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Wissenschaft
Uni Greifswald öffnet Schatzkammern für zwei wertvolle Sammlungen
Bereits zum vorletzten Mal öffnet am Mittwoch, dem 6. Juli 2005, um 19.00 Uhr, die Universität Greifswald ihre reich gefüllten Schatzkammern im Rahmen der Ringvorlesung "Geschichten zum Sammeln - zu den Schätzen der Universität Greifswald aus Kunst, Kultur und Wissenschaft", um gleich zwei historisch wertvolle Sammlungen zu präsentieren. Im Hörsaal des Institut für Physik wird an diesem Vortragsabend Dr. Jutta Fischer vom Institut für Altertumswissenschaften über die Archäologische Studiensammlung berichten. Im Anschluss daran stellt Dr. Thomas Terberger vom Historischen Institut die Sammlung Vorgeschichtlicher Altertümer vor.
Die Archäologische Studiensammlung setzt sich aus zwei Kollektionen zusammen. Sie besteht aus einer unter dem Namen "Greifswalder Antiken" publizierten Sammlung, die antike Originale enthält sowie aus einer noch im Aufbau befindlichen Sammlung von Gipsabgüssen antiker Skulpturen. Den Grundstock der heutigen Studiensammlung bilden originale Gefäße und Gefäßfragmente griechischer und römischer Zeit.
Die Anfänge der Kollektion gehen auf den damaligen an der Universität Greifswald lehrenden Professor für "Klassische Literatur und Archäologie", Otto Jahn, zurück. Mit einer Sammlung von Gipsabgüssen antiker Skulpturen, die den Studierenden als Anschauungsmaterial dienen sollte, legte er 1843 den Grundstein für die "Akademische Kunstsammlung". Fünfzig Jahre später wurde diese durch den Ankauf antiker Originale erweitert. 1893 brachte der Greifswalder Archäologe und spätere Professor für archäologische und philologische Hilfswissenschaften, Erich Pernice, bemalte Gefäße und Scherben von seinen Reisen und Arbeitsaufenthalten aus Athen und Mykene mit und übergab diese der Greifswalder Universität. Die folgenden bis 1904 getätigten Ankäufe bilden noch heute das Herz der Greifswalder Sammlung. Sie umfasst eine breite Palette an bemalten griechischen Vasen und Vasenfragmenten von der spätmykenischen bis zur hellenistischen Zeit (12. Jh. - 4. Jh. v. Chr.), Terra Sigillata, die typische Keramiksorte der römischen Zeit, einige Terrakotten, Kleinbronzen und Steinfragmente sowie ein kaiserzeitliches Mumienporträt aus Ägypten.
Die Sammlung antiker Originale wurde 1945 über Umwege nach Göttingen verbracht, und dann 1989 an die Universität Greifswald überführt. Die Gipsabgüsse wurden durch kriegsbedingte Verlagerungen stark in Mitleidenschaft gezogen und mussten auf Grund dessen in den 60-er Jahren vernichtet werden. Im 1994 gegründeten Institut für Altertumswissenschaften konnte der größte Teil der antiken Gefäße mittlerweile gereinigt und restauriert und damit wieder für Forschung und Lehre nutzbar gemacht werden. Auch die Gipsabgusssammlung wird zur Ergänzung der Lehre und überwiegend mit Mitteln des Ernst-von-Siemens-Kunstfonds erneut aufgebaut. Heute besteht sie größtenteils aus Skulpturen der archaischen und klassischen Zeit (6./5. Jh. v. Chr.) sowie aus griechischen und römischen Porträts.
Von der Antike führt die sammlungskundliche Zeitreise zurück in die Steinzeit, denn in dem zweiten Vortrag werden Bodenfunde aus allen Abschnitten der Vor- und Frühgeschichte Vorpommerns vorgestellt. 1823 begann die Geschichte der Sammlung Vorgeschichtlicher Altertümer mit der Gründung der "Sammlung vaterländischer Altertümer", die sich dem Schutz und dem Erhalt der heimischen Bodenaltertümer widmete. Die Bandbreite der Kollektion reicht dabei von Hinterlassenschaften späteiszeitlicher Elchjäger über wichtige Grabfunde aus der Eisenzeit bis zu den Zeugnissen des mittelalterlichen Stadtlebens wie Lederreste und Holzobjekte in Greifswald.
Die Sammlung beinhaltet den für die Steinzeit namensgebenden Rohstoff, der unter anderem durch 600 Feuersteinbeile vertreten ist. Aus der Bronze- und Eisenzeit gehören neben zahlreichen keramischen Gefäßen, sieben Schwertern und mehr als 20 metallene Lanzen und Pfeilspitzen zur Kollektion. Zu den wertvollsten des insgesamt mehrere Tausend Objekte umfassenden Sammlungsbestandes zählt eine mit einer Gesichtsmaske verzierte Fibel vom slawisch-wikingischen Handelsplatz Menzlin, um 900 n. Chr. (Foto).
Die Erhaltung und der Ausbau von wissenschaftlichen Sammlungen stehen im Mittelpunkt eines der größten Fundraising-Projekte, mit dem die Universität Greifswald Spendengelder in Höhe von 5 Mio. Euro für ein Universitätsschauhaus einwerben will. Unter www.schau-haus.de ist eine Vor-Schau auf die Vorträge und das künftige Schauhaus, welches alle Sammlungen unter einem Dach präsentieren soll, möglich.
Die letzten Veranstaltungen im PROGRAMM ZUR RINGVORLESUNG
"Geschichten zum Sammeln - zu den Schätzen der Universität Greifswald
aus Kunst, Kultur und Wissenschaft"
Mittwoch, 6. Juli 2005, 19.00 Uhr
"Klassische Antiken: Die Archäologische Studiensammlung des Instituts für Altertumswissenschaften"
Dr. Jutta Fischer, Universität Greifswald
"Zwischen Highlight und Heimatkunde - 182 Jahre Sammlung vorgeschichtlicher Altertümer"
PD Dr. Thomas Terberger, Universität Greifswald
Großer Hörsaal im Institut für Physik, Domstraße 10 a, 17487 Greifswald
Mittwoch, 13. Juli 2005, 19.00 Uhr
"Erntekamm und Hochzeitskleid - wie das Heilige Land nach Greifswald kam"
Prof. Dr. Julia Männchen, Universität Greifswald (Anschließend Besuch der Gustaf-Dalman-Sammlung)
Großer Hörsaal im Institut für Physik, Domstraße 10 a, 17487 Greifswald
Archäologische Studiensammlung
Philosophische Fakultät
Institut für Altertumswissenschaften
Dr. Jutta Fischer Rudolf-Petershagen-Allee 1, 17487 Greifswald
T +49 (0)3834/86 31 05
E fischerj@uni-greifswald.de http://www.uni-greifswald.de/~altertum/sammlung/test/indexsammlung.htm
Die Sammlung vorgeschichtlicher Altertümer
Philosophische Fakultät
Historisches Institut
PD Dr. Thomas Terberger
Hans-Fallada-Str. 1, 17487 Greifswald
T +49 (0)3834/86 32 43
F +49 (0)3834/86 33 42
E terberge@uni-greifswald.de
http://www.uni-greifswald.de/~histor/~ufg/main.htm
Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Fundraising & Alumni/Universitätsjubiläum 2006
Leiterin: Sabine Große
J.-S.-Bach-Straße 27, 17487 Greifswald
T +49 (0)3834/86 11 74
F +49 (0)3834/86 11 43
M +49 (0)160-90 31 70 20
E fundraising@uni-greifswald.de
http://www.uni-greifswald.de
http://www.schau-haus.de
Archäologische Studiensammlung - Vogelschale aus Böotien, 6. Jh. v. Chr.
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Sammlung vorgeschichtlicher Altertümer - Maskenfibel Menzlin, Kreis Ostvorpommern, Skandinavische Ma ...
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Religion
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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