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14.06.2005 16:57

Nachhaltige Impulse für die mitteldeutsche Industrie- und Forschungslandschaft

Ingrid Godenrath Stabsstelle Zentrale Kommunikation
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

    Die Martin-Luther-Universität, das Kunststoffzentrum Leipzig und die Universität Chemnitz richten bedeutendes internationales Polymer- und Kunststoff-Meeting aus

    Vom 19. bis 23. Juni 2005 ist die Stadt Leipzig Austragungsort der 21. internationalen wissen-schaftlichen Konferenz "21st Annual Meeting of the Polymer Processing Society (PPS-21)" der weltweit agierenden wissenschaftlichen Gesellschaft Polymer Processing Society (PPS) zur Förderung der Kunststofftechnik und Polymerwissenschaft. Die Veranstaltung, zu der sich über 500 TeilnehmerInnen aus 46 Ländern angemeldet haben, findet im Kongressbereich des Hotels The WESTIN statt. Ausrichter dieses hochkarätigen Meetings ist das Institut für Werkstoffwissenschaft (Lehrstuhl Kunststofftechnik) am Fachbereich Ingenieurwissenschaften der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in Kooperation mit dem Kunststoffzentrum in Leipzig und dem Lehrstuhl für Kunststoffverarbeitungstechnik der Universität Chemnitz. Für die wissenschaftliche Leitung zeichnet Prof. Dr. Hans-Joachim Radusch von der halleschen Universität verantwortlich. Offizielle Eröffnung ist am 20. Juni 2005, 9.30 Uhr.

    Anliegen und Ziel
    Die jährlich stattfindenden PPS-Meetings sollen der weltweiten wissenschaftlichen Kommunikation und dem globalen Erfahrungsaustausch über technische Innovationen und zum besseren wissenschaftlichen Verständnis für das Gebiet der Polymerwissenschaft und Kunststofftechnik dienen. Aufgrund der Tatsache, dass aus Europa und Übersee WissenschaftlerInnen aus akademischen Einrichtungen sowie Forschungsinstitutionen der Industrie anreisen, bietet sich das PPS-Meeting als ein dafür bestens geeignetes Forum an. Durch die Ansiedlung des renommierten Autoherstellers BMW im Raum Leipzig, werden den Beiträgen - die sich mit den modernsten Technologien zur Fertigung von Kunststoffteilen für die Automobilindustrie befassen - besondere Aufmerksamkeit zuteil werden. Außerdem erwarten die Veranstalter nachhaltige Impulse, nicht nur für die kunststofferzeugende und -verarbeitende Industrie Mitteldeutschlands, sondern auch für die polymerspezifischen, akademischen sowie industrienahen Forschungs- und Entwicklungsbereiche in der Region.

    Zu einigen inhaltlichen Schwerpunkten
    Das Tagungsprogramm sieht 15 Symposien vor, die einem breiten Spektrum von Themen aus der Kunststofftechnik und Polymerwissenschaft Rechnung tragen. Neben maschinenbaulich und technologisch orientierten Beiträgen kommen insbesondere Themen zu aktuellen Aspekten der Polymerwerkstoffentwicklung, zum Polymerrecycling und zu umweltspezifischen Fragen der Polymermaterialien zum Vortrag.
    Eine besondere Rolle spielt die Miniaturisierung von Verarbeitungsprozessen zur Herstellung kleinster Bauteile für die Mikroelektronik und Mikromechanik, die in mittlerweile alltäglichen Gebrauchsgütern wie Handys, Erzeugnissen der Unterhaltungselektronik, Computertechnik oder der Medizintechnik Eingang gefunden haben. So ist im Symposium "Spritzgießen" der Mikro-Spritzgießtechnik mit zahlreichen Beiträgen insbesondere aus Japan, Taiwan und aus Deutschland ein spezieller Teil gewidmet. Auch das Kunststoffzentrum in Leipzig wird in einem Beitrag über eine dort konzipierte neue Mikro-Spritzgießmaschine berichten.

    Ein anderes Thema behandelt die Herstellung von Kunststoffscheiben für PKW, die künftig in hochpräzisen Spritzgieß/Spritzprägeverfahren gefertigt, die wesentlich schwereren Verbundglasscheiben ablösen. Darüber wird in den Tagungsbeiträgen der Organisatoren, insbesondere auf den Bereich Entwicklung von neuen Polymermaterialien für die Anwendung im Automobil, unter Beachtung umweltspezifischer Aspekte und einer hohen Nachhaltigkeit, ausführlich eingegangen. Das Symposium "Schaumstoffe, neue Prozesse und Anwendungen" beschäftigt sich mit der optimalen Gestaltung von polymeren Schaumstoffen und der Auslegung von hocheffektiven Fertigungstechnologien für die Anwendung im Automobil oder anderen technischen Baugruppen und elektronischen Komponenten. So können künftig elektronische Bauelemente auf geschäumten Flächenträgermaterialien montiert werden, die leichter und vor allem flexibler als herkömmliche Träger sind und vor allem rationeller und ökonomischer hergestellt werden.

    Ein weiteres Symposium widmet sich den nanostrukturierten Materialien, in dem sich die wissenschaftlichen Beiträge zur Entwicklung und Charakterisierung von Polymermaterialien konzentrieren. Polymermaterialien sind in der Lage, spezielle Eigenschaften auszubilden, wenn sie mit anorganischen Nanoteilchen gefüllt oder selbst zur Ausbildung von Nanostrukturen angeregt werden. Damit kann man zum Beispiel einen bedeutenden Zuwachs der Festigkeit oder der Permeationseigenschaften von Kunststofffolien für Verpackungszwecke erreichen. Das Produktergebnis sind dünnere Folien mit verbesserten Barriereeigenschaften gegen Diffusion von Gerüchen, Aromen, Sauerstoff oder Flüssigkeiten.

    Die Entwicklung und Verarbeitung von Polymeren und Polymerkompositen auf der Basis von Naturstoffen (nachwachsende Rohstoffe), ist ebenfalls Gegenstand eines speziellen Symposiums. Mit der Verknappung und zunehmenden Verteuerung des Erdöls, aus dem heute die polymeren Werkstoffe hergestellt werden, ist die Industrie gezwungen, über Alternativen zum Erdöl nachzudenken. So gibt es bereits zahlreiche Ansätze zur Gewinnung sowie zur produkt- und anwendungsgerechten Verarbeitung von Polymerwerkstoffen auf der Basis nachwachsender Rohstoffe. Das Spektrum der Beiträge, die diese Thematik aufgreifen, reicht von Protein basierten Kunststoffen über bioabbaubare Kunststoffe auf Basis von Polymilchsäure und Stärke bis hin zu Naturfaser gefüllten thermoplastischen Kunststoffen, Duromeren und Naturkautschuk.

    Informationen zur Gesellschaft
    Die Polymer Processing Society (PPS) ist eine weltweite wissenschaftliche Gesellschaft mit dem Ziel, die Kunststofftechnik und Polymerwissenschaft (Polymer Engineering & Science) zu födern. Die PPS wurde 1985 in Acron, Ohio/USA gegründet. Die PPS ist Träger einer jährlichen Weltkonferenz und regionaler Meetings, Herausgeber einer wissenschaftlichen Zeitschrift (IPP) und einer Buchserie (PPP).
    Das Annual Meeting der Polymer Processing Society ist die weltgrößte internationale Tagungsreihe auf dem Gebiet der Kunststofftechnik mit jährlich wechselndem Austragungsort.
    Im vergangenen Jahr fand das 20. Meeting in Acron, Ohio/USA, statt. Nach der 21. Tagung in Leipzig, wird die 22. Veranstaltung 2006 in Yamagata, Japan, durchgeführt.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Hans-Joachim Radusch
    Tel.: 03461 463792 oder 462791
    E-Mail: hans-joachim.radusch@iw.uni-halle.de

    Dr. Lothar Fiedler
    Tel.: 03461 462738
    E-Mail: pps-21@iw.uni-halle.de


    Weitere Informationen:

    http://www.pps-21.com - weiterführende Infos zur Veranstaltung und zum Tagungsprogramm


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Maschinenbau, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Werkstoffwissenschaften, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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