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28.06.1999 13:38

Unternehmensnahe Dienstleister legen zu

Dr. Birgit Spaeth Pressestelle
Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg

    AKADEMIE FÜR TECHNIKFOLGENABSCHÄTZUNG
    IN BADEN-WÜRTTEMBERG

    Gedämpfte Gründungsdynamik, aber:

    Unternehmensnahe Dienstleister auf dem Vormarsch

    In Baden-Württemberg gibt es immer mehr junge unternehmensnahe Dienstleistungsunternehmen. Dazu zählen EDV-Firmen ebenso wie Werbeagenturen, aber auch Abfallwirtschaftsbetriebe und Gebäudereinigungsfirmen. Dieser Bereich weist nach einer Studie des Zentrums für Europäische Wirt-schaftsforschung (ZEW) in Mannheim und der Akademie für Technikfolgen-abschätzung (Stuttgart) eine erhebliche Gründungsdynamik auf: Machten noch 1989 unternehmensnahe Dienstleister nur gut 18 Pro-zent aller Firmenneugründungen in Baden-Württemberg aus, so waren es 1997 schon fast 23 Prozent. Dagegen sank der Anteil des verarbeitenden Gewerbes. Im Land lag er mit 10,5 Prozent aller Neugründungen im Vergleichszeitraum aber immer noch über dem alten Bundesgebiet (7,9 Prozent). Außerhalb des Dienstleistungssektors halten sich die Baden-Württemberger bei der Neugründung von Unternehmen eher zurück: Die Anzahl aller neu gegründeten Firmen im Ländle blieb zwi-schen 1989 und 1997 mit etwa 37 Gründungen je 10.000 Erwerbspersonen um sieben Prozent unter dem Bundesdurchschnitt.
    Eine wichtige Ursache für die Dynamik der Gründungen im Dienstleistungs-sektor ist nach den Ergebnissen der Studie die veränderte Arbeitsteilung zwi-schen Industrie- und Dienstleistungsbetrieben. So kommen heute von reinen Dienstleistungsunternehmen viele Leistungen, die früher Produktionsbetriebe in eigener Regie erbrachten. Das (gemessen an der Erwerbstätigenzahl) immer noch relative starke Gewicht des Verarbeitenden Gewerbes in Baden-Würt-temberg läßt die Wissenschaftler ein zunehmendes Outsourcing von Dienstlei-stungen aus Produktionsbetrieben erwarten. Daneben führen sie das überdurch-schnittliche Wachstum des Dienstleistungssektors auf die ständig zunehmende Produktvielfalt und auf die immer kürzeren Produktlebenszyklen zurück. Dar-über hinaus lassen Globalisierung und veränderte weltwirtschaftliche Rahmen-bedingungen wie die Einführung des Euro und der Umbruch in Osteuropa die Nachfrage nach Beratungsleistungen steigen.

    Unter den neugegründeten unternehmensnahen Dienstleistern sind in Baden-Württemberg die EDV-Firmen mit 19,4 Prozent stärker vertreten als im übrigen alten Bundesgebiet (15,3 Prozent). Ähnlich zugelegt haben auch tech-nische Beratungstätigkeiten, wie sie etwa Ingenieurbüros ausüben. Dagegen ist der Anteil wirtschaftlicher Beratungstätigkeiten (Unternehmensberater, Werbe-agenturen) an den unternehmensnahen Dienstleistungsgründungen mit 23,5 Prozent im Land geringer als in den anderen alten Bundesländern (25,9 Prozent). Die etwas geringere Neigung zur Unternehmensgründung in Baden-Württemberg ist für die Ex-perten allerdings noch kein Alarmsignal: Wesentlich für die von den jungen Unternehmen erhofften Impulse für den regionalen Arbeitsmarkt und den Strukturwandel ist für die Wissenschaftler, ob die Firmen überleben und wachsen.

    *Engel, Dirk und Steil, Fabian: Dienstleistungsneugründungen in Baden-Württemberg, erschienen als Arbeitsbericht Nr.139 der Akademie für Technik-folgenabschätzung in Baden-Württemberg, ISBN 3-932013-73-5. Zu bestellen per Fax (0711/9063-299).

    PM/gründungenEND/06/99


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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