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Ob Feierabendverkehr, Messebeginn oder große Veranstaltungen wie Rockkonzerte - oft geht in Ballungsgebieten nichts mehr: Die Straßen sind verstopft und der Verkehr staut sich. Doch auch wer den öffentlichen Personennahverkehr ÖPNV nutzt, ist nicht immer vor bösen Überraschungen sicher: Busse und Bahnen können wegen Motorschadens oder eines Defekts des Triebwagens ausfallen. Wer ohne aktuelle Informationen seine Fahrt antritt, kann stundenlang im Stau stehen oder vergeblich auf seine S-Bahn zum Flughafen warten. Das Fraunhofer-Teilinstitut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI entwickelt für den Raum Dresden ein System, das nicht nur hilft, Fahrten zuverlässiger zu planen, sondern auch während der Reise aktuell über die Situation auf den Straßen sowie bei öffentlichen Verkehrsmitteln informiert.
Das neue System soll neben Flug- und Bahnverbindungen, dem Fahrplan des ÖPNV, Veranstaltungsterminen und Informationen über Straßenbauarbeiten auch aktuelle Daten enthalten. »An vielbefahrenen Straßen sind Live-Kameras montiert, die das Verkehrsgeschehen aufzeichnen. So ist eine Echtzeitvorhersage möglich. Staut sich der Verkehr etwa auf dem Innenstadtring, erfährt der Nutzer dies sofort«, erläutert der wissenschaftliche Leiter Dipl.-Ing. Ulf Jung das Projekt »Intermodales Mobilitätsregelungs- und Informationssystem«. Auch ob sich eine S-Bahn verspätet oder ein Bus ausfällt, erfaßt das System.
»Unser Ziel ist es, eine aktive Gesamtlösung aufzubauen: Das offene System soll alle Informationen über den öffentlichen Verkehr, den motorisierten Individualverkehr sowie über besondere Veranstaltungen in der Region enthalten und darüber hinaus auch verschiedene Telematikdienste integrieren«, berichtet der Wissenschaftler. Via Internet können die Nutzer künftig diese Informationen einfach und schnell abrufen. Ein Mausklick genügt - und der Pendler erfährt, wie stark befahren die Ausfahrtsstraßen sind und ob beim ÖPNV eine Straßenbahn ausfällt. »Man kann sogar abfragen, ob man mit dem Auto oder dem ÖPNV schneller ans Ziel gelangt«, sagt Jung.
Für die Kunden ist außerdem ein persönlicher Informationsdienst geplant. Wer möchte, kann zum Beispiel jeden Morgen erfahren, ob die Buslinie 72 auch pünktlich um 8.05 Uhr an der Haltestelle Uhlandstraße ist. Die gewünschte Information wird automatisch auf das Mobiltelefon übertragen. Aber nicht nur vor Fahrtbeginn, auch während der Reise können sich die Reisenden über das Verkehrsaufkommen oder günstige Anschlußverbindungen informieren. Vom Handy, Personal Travel Assistant (PTA) oder von öffentlichen Auskunftsterminals in Hotels und Bahnhöfen können die Daten jederzeit abgefragt werden.
Neben Verkehrsinformationen bietet das System auch Tips und Hinweise zu Veranstaltungen in der Region: Die Nutzer können sich über den Spielplan der Semper-Oper, Konzerte oder Öffnungszeiten von Museen informieren. Außerdem erfahren sie, wie man am besten zum Veranstaltungsort kommt, und wann Straßenbahnen oder Busse fahren. Und das neue System bietet noch viel mehr: Es informiert über »virtuelle Mobilitätssysteme« wie Online-shopping oder Teleteaching. Wer möchte, kann, statt im Stau zu stehen, über die Datenautobahn zum Einkaufen fahren.
Das »Intermodale Mobilitätsregelungs- und Informationssystem« ist ein Teilvorhaben des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF geförderten Leitprojekts »Inter-Mobil«. Ziel des Leitprojekts ist es, durch neue innovative Telematik-, Bahn- und Regelungstechnologien die Mobilität in mittleren Ballungsräumen zu sichern. Dafür werden in den kommenden Jahren neue Konzepte und Technologien entwickelt und getestet.
Auf der Messe Transport vom 8. bis 12. Juni in München wird das Projekt »Intermodales Mobilitätsregelungs- und Informationssystem« in Halle B5, Stand 147/250 vorgestellt. Darüber hinaus sind auf dem Stand der Fraunhofer-Initiative »Verkehr und Transport« weitere interessante Lösungen zu den Themen Verkehrslogistik und Distribution, Informations- und Planungssysteme, Ladung und Verpackung sowie Leit-, Assistenz- und Steuerungssysteme zu sehen.
Ansprechpartner:
Dipl.-Ing. Ulf Jung, Andreas Küster
Telefon 03 51/46 40-6 63 oder - 6 67
Telefax 03 51/46 40-6 13
Fraunhofer-Teilinstitut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI
Zeunerstraße 38, D-01069 Dresden
email: jung@ivi.iitb.fhg.de, kuester@ivi.iitb.fhg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Informationstechnik, Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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