idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
08.06.1999 17:30

RUB trauert um Sinologen Prof. Dr. Helmut Martin

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Die Fakultät für Ostasienwissenschaften der Ruhr-Universität Bochum trauert um Prof. Dr. Helmut Martin, der in der Nacht zum Dienstag (08.06.1999) überraschend verstorben ist.

    Bochum, 08.06.1999
    Nr. 127

    International renommierter Wissenschaftler
    Beliebter Lehrer - gefragter politischer Beobachter Chinas
    Sinologe Professor Dr. Helmut Martin überraschend verstorben

    Die Fakultät für Ostasienwissenschaften der Ruhr-Universität Bochum trauert um Prof. Dr. Helmut Martin, der in der Nacht zum Dienstag (08.06.1999) überraschend verstorben ist. Mit Helmut Martin verliert die deutsche Sinologie einen ihrer engagiertesten und international bekanntesten Vertreter, einen bei seinen Studierenden beliebten Lehrer und einen außerordentlich produktiven Wissenschaftler, der als Kollege überdies wie nur wenige stets in der Lage war, neidlos die Qualitäten anderer anzuerkennen. Die Ruhr-Universität Bochum wird ihm stets ein ehrenvolles Andenken bewahren.

    Kritischer Beobachter der chinesischen Literatur

    Helmut Martin war ein beeindruckend produktiver Wissenschaftler. Sein Schwerpunkt innerhalb der Sinologie war die moderne chinesische Literatur, deren Erforschung und Vermittlung er mehrere Hundert Publikationen gewidmet hat. Ein besonderes Anliegen war ihm in den letzten Jahren die im Ausland wenig bekannte Literatur Taiwans. Als anregender und um die Förderung des Nachwuchses besonders bemühter Lehrer zog er eine große Zahl von Studierenden nach Bochum. Auch in der akademischen Selbstverwaltung und in der Wissenschaftspolitik brachte er seinen Ideenreichtum und seine Fähigkeit zu perspektivischem Denken gewinnbringend ein. Gemeinsam mit seiner Frau Tienchi Martin-Liao wurde er zum wohl wichtigsten sinologischen Förderer der chinesischen Demokratiebe-wegung auf dem Festland wie auf Taiwan, für die er auf vielen Veranstaltungen und durch zahlreiche Stellungnahmen öffentlich seine Stimme erhob. Außerdem wurde er immer wieder von Regierungsstellen als Berater konsultiert.

    Biographisches

    Helmut Martin, geboren 1940 in Kassel, studierte Sinologie und Slawistik in München, Belgrad, Paris und Heidelberg. Seit 1979 war er Professor für Sprache und Literatur Chinas an der Ruhr-Universität Bochum. Neben seiner Tätigkeit in Bochum lehrte er als Gastprofessor an einer Reihe von Universitäten in Ostasien und den USA.

    Mitbegründer des Landespracheninstituts und des Richard-Wilhelm-Übersetzungszentrums

    Helmut Martin war außerdem Gründer und erster Direktor des Landesspracheninstituts Nordrhein-Westfalen. Einen Ruf an die Universität Tübingen lehnte er ab und gründete statt dessen 1993 an der RUB das Richard-Wilhelm-Übersetzungszentrum - eines von weltweit drei Übersetzungszentren für chinesische Literatur, das seitdem mit zahlreichen Übertragungen für die Verbreitung moderner Literatur Chinas und Taiwans im deutschen Sprachraum gesorgt hat. Darüber hinaus war Helmut Martin Vorsitzender der Deutschen Vereinigung für Chinastudien und Herausgeber von mehreren china-kundlichen Publikationsreihen.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht, Sprache / Literatur
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).