glanz auf dem Doktorhut: der Gebrüder Eickhoff-Preis für hervorragende Promotionsarbeiten von RUB-Ingenieuren des Maschinenbaus sowie der Elektrotechnik und Informationstechnik. Am 17. Juni 2005 erhalten Dr.-Ing. Nico Hanenkamp und Dr.-Ing. Thomas Steffen den Preis für ihre Arbeiten über ein wirksames Komplexitätsmanagement in der kundenindividuellen Serienfertigung und über die Regelung von Systemen, die trotz einer fehlerhaften Komponente noch funktionieren.

    Bochum, 14.06.2005
    Nr. 185

    Von virtuellen Aktoren und digitalen Fabriken
    Eickhoff-Preis 2005 für RUB-Wissenschaftler
    Herausragende Dissertationen werden prämiert

    Er sorgt für zusätzlichen Glanz auf dem Doktorhut: der Gebrüder Eickhoff-Preis für hervorragende Promotionsarbeiten von RUB-Ingenieuren des Maschinenbaus sowie der Elektrotechnik und Informationstechnik. Am kommenden Freitag, 17. Juni 2005, erhalten Dr.-Ing. Nico Hanenkamp (Maschinenbau) und Dr.-Ing. Thomas Steffen (ET/IT) den Preis im Hause der Gebrüder Eickhoff (10.15 Uhr, Hunscheidtstr. 176, 44789 Bochum) für ihre Arbeiten über ein wirksames Komplexitätsmanagement in der kundenindividuellen Serienfertigung und über die Regelung von Systemen, die trotz einer fehlerhaften Komponente noch funktionieren. Die Medien sind herzlich willkommen.

    Defizite identifizieren und beseitigen

    Während Henry Ford - überspitzt formuliert - seinen Kunden diktieren konnte, welche Produkte sie kaufen mussten, so stehen heute Unternehmen vor der Herausforderung, das absolute Gegenteil zu gewährleisten: vollständig auf Kundenanforderungen zugeschnittene, individuelle Erzeugnisse. Nur dann können sie im globalen Wettbewerb gegen die Konkurrenz bestehen. Individualität bedeutet allerdings auch Komplexität, die sich in Produkten und Fertigungsprozessen niederschlägt. Hier setzt die Arbeit von Dr.-Ing. Dipl.-Wirtsch. Ing. Nico Hanenkamp an: Er entwickelt eine standardisierte Vorgehensweise, die in produzierenden Unternehmen einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess etabliert, den die Mitarbeiter tragen. In vier Stufen erlaubt dieser Prozess, aktuelle Defizite (beispielsweise Qualitätsprobleme oder zu lange Lieferzeiten) zu identifizieren und geeignete Verfahren zu finden, um sie zu beseitigen. Dabei können sowohl einfachere Verfahren als auch komplexe Instrumente wie die digitale Modellierung von Montage- und Fertigungsprozessen ("Digitale Fabriken") zum Einsatz kommen. Durch die enge Kooperation mit mittelständischen Industriepartnern, gefördert von der Stiftung Industrieforschung (Köln), konnte Hanenkamp konkrete Probleme aus der Praxis aufgreifen und lösen.

    Stabile Regelung mit defekter Komponente

    Mit seiner Dissertation leistet Dr. Thomas Steffen einen wertvollen Beitrag, in Zukunft Systeme zu entwerfen, die trotz einer fehlerhaften Komponente noch funktionieren. Das Problem: Fällt in einem so genannten Regelkreis eine Komponente aus, funktioniert das gesamte System nicht mehr. Dies gilt für einfache Fälle wie ein verklemmter Heizungsthermostat genauso wie für ein verstopftes Ventil in einem chemischen Prozess oder einen fehlerhaften Kompass im Flugzeug. Um die Stabilität wieder herzustellen, muss das System rekonfiguriert werden. Dabei wird die Struktur der Regelung so geändert, dass unter Umgehung der defekten Komponente wieder ein geschlossener Wirkungskreislauf entsteht. Für Sensorfehler sind solche Verfahren bekannt: Anstelle des Messsignals des Sensors verwendet man einen berechneten Wert (auch "Beobachtung" genannt). Dr. Steffen überträgt diesen Ansatz auf Fehler im Stellglied. Anstelle des defekten Stellgliedes (Motor, Ventil oder Magnet) kann ein anderes verwendet werden, das eine ähnliche Wirkung hat - dieses heißt dann "virtueller Aktor". Anhand der Struktur der Signalverbindungen einer solchen Anlage lässt sich einfach und anschaulich zeigen, ob die Anlage auf diese Weise rekonfigurierbar ist oder nicht.

    Verbindung mit Unternehmen

    Der Gebrüder Eickhoff-Preis steht nicht nur für exzellente Forschungsarbeiten, sondern auch für die fruchtbare Verbindung zwischen dem Campus der Ruhr-Universität und Unternehmen mit lokalen Wurzeln. Die Firma Eickhoff stiftete den Preis 1989 anlässlich ihres 125-jährigen Bestehens, er ist mit jeweils 3.000 Euro dotiert.

    Weitere Informationen

    Dr.-Ing. Holger Grote, Geschäftsführer der Fakultät für Maschinenbau der RUB, IB 02/126, Tel. 0234/32-26190, E-Mail: holger.grote@ruhr-uni-bochum.de
    Dr.-Ing. Jörg Albrecht, Ruhr-Universität Bochum, Geschäftsführer der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik, Tel. 0234/32-25666, E-Mail: al@et.rub.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, Maschinenbau
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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