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Für die Beschäftigten in Deutschland hat die Lohnrunde im ersten Halbjahr 2005 im Durchschnitt Tariferhöhungen knapp über der Inflationsrate gebracht. Dies ergibt sich aus der Halbjahresbilanz*, die das Tarifarchiv des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung heute in Düsseldorf vorgelegt hat. Deutlich höhere Tarifabschlüsse gab es lediglich in der Stahlindustrie und in der chemischen Industrie. Dort liegen die Tariferhöhungen erheblich über der Preissteigerungsrate. In zahlreichen Tarifbereichen wurden dagegen nach "Nullmonaten" und Pauschalzahlungen relativ geringe Lohn- und Gehaltserhöhungen vereinbart.
Berücksichtigt man auch die Abschlüsse aus dem Jahr 2004 mit Tarifsteigerungen für dieses Jahr, errechnet sich für 2005 eine vorläufige jahresbezogene Steigerung der tariflichen Grundvergütungen von durchschnittlich 1,8 Prozent. Der gesamtwirtschaftliche kostenneutrale Verteilungsspielraum von rund 3 Prozent (errechnet aus der voraussichtlichen Inflationsrate von 1,7 Prozent und der Steigerung der Arbeitsproduktivität von 1-1,3 Prozent) wird damit nicht ausgeschöpft.
Im ersten Halbjahr 2005 schlossen die DGB-Gewerkschaften für rund 4,4 Mio. Beschäftigte neue Lohn- und Gehaltstarifverträge ab. Vielfach wurden in den Tarifabschlüssen auch neue Öffnungsklauseln und Einschnitte in manteltarifliche Regelungen und Leistungen vereinbart. Im Bauhauptgewerbe wurde eine Arbeitszeitverlängerung von 39 auf 40 Stunden vereinbart. In der Druckindustrie blieb die 35-Stunden-Woche erhalten.
*Reinhard Bispinck/WSI-Tarifarchiv: Tarifpolitischer Halbjahresbericht 2005; Veröffentlichung geplant in: WSI-Mitteilungen 7/2005
http://www.boeckler.de/cps/rde/xchg/SID-3D0AB75D-8CC5228D/hbs/hs.xsl/320_36346.h...
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Politik, Recht, Wirtschaft
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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