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23.06.2005 18:35

Regieren in der Sozialpolitik

Christel Lauterbach Presse, Kommunikation und Marketing
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Jahrestagung 2005 der Sektion Sozialpolitik in der Deutschen Gesesllschaft für Soziologie am 1. und 2. Juli an der Universität Gießen

    "Regieren in der Sozialpolitik", so lautet das Thema der Jahrestagung 2005 der Sektion Sozialpolitik in der Deutschen Gesesllschaft für Soziologie, die am 1. und 2. Juli 2005 im Margarete-Bieber-Saal (Ludwigstraße 34, 1. Juli ab 11 Uhr und 2. Juli ab 8.30 Uhr) der Justus-Liebig-Universität Gießen stattfindet. Organisator ist der Sprecher der Sektion, Prof. Dr. Adalbert Evers, Professur für Vergleichende Gesundheits- und Sozialpolitik an der Universität Gießen.

    Mit der Diskussion um Hartz IV und die Alternativen zur Reform der Gesundheitsfinanzierung stehen nicht nur Fragen sozialer Rechte zur Diskussion. Es geht dabei auch um andere Formen des Regierens und Verwaltens. Wo man traditionell von Regieren, Planen und Verwalten sprach, ist jetzt die Rede von Governance, Steuerung und Management:
    o Bei der Modernisierung der Arbeitsmarktverwaltung herrscht ein "managerieller Duktus" vor, der versucht, öffentliche Angebote entlang der Organisationsschemata privater Unternehmen neu zu definieren.
    o Beim Bündnis für Arbeit und den Kommissionen zur Reform der sozialen Sicherungssysteme (Rürup- und Herzog-Kommission) ging es auch um einen Versuch, dem Expertenrat eine neue Rolle zu geben.
    o Konzepte wie die lokalen Bündnisse für Familie oder Programme wie die "soziale Stadt" setzen auf staatlich induzierte Partizipation und Aktivierung von Zivilgesellschaft.
    o Gleichzeitig verschiebt sich im Bereich der gesundheitlichen und sozialen Dienste die Rolle des Sozialstaats vom umfassend Verantwortlichen zum Gewährleister von Diensten und Angeboten.
    Die damit illustrierte Gemengelage von "manageriellen Orientierungen", Nutzung von Expertokratien, Partizipationsanreizen und Delegation an marktliche Selbststeuerungssysteme berührt Essentials demokratischer Sozialstaatlichkeit. Nicht allein Konzeptionen sozialer Rechte, sondern auch die Bedeutung von Demokratie für Regieren und Verwalten sind in Frage gestellt. Auf der Jahrestagung der Sektion soll es um eine Bestandsaufnahme, angemessene Konzepte zur Analyse und Versuche einer darauf gegründeten Bewertung des Wandels gehen.

    Kontakt:

    Prof. Dr. Adalbert Evers
    Professur für Vergleichende Gesundheits- und Sozialpolitik
    Bismarckstraße 37
    35390 Gießen
    Tel.: 0641/99-39305
    Fax: 0641/99-39309
    e-mail: Adalbert.Evers@uni-giessen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Politik, Recht
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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