idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
02.08.2005 12:57

Doppeltes Sicherungssystem: Krebsforscher von Charité und MDC weisen 2. Zell-Schutzprogramm nach

Barbara Bachtler Kommunikation
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch

    S p e r r f r i s t: Mittwoch, 3. August 2005, 19.00 MESZ

    Zellen, die unter Stress geraten, verfügen offenbar über zwei unterschiedliche Sicherungssysteme, die sie davor schützen zu entarten. Das bekannteste ist die Apoptose, bei der sich geschädigte Zellen selbst umbríngen, um den Organismus vor Schaden zu bewahren. Das zweite Sicherungssystem hingegen hält den Zellzyklus an, die Zelle kann sich nicht mehr teilen, lebt aber im Gegensatz zur Apoptose weiter und ist noch Stoffwechsel-aktiv. Hinweise auf dieses Schutzprogramm gab es seit einigen Jahren aus Zellkulturexperimenten. Jetzt haben Krebsforscher der Charité - Universitätsmedizin Berlin und des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch dieses Programm, in der Fachsprache Seneszenz (lat.: senex für Alter) genannt, im Tierversuch nachgewiesen und zeigen können, dass es in der Lage ist, die Entwicklung von Lymphkrebs (Lymphom) zu stoppen. Die unter Federführung von Charité- und MDC-Forschungsgruppenleiter Prof. Clemens A. Schmitt in europäischer Zusammenarbeit entstandene Arbeit von Melanie Braig ist jetzt in Nature* online (doi:10.1038/nature03841) erschienen.

    Eine wichtige Rolle für die Vermittlung der Seneszenz spielt ein Enzym, das die Forscher kurz Suv39h1 nennen. Es tritt auf den Plan, wenn das Krebsgen ras in weißen Blutzellen (Lymphozyten) Gene anschaltet und die Gefahr besteht, dass die Lymphozyten dadurch unkontrolliert wachsen und zu Krebszellen entarten. Das ist der Fall, wenn das Enzym Suv39h1 fehlt. Dann teilen sich die Lymphozyten endlos und es kann in der Folge ein sehr aggressives Lymphom entstehen. Da das ras-Krebsgen jedoch den Apoptosemechanismus nicht ausschaltet, ist bei diesen Zellen dieses Schutzprogramm noch in Takt und kann mit Hilfe einer Chemotherapie aktiviert werden.

    *Oncogene-induced senescence as an initial barrier in lymphoma development
    Melanie Braig1, Soyoung Lee1, Christoph Loddenkemper2, Cornelia Rudolph3, Antoine H.F.M. Peters4,5, Brigitte Schlegelberger3, Harald Stein2, Bernd Dörken1,6, Thomas Jenuwein5 & Clemens A. Schmitt1,6

    1Charité - Universitätsmedizin Berlin/Haematology-Oncology, 13353 Berlin, Germany. 2Charité - Universitätsmedizin Berlin /Department of Pathology, 12200 Berlin, Germany. 3Institute of Cell and Molecular Pathology, Hannover Medical School, Carl-Neuberg-Strasse 1, 30625 Hannover, Germany. 4Friedrich Miescher Institute for Biomedical Research, 4058 Basel, Switzerland. 5Research Institute of Molecular Pathology, 1030 Vienna, Austria. 6Max-Delbrück-Center for Molecular Medicine, 13125 Berlin, Germany.

    Ansprechpartner:
    Prof. Dr. med. Clemens Schmitt, M.D.
    Charité - Universitätsmedizin Berlin/MDC
    Augustenburger Platz 1
    D-13353 Berlin
    Tel. +49-30-450 553 687
    Fax +49-30-450 553 986
    Mobile +49-163-7696864
    e-mail clemens.schmitt@charite.de

    Pressestelle des MDC
    Barbara Bachtler
    Robert-Rössle-Straße 10
    13125 Berlin
    Tel.: 0049/30/94 06 - 38 96
    Fax: 0049/30/94 06 - 38 33
    e-mail:presse@mdc-berlin.de
    http://www.mdc-berlin.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).