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Universitätsklinikum Jena baut Angebot zur Integration von Naturheilverfahren in die Schulmedizin auf
(Jena) Das erste Kompetenzzentrum für Naturheilkunde an einem deutschen Universitätsklinikum ist jetzt an der Klinik für Innere Medizin II des Uniklinikums Jena in Erweiterung der bereits bestehenden Fachambulanz für Naturheilkunde in der Onkologie gegründet worden. Das im Aufbau befindliche Zentrum will nicht nur Anlaufstelle für Patienten sein, die eine Ergänzung zur schulmedizinischen Versorgung suchen, sondern auch eine Beratungsstelle für Ärzte, Forscher und Studenten, die sich mit naturheilkundlichen Methoden beschäftigen.
"Wir wollen hier im Zentrum nicht nur behandeln, sondern das Wissen um die Möglichkeiten und Grenzen der Naturheilkunde bündeln", erklärt Prof. Dr. Christine Uhlemann, Leiterin des Kompetenzzentrums. "Das Zentrum soll auch als Koordinator und Ideengeber beispielsweise für Studien zur Wirksamkeit alternativer Methoden oder für Kooperationen dienen", führt Prof. Uhlemann weiter aus. Im Mittelpunkt steht dabei die Idee, Methoden der Naturheilkunde in die Therapien der Schulmedizin ergänzend einzubinden. "Die Grenzen der Naturheilkunde sind klar - bei akut lebensbedrohlichen Krankheiten spielen alternative Methoden keine Rolle", so die Fachärztin für Physikalische und Rehabilitative Medizin mit Lehrauftrag für Naturheilverfahren. "Doch bei vielen chronischen Erkrankungen haben sie als ergänzende Methoden durchaus ihre Berechtigung." Besonders bei chronischen Schmerzen, Allergien, Beschwerden wie einem Reizdarm oder Migräne kann diese Medizin helfen.
Das Spektrum der derzeit am Kompetenzzentrum in der Behandlung angewandten naturheilkundlichen Methoden ist breit: Manuelle Therapie, Akupunktur, Phytotherapie, Neuraltherapie und Schröpfen gehören dazu. Demnächst soll das Angebot noch ergänzt werden um Fastentherapie (ambulantes Fasten), Kneippsche Hydrotherapieverfahren sowie Reflexzonentherapie.
In der derzeitigen Aufbauphase sind nur dreimal wöchentlich Sprechstunden für Patienten möglich. "Unsere Termine sind bereits jetzt zwei Monate im Voraus vergeben", bedauert Prof. Uhlemann. "Auch, weil wir uns viel Zeit nehmen und unseren Patienten eine besondere Behandlung zukommen lassen wollen."
Mit der Gründung des Kompetenzzentrums in den Räumen des Zentrums in der ehemaligen Notaufnahme in der Bachstraße baut das Universitätsklinikum Jena sein Angebot auf dem Gebiet der Naturheilkunde weiter aus: Bereits seit 1997 lehrt Christine Uhlemann Naturheilverfahren in Jena und betreut Dissertationsthemen, die sich mit dem wissenschaftlichen Nachweis der Naturheilverfahren befassen. Seit 2003 gibt es an der Klinik für Innere Medizin II eine Fachambulanz für Naturheilkunde in der Onkologie, mit Unterstützung der Karl und Veronica Carstens Stiftung.
"Es gibt einen großen Bedarf an Einbeziehung naturheilkundlicher Verfahren bei unseren Patienten", erläutert Prof. Dr. Klaus Höffken, Ärztlicher Direktor des Uniklinikums Jena und Direktor der Klinik für Innere Medizin II. "Dem wollen wir mit der Integration seriöser Verfahren der Naturheilkunde in unsere schulmedizinischen Therapie entgegenkommen. Ignorieren wir dieses Bedürfnis, beschaffen sich Patienten Informationen auch aus zweifelhaften Quellen und wenden die Methoden eben in Eigenregie an - da ist es besser, ihnen unser Wissen um wirklich wirksame Verfahren und unsere Unterstützung bei der sinnvollen Anwendung anzubieten."
Terminvergabe im Kompetenzzentrum Naturheilverfahren unter:
Tel.: 03641 / 933180, dienstags - donnerstags von 13.00 - 14.00 Uhr
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Christine Uhlemann,
Leiterin des Kompetenzzentrums für Naturheilverfahren, Klinik für Innere Medizin II, Universitätsklinikum Jena
Tel.: 03641 / 933180
Fax: 03641 / 933182
E-Mail: christine.uhlemann@med.uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Organisatorisches
Deutsch
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