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Wissenschaft
Auf Initiative von Prof. Dr. Alfred Haverkamp wird der Fachbereich III der Universität Trier am Mittwoch, 16. Juni 1999, dem israelischen Gelehrten Prof. Dr. Mordechai Breuer in einem feierlichen Akt die Ehrendoktorwürde (Dr. phil. h. c.) verleihen. Prof. Breuer, 1918 in Frankfurt als Sohn einer hervorragenden Gelehrtenfamilie geboren, flüchtete im Alter von 18 Jahren vor dem nationalsozialistischen Terror aus seiner Heimatstadt nach Jerusalem, wo er nach Abschluss seiner Talmudstudien als Lehrer wirkte.
Die Verleihung der Ehrendoktorwürde wird am Mittwoch, 16. Juni 1999, um 18 Uhr im Hörsaal 9 der Universität Trier durch die Dekanin des Fachbereichs III, Prof. Dr. Bärbel Kramer, eröffnet. Nach dem Grußwort des Präsidenten der Universität, Prof. Dr. Rainer Hettich, und der Laudatio durch Prof. Dr. Alfred Haverkamp wird die Dekanin des Fachbereichs III die Ehrendoktorurkunde überreichen. Den Festvortrag zum Thema "Jeschiva und Universität im Mittelalter" wird Prof. Dr. Mordechai Breuer selbst halten. Im Anschluss an den Festakt wird im Gästeraum der Universität zu einem Empfang geladen.
Prof. Breuer absolvierte sein Studium der Geschichte, Hebraistik und Musik in London 1943 mit der Intermediate Examination. Der Hilfsdienst im Displaced Persons Camp in Bergen-Belsen führte ihn in den Jahren 1946/47 nach Deutschland zurück, und von 1950 bis 1957 leitete er ein Kinderdorf in Gedera bei Tel Aviv. Erst jetzt, fast vierzigjährig, konnte er sein Studium der Jüdischen Geschichte an der Hebräischen Universität aufnehmen, das er 1961 mit dem Magistergrad und 1967 mit der Promotion zum PH. D. abschloss. Nach der Tätigkeit als Senior Lecturer an der Bar-Han-Universität und Gastprofessuren in Haifa und Harvard wurde Mordechai Breuer im Jahr 1980 auf den nach seinem eigenen Urgroßvater benannten Samson-Raphael-Hirsch-Lehrstuhl für Jüdische Geschichte an der Bar-Han-Universität berufen.
Das reiche wissenschaftliche Euvre des Geehrten zeichnet sich durch das sichere Gespür für wichtige Themen, durch innovative Fragestellungen, intelligente Lösungsansätze und nicht zuletzt durch den weiten Horizont aus, der vom Altertum bis in die neueste Zeit reicht. Neben grundlegenden Editionswerken und Monographien verdient sein 1986 zuerst in deutscher Sprache erschienenes Buch über die "Jüdische Orthodoxie im Deutschen Reich" Hervorhebung. Breuers akademische Laufbahn wurde im Jahr 1989, kurz nach der Emeritierung, gekrönt, als er auf vielfaches Drängen hin die Leitung des europaweit einzigartigen Großprojektes der "Germania Judaica" übernahm, an dem seit den frühen 70er Jahren auch das Fach Mittelalterliche Geschichte an der Universität Trier maßgeblich beteiligt ist. Aus der langjährigen Zusammenarbeit erwuchsen enge und freundschaftliche Beziehungen mit Prof. Haverkamp und seinen Mitarbeitern. Prof. Breuer war bereits im Juni 1997 Gast der Trierer Universität, als er anlässlich der Eröffnung des "Instituts für Geschichte der Juden" (jetzt "Arye-Maimon-Instiut für Geschichte der Juden") den Festvortrag zum Thema "Nachbarn - bekannt und doch fremd. Juden und Christen im Mittelalter" hielt.
Einladung an die Presse
Der Präsident der Universität Trier und die Dekanin der Fachbereichs III
laden ein
zur festlichen Verleihung der Ehrendoktorwürde
(Dr. phil. h. c.)
an
Prof. Dr. Mordechai Breuer
Universität Jerusalem
Mittwoch, 16. Juni 1999
18 Uhr c.t., Hörsaal 9, Gebäude E
Programm
Eröffnung durch die Dekanin des Fachbereichs III
Prof. Dr. Bärbel Kramer
Grußwort des Präsidenten der Universität Trier
Prof. Dr. Rainer Hettich
Laudatio
Prof. Dr. Alfred Haverkamp
Überreichung der Ehrendoktorurkunde
durch die Dekanin des Fachbereichs III
Prof. Dr. Bärbel Kramer
Festvortrag von Prof. Dr. Mordechai Breuer
"Jeschiva und Universität im Mittelalter"
Empfang im Gästeraum
UNIVERSITÄT TRIER
PRESSEMITTEILUNG
Herausgegeben von der Pressestelle
Leitung: Heidi Neyses
54286 Trier
Telefon: 0651/201-4239
Fax: 0651/201-4247
129/1999 15. Juni 1999
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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