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Wissenschaft
Wenn das menschliche Immunsystem sich gegen den eigenen Körper wendet, anstatt "Feinde" - also Krankheitserreger - von außen abzuwehren, dann handelt es sich um eine Form der heute noch nicht heilbaren Autoimmunerkrankungen. Zu diesen Krankheiten gehören beispielsweise die rheumatoide Arthritis, Lupus, Morbus Crohn oder Multiple Sklerose. Eine Aussicht auf Heilung gibt es nach heutigem Erkenntnisstand nur, wenn man die Ursachen und die Krankheitsvorgänge auf der Basis der beteiligten Immunzellen angeht.
Bei einer Autoimmunreaktion richten sich die Zellen der eigentlich schützenden Immunabwehr gegen eigene Gewebe oder Organe. Die Patienten leiden unter der chronischen Entzündung mit Schmerzen, Bewegungseinschränkung, Organschädigungen und anderen Symptomen. Diese mindern die Lebensqualität, beeinträchtigen die Arbeitsfähigkeit oder führen zur Arbeitsunfähigkeit. Bisher sind meist lebenslange Einnahmen von Medikamenten und andere Therapien nötig, um die Symptome zu behandeln. Neue Therapieansätze für Autoimmunkrankheiten zielen dagegen auf die Beeinflussung, die Entfernung oder die Regulation der speziellen Immunzellen, die an den Entzündungsvorgängen beteiligt sind. Um diese Therapien und Technologien vorzustellen und zu bewerten und um europäische Forschungsprojekte zu initiieren, findet am 20. und 21. Juni 2005 das von der Europäischen Kommission geförderte CELLAID Symposium in Berlin statt.
Zum ersten CELLAID Symposium kommen Spitzenforscher aus 13 Ländern Europas und aus den USA in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin Mitte zusammen. Sie werden die neuesten Forschungsergebnisse, Technologien und die klinischen Perspektiven von Zelltherapien für Autoimmunkrankheiten diskutieren. Die Resultate des Symposiums fließen in die Planung des 7. Rahmenprogramms der Europäischen Kommission ein. Dadurch sollen Forschungsprojekte gefördert werden, in denen die europäischen Experten gemeinsam an neuen Therapien arbeiten.
CELLAID steht für "Curative cell therapies for autoimmune diseases". Initiiert wurde das Projekt von Prof. Andreas Radbruch, wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Rheuma-Forschungszentrums und Sprecher des Kompetenznetz Rheuma.
Kontakt: Dr. Jutta Steinkötter, Kompetenznetz Rheuma, Luisenstraße 41,
10117 Berlin, E-Mail: steinkoetter@drfz.de
Telefon: 030 240 484 74
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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