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27.10.1997 00:00

Multimediakatalog für technische Dokumentation, Service und Wartung

Dipl.-Theol. Jörg Walz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA

    Schuhkartons in Reih und Glied bewegen sich wie von Geisterhand gesteuert auf Transportbaendern, werden mit Hilfe von Regalbediengeraeten ein- und ausgelagert und zu Kundenkommissionen zusammengefuehrt: In einem der groessten bisher von der Siemens AG realisierten vollautomatischen Distributionslager werden auf 13.000 m2 Flaeche 500.000 Paar Schuhe sortenrein gelagert und fuer den Handel taeglich 25.000 Paar auftragsrein kommissioniert.

    Anlagen dieser Groesse sind aeusserst komplex in Aufbau und Zusammenspiel aller Teilkomponenten. Handbuecher und Beschreibungen fuellen ganze Schrankreihen und nur speziell geschulte Experten sind in der Lage, Service- und Wartungsarbeiten schnell und zuverlaessig durchzufuehren. In einem Stoerfall ist schnelle Hilfeleistung deshalb aufwendig und teuer.

    Zur Unterstuetzung von Service- und Wartungsarbeiten entwickelt nun das Fraunhofer IPA mit der Firma Siemens AG, Bereich Zentrale Technik, ein spezielles Informationswerkzeug. Mit der Hilfe von Techniken aus den Bereichen Multimedia und 3D-Echtzeitsimulation sollen die Vorbereitung und Durchfuehrung von Service- und Wartungsarbeiten unterstuetzt sowie Schulung und Training von angehenden Experten effizienter gestaltet werden.

    Das realisierte Informations- und Servicewerkzeug nutzt 3D-Visualisierung und Echtzeitsimulation, um im Distributionslager - Geraete und Teilsysteme zu suchen und zu identifizieren, - Informationen fuer Inspektions- und Servicetaetigkeiten bereitzustellen und - online Prozessparameter zu beobachten und einzustellen. Beliebige Blickpunkte koennen eingenommen, Objekte bewegt und Informationen abgerufen werden. Zusaetzlich koennen Systemparameter wie beispielsweise Geschwindigkeiten und Beschleunigungen der Regalbediengeraete eingestellt und beobachtet werden.

    Mit Hilfe eines Browsers koennen zu den Geraeten und Teilsystemen Informationen in Form von Text, Bild, Ton und Video abgerufen werden. Alle Informationen sind miteinander verkettet, um beispielsweise durch einfaches Klicken mit der Computermaus von der Fehlermeldung ueber die Serviceobjekte zur Beschreibung der Justierung eines speziellen Strichcodelesers zu gelangen. Dieser Strichcodeleser wird dann in der 3D-Darstellung markiert und kann so schnell und sicher identifiziert werden.

    Das Werkzeug ist auf handelsueblichen Personalcomputern mit einer 3D-Simulation fuer einfache Modellgeometrien (z. B. Bearbeitungsmaschinen) einsetzbar und kann bei Bedarf mit Grafikrechnern gekoppelt werden, um komplexere Systeme (z.B. Distributionslager) darzustellen.

    In einer Untersuchung des VDMA wurden 1992 im deutschen Maschinenbau 6,1 Prozent der Entwicklungskapazitaeten fuer die technische Dokumentation einschliesslich Service- und Wartungshandbuecher aufgewendet. Ein enormer Aufwand, dessen Resultate nur selten zu ueberzeugen vermoegen, wenn man sich eine Vielzahl von Dokumentationen naeher betrachtet. Eine gut strukturierte und umgesetzte technische Dokumentation kann in Einzelfaellen den Aufwand zur Bearbeitung von Kundenanfragen um 70 Prozent reduzieren.

    Ziel der weiteren Entwicklungsarbeiten am Fraunhofer IPA ist es, die Strukturierung und Umsetzung von technischen Dokumentationen zu unterstuetzen. Dazu gehoeren: - Beratung bei der Konzeption und Umsetzung von technischen Dokumentationen - Entwicklung von neuen Werkzeugen auf Basis von Multimedia und 3D-Simulationen - Durchfuehrung von Nutzertests - Modularisierung der technischen Dokumentation - Normenrecherche und Normumsetzung - Realisierung kundenspezifischer Sonderloesungen

    Der Nutzen einer guten technischen Dokumentation liegt neben der Kostenreduzierung und einer nutzerspezifischen Informationsbereitstellung auch in der Unterstuetzung des Marketing und der Rationalisierung betrieblicher Ablaeufe und Kommunikationsprozesse beispielsweise im Bereich der Schulung.

    Ihr Ansprechpartner fuer weitere Informationen: Fraunhofer-Institut fuer Produktionstechnik und Automatisierung Dipl.-Ing. Thomas Flaig Telefon 0711/970-1257, Telefax 0711/970-1005, e-mail flaig.t@ipa.fhg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Maschinenbau, Wirtschaft
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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