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22.06.1999 16:58

Ärtze der Universitäts-Hautklinik weisen antibakterielle Eigenschaft von Johanniskraut nach

Rudolf-Werner Dreier Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    22.06.1999

    Erfolg im Kampf gegen multiresistente Bakterien:
    Ärzte der Universitäts-Hautklinik Freiburg weisen antibakterielle Eigenschaft von Johanniskraut nach

    Johanniskraut (Hypericum perforatum), eine traditionelle Heilpflanze mit charakteristischen gelb-goldenen Blüten, wird seit langem zur Behandlung von Hautverletzungen, Verbrennungen und Neuralgien verwendet. In den vergangenen Jahren wurde Johanniskraut auch zur Behandlung von Depressionen eingesetzt. In der Ausgabe der renommierten englischen Medizin-Fachzeitschrift Lancet (Vol. 353: 2129) vom 19. Juni 1999 berichten Forscher des Universitäts-Klinikums Freiburg über eine neue medizinische Eigenschaft dieser traditionellen Heilpflanze: Ihre antibakterielle Wirkung, die bedingt ist durch einen chemischen Inhaltsstoff der Pflanze namens Hyperforin.

    Dr. Christoph Schempp und Prof. Jan Simon von der Universitäts-Hautklinik sowie Dr. Pelz und Kollegen vom Zentrum für Hygiene Freiburg haben die antimikrobiellen Eigenschaften von Hyperforin (seine Fähigkeit, schädliche Mikroorganismen wie Bakterien zu zerstören) untersucht. Die Forscher fanden, daß niedrige Konzentrationen von hochaufgereinigtem Hyperforin (0,1 mg/ml) das Wachstum von verschiedenen gram-positiven Bakterien hemmt. Das sind eine Gruppe von Bakterien (z.B. Staph. Aureus), die über eine Farbreaktion ("gram-Färbung") identifiziert werden können.
    Hyperforin hatte jedoch keinen Einfluß auf das Wachstum von gram-negativen Bakterien oder von Pilzen der Gattung Candida albicans. Eine der wichtigsten Befunde der Forscher der Freiburger Hautklinik war, daß Hyperforin auch das Wachstum von Bakterienstämmen hemmt, welche resistent gegenüber Penicillin und anderen Antibiotika sind und so Infektionen hervorrufen, die sehr schwer zu behandeln sind (Methicillin resistenter Staph. Aureus oder MRSA). Ferner ergaben Laboruntersuchungen, daß Hyperforin beim Menschen kaum toxische Effekte hat.

    Christoph Schempp, Jan Simon und ihre Kollegen schlußfolgern, daß Bestandteile von Johanniskraut, insbesondere Hyperforin, möglicherweise von großer Bedeutung als neuer antibakterieller Wirkstoff sind.

    Kontaktadresse:
    Dr. Christoph Schempp
    Prof. Dr. Jan Simon
    Universitäts-Hautklinik
    79104 Freiburg
    e-mail schempp@haut.ukl.uni-freiburg.de
    e-mail simonj@hau1.ukl.uni-freiburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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