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05.07.1999 11:32

Internationale Handlungsfähigkeit der deutschen Hochschulen in Gefahr

Friederike Schomaker Pressestelle
Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V.

    Aus den Mitteln des Hochschulsonderprogramms III (HSP III) sind für die Internationalisierung der Hochschulen sehr positive Wirkungen erzielt worden. Doch im Jahr 2000 läuft dieses Programm aus. Der Bund hat erklärt, die Maßnahmen der Nachwuchsförderung und der Internationalisierung von Forschung und Lehre, die er bislang im Rahmen des HSP III finanzierte, in eine Dauerfinanzierung zu übernehmen. Offen hingegen ist, inwieweit sich die Länder durch die Finanzierung der hierfür notwendigen Infrastrukturmaßnahmen an der Förderung der europäischen und internationalen Zusammenarbeit beteiligen werden. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) und die in ihm vereinigten Hochschulen haben deshalb auf der Mitgliederversammlung des DAAD in Bonn am 15. Juni 1999 Bund und Länder nachdrücklich aufgefordert, Mittel hierfür dauerhaft und mindestens im bisherigen Umfang bereitzustellen.
    Die folgende Resolution, die einstimmig von der Mitgliederversammlung verabschiedet wurde, benennt die Konsequenzen, die eintreten, falls die Länder aus der Pflicht zu einer angemessenen Finanzierung der Infrastruktur im internationalen Bereich der Hochschulen entlassen werden:

    "Der DAAD und die in ihm vereinigten Hochschulen weisen angesichts des Auslaufens des dritten Hochschulsonderprogramms (HSP III) im Jahr 2000 darauf hin, daß aus diesen Mitteln für die Internationalisierung der Hochschulen auf unterschiedlichen Wegen - sowohl durch Programm- als auch durch Infrastrukturmaßnahmen - sehr positive Wirkungen erzielt worden sind.

    Der Bund hat zu Recht festgestellt, daß die Finanzierung der Hochschulen keine zeitlich befristete, sondern eine Daueraufgabe ist. Dies schließt die Finanzierung einer angemessenen Infrastruktur im internationalen Bereich als dauerhafte Kernaufgabe der Hochschulpolitik ein; leistungsfähige Strukturen in diesem Bereich sind eine unabdingbare Voraussetzung, um international konkurrenzfähig agieren zu können.

    Der DAAD unterstützt die Absicht des Bundes, die Maßnahmen der Nachwuchsförderung und der Internationalisierung von Forschung und Lehre, die der Bund bereits im Rahmen des HSP III finanziert, in die Dauerfinanzierung zu übernehmen. Dies darf aber nicht dazu führen, daß die Länder aus der Pflicht zu einer angemessenen Finanzierung der Infrastruktur im internationalen Bereich der Hochschulen entlassen werden. Falls dies geschähe, wären erhebliche Einbrüche zu erwarten

    · in der Infrastruktur der akademischen Auslandsämter insbesondere der Fachhochschulen, aber auch im Bereich anderer zentraler Hochschuleinrichtungen, die mit ihren Dienstleistungen wichtige Beiträge zur Internationalisierung der Hochschulen leisten, wie etwa Fremdsprachenzentren, Lehrgebiete Deutsch als Fremdsprache und EU-Büros,
    · bei der Entwicklung internationaler Studiengänge, von EU-Projekten der Curriculum-Entwicklung und der Einführung von ECTS,
    · bei der Durchführung der europäischen Mobilitätsprogramme, deren Erfolg in starkem Maß von Vorbereitungs- und Begleitmaßnahmen abhängt (etwa im Fremdsprachenbereich und der Betreuung durch studentische Tutoren), die von den Mitgliedsstaaten finanziert werden müssen,
    · bei der Durchführung von DAAD-Programmen durch die Hochschulen, wie z.B. das Programm "Integriertes Auslandsstudium", Betreuungsmittel- und Nachkontaktprogramme und bei der Beratung von Studierenden über Fördermöglichkeiten des DAAD,
    · im Bereich des Ausländerstudiums, sowohl was Information und Beratung ausländischer Interessenten über Studienmöglichkeiten in Deutschland betrifft, als auch die Begleitung und Betreuung ausländischer Studierender durch ein Studium in Deutschland sowie im Marketing-Bereich und im Bereich der Nachkontakte zu ausländischen Alumni.

    Der DAAD und die in ihm vereinigten Hochschulen fordern Bund und Länder daher dazu auf, durch geeignete Absprachen sicherzustellen, daß sowohl die Mittel zur Nachwuchsförderung und zur Internationalisierung von Forschung und Lehre als auch zur Finanzierung der Infrastrukturmaßnahmen im internationalen Bereich der Hochschulen über das Ende des HSP III hinaus dauerhaft und mindestens im bisherigen Umfang bereitgestellt werden."

    (insgesamt 3.743 Zeichen)


    Weitere Informationen:

    http://www.daad.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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