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Wissenschaft
Mit "Brotkiste" und "Türstopper" durch die Computergeschichte
Computer sind erst vor etwa sechzig Jahren in unsere Welt eingezogen - ein durchaus
überschaubarer Zeitraum ist seitdem vergangen. Dennoch ist ein Computermuseum, das seinen Namen wirklich verdient, fast ein Ding der Unmöglichkeit: Die Rechner der ersten Stunde waren Einzelstücke, die nach einer gewissen Zeit wieder demontiert wurden und deren Bauteile längst verschwunden sind. Auch die ersten Rechner, die kommerziell vertrieben wurden, sind schwer in einem Museum vorzuführen: In der Regel füllten sie ganze Hallen und bräuchten entsprechend viel Platz.
Trotzdem hat Prof. Herbert Klaeren, Fachmann für Programmiersprachen an der Universität Tübingen, am Wilhelm-Schickard-Institut ein kleines Computermuseum eingerichtet. Es soll den Studierenden zeigen, welche geringe Wirkung Computer - bei ungleich größerem Aufwand als heute - noch vor nicht allzu langer Zeit hatten. Aber auch die interessierte Öffentlichkeit gewinnt so einen Zugang zur Tübinger Informatik.
Klaerens Trick besteht darin, sich auf zwei entscheidende Phasen in der Computergeschichte zu beschränken. Zum einen ist das die so genannte Minicomputer-Revolution, die zeigte, dass Computer nicht riesig sein müssen und nicht unbedingt klimatisierte Räume und besonders geschultes Personal brauchen. Die zweite Phase ist die der Erfindung des "Personal Computer" (PC), der dann auch die privaten Haushalte radikal verändert hat.
Besonderen Wert legt die Ausstellung auf die Rechner, zu denen die jetzt in Tübingen arbeitenden Studierenden, wissenschaftlichen Mitarbeiter und Professoren eine persönliche Beziehung haben. Darunter ist der legendäre C64, wegen seiner Form meist als "Brotkiste" bezeichnet, ebenso wie der Sinclair ZX81, auch "Türstopper" genannt. "Bereits als wir das Museum aufbauten", berichtet Herbert Klaeren, "konnte ich beobachten, wie viele vor einem der Exponate stehen blieben und murmelten: 'An so einem habe ich damals das Programmieren gelernt.'"
Publikumsmagnet dürfte aber Susi werden: eine lebensgroße Puppe, die einen "Wearable PC" vorführt, also einen Computer, der am Körper getragen wird. Alle ausgestellten Computer sind übrigens voll funktionsfähig.
Das Computermuseum finden Sie im zweiten Obergeschoss des Gebäudes Sand 14. Es ist ab Montag, den 18. Juli 2005, jeweils zwischen 8 und 17 Uhr frei zu besichtigen.
Nähere Informationen im Internet unter:
www-pu.informatik.uni-tuebingen.de/computermuseum
Kontakt:
Prof. Dr. Herbert Klaeren, Wilhelm-Schickard-Institut für Informatik, Sand 13,
72076 Tübingen, Tel.: (7071) 29-78955, klaeren@informatik.uni-tuebingen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Geschichte / Archäologie, Informationstechnik, Medizin
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
Deutsch
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