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Der Philosoph Dieter Henrich erhält am 23. Juni die Ehrendoktorwürde an der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Jena (20.06.05) Er hat der metaphysischen Dimension des Selbstbewusstseins wie der Subjektivität in der Philosophie zu ihrem Recht verholfen. Er bereichert die klassische und moderne Ästhetik wie die Kunstphilosophie. Er gilt als führender Experte für die Philosophiegeschichte des 18. bis 20. Jahrhunderts. Er - das ist der Münchner Philosoph Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Dieter Henrich (Jg. 1927). Dieser Großmeister der Philosophie und ihrer Geschichte hat in seinen zahllosen Untersuchungen über die Entstehungsbedingungen der nachkantischen Philosophie "gerade der Bedeutung Jenas für den deutschen Idealismus nachgespürt", betont Prof. Dr. Walter Ameling. Daher freut sich der Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Jena darauf, Henrich am 23. Juni gegenüberstehen zu können. An jenem Mittwoch um 18.15 Uhr wird der Philosoph in der Aula (Fürstengraben 1) mit einem öffentlichen Festakt zum Ehrendoktor der Jenaer Universität ernannt.
Henrich wird die Ehrendoktorwürde durch die Philosophische Fakultät "für sein herausragendes Gesamtwerk, insbesondere für seine grundlegenden Arbeiten zur klassischen deutschen Philosophie und seine historische und systematische Erschließung ihrer Ursprünge in Jena" verliehen. Und dies an einem Tag mit hohem Symbolwert: Am Vorabend des Schillertages der Jenaer Universität, im Schillerjahr 2005 erhält der Münchner Philosoph zwar bereits seinen dritten Ehrendoktortitel, doch die Jenaer Ehrung ist eng mit Schiller verbunden und geschieht an einem Ort, an dem bereits Henrichs Lehrer Hans-Georg Gadamer 1997 die Ehrenbürgerwürde der Friedrich-Schiller-Universität verliehen wurde.
Selbst wenn Friedrich Schiller kein spezielles Thema von Prof. Henrich ist, so hat der führende deutsche Kant-Experte und brillante Zeitdiagnostiker sich doch intensiv mit dem philosophisch-kulturellen Umfeld der Dichter und Denker der Doppelstadt Jena-Weimar beschäftigt: Fichtes Wissenschaftslehre, Schellings Jenaer Epoche, Hegels Jenaer Schriften oder die Neubewertung Hölderlins stehen hierfür beispielhaft. Doch es sind nicht nur die unterschiedlichsten Themen, die Henrich als Philosoph und Philosophie-Professor betrachtet. "Es geht immer auch darum, den Ansatz dieser Philosophie in heutiger, von Sprach- und Bewusstseinsphilosophie dominierter Zeit weiterzuentwickeln: Philosophiegeschichte wird mit systematischer Absicht betrieben", betont Dekan Ameling. Diese Systematik wird auch Henrichs Rede beim Festakt zeigen, die unter dem Titel "Der Anfang in Jena - Aufschluss und Aufnahme" steht.
Der 23. Juni 2005 ist ein Donnerstag und daher findet die Verleihung der Ehrendoktorwürde an Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Dieter Henrich auch an diesem Donnerstag statt: 23. Juni, 18.15 Uhr in der Aula der Universität Jena.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Philosophie / Ethik, Religion
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
Deutsch
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