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24.08.2005 07:00

Wieviel Operation ist dem alten Menschen zumutbar?

Constanze Steinke Pressearbeit
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Modellregion Mecklenburg-Vorpommern - das 3. ALPHA-Symposium
    befasst sich mit medizinischen, pflegerischen und ethischen Aspekten
    im Umgang mit Patienten im höheren Alter

    Einladung zum Pressegespräch

    Am Freitag und Sonnabend, dem 2. und 3. September 2005, findet in der Universitäts- und Hansestadt Greifswald das 3. ALPHA-Sommersymposium statt. ALPHA steht für Akutmedizinische Leitlinien für Patienten im höheren Alter. Die ALPHA-Kongresse dienen dem Ziel, für alle bedeutenden Krankheitsbilder spezielle auf - biologisch oder real - ältere Patienten zugeschnittene therapeutische Vorgaben zu erarbeiten. Die Leitlinien sollen die Betreuung und Behandlung dieser Gruppe, die den Hauptanteil aller Patienten im Krankenhaus stellt, erleichtern. Auf dem diesjährigen Kongress stehen abdominelle Erkrankungen (Erkrankungen des Bauches) und neurologisch-psychiatrische Störungen im Vorfeld, im Rahmen operativer Eingriffe sowie in der Nachsorge von Operationen im Mittelpunkt.

    Veranstalter sind die Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, das Zentrum für Innere Medizin sowie die Klinik für Chirurgie der Universität Greifswald in Kooperation mit der Klinik für Anästhesiologie des Hanse-Klinikums Stralsund sowie die Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Klinikum Karlsburg.

    Der Direktor der Greifswalder Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Prof. Michael Wendt, hob angesichts des gravierenden demographischen Wandels die Bedeutung des medizinischen Umdenkens bei Patienten im höheren Alter hervor. "Wohl in keinem anderen Bundesland vollzieht sich zur Zeit eine vergleichbare demographische Entwicklung wie in Mecklenburg-Vorpommern. Innerhalb eines Zeitraffers von nur 20 Jahren wird aus dem einst jüngsten Bundesland die Region mit dem größten Anteil an älterer Bevölkerung. Junge Menschen verlassen in Größenordnungen das Land, vor allem junge Frauen, und es entstehen Bevölkerungsstrukturen mit überproportional vielen älteren und oft auch multimorbiden (mehrfach kranken) Mitbürgern. Somit kann Mecklenburg-Vorpommern schon heute als Modell für die zukünftige Entwicklung in der gesamten Bundesrepublik gelten - mit allen schwierigen Herausforderungen, aber auch Chancen für neue Wege in der medizinischen Versorgung dieser Patientengruppe. Die damit zusammenhängenden enormen Probleme lassen sich nur durch ein interdisziplinäres Herangehen und eine gesamtheitliche Betrachtungsweise lösen. Es müssen transparente Leitlinien und klinische Pathways (standardisierte Behandlungsabläufe) erarbeitet werden, um den neuen ökonomischen und medizinischen Bedingungen Rechnung zu tragen. Diesem Anliegen hat sich nunmehr zum dritten Mal der ALPHA-Kongress verschrieben", so der Greifswalder Universitätsprofessor.

    Die zweitägige Tagung befasst sich mit Aspekten des Managements vor, während und nach operativen Eingriffen von älteren und/oder Risikopatienten sowohl aus anästhesiologischer, intensivmedizinischer, schmerztherapeutischer, chirurgischer als auch internistischer Sicht. Dabei wird unter anderem auch der Sinn mancher Eingriffe im hohen Alter hinterfragt. Auf der Grundlage wissenschaftlicher Beiträge sollen anschließend konkrete Handlungsrichtlinien für die betroffenen Fachdisziplinen abgeleitet werden. Jede Vortragssitzung wird von interaktiven TED-Umfragen begleitet.

    Zu Beginn des Kongresses, am Freitag, dem 2. September 2005, sind um 10.00 Uhr, die Vertreter der Medien recht herzlich zu einem Pressegespräch in das Alfried Krupp Kolleg eingeladen.

    P r o g r a m m

    ALPHA 2005 - Freitag/Sonnabend, 2./3. September 2005
    3. Greifswalder Sommersymposium in der Universitäts- und Hansestadt Greifswald
    Alfried Krupp Wirtschaftskolleg, Baderstraße 1, Eingang Martin-Luther-Straße

    Freitag, 2. September 2005

    10.00 Uhr - Pressegespräch

    13.00 Uhr - Eröffnung des Symposiums
    Oberbürgermeister von Greifswald, Dr. Arthur König, Bildungsminister M-V, Prof. Hans-Robert Metelmann (angefragt), Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Heyo K. Kroemer, Direktor der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Greifswald, Prof. Michael Wendt

    13.10 Uhr - Festvortrag zu ethischen Fragen am Lebensende
    Prof. Dr. Stein Husebø, Bergen/Norwegen

    Operationsvorbereitung "mit Leib und Seele"
    14.00 Uhr - TED-Umfrage: Worauf achten Sie bei der Anästhesievisite?
    14.05 Uhr - Häufigkeit und perioperative Bedeutung gastrointestinaler und neurologisch-psychiatrischer (Begleit-)erkrankungen älterer Patienten
    14.35 Uhr - Die Rolle des Hausarztes bei der psychischen und physischen Vorbereitung des älteren Patienten auf einen operativen Eingriff
    15.05 Uhr - Präoperative Optimierung von Patienten mit Leber-, Pankreas- und Magen-Darm-Erkrankungen
    15.35 Uhr - TED-Umfrage - Auswertung

    Der abdominelle Notfalleingriff (Bauch - lat.: abdomen)
    16.00 Uhr - TED-Umfrage: Anästhesiologische Versorgung bei akuten Abdomen
    16.05 Uhr - Die Leistungsfähigkeit der radiologischen Notfalldiagnostik - ist weniger mehr?
    16.35 Uhr - Wieviel Operation ist dem alten Menschen zumutbar?
    17.05 Uhr - Intervention vs. Operation bei gastrointestinaler Blutung - akutmedizinische Leitlinien
    17.35 Uhr - TED-Umfrage Auswertung

    Abendvortrag
    17.45 Uhr - Wie weit dürfen wir gehen? Grenzen der Patientenautonomie (Aktuelle Rechtssprechung Patientenverfügung)
    Ab 19.00 Uhr - Get-together-Party

    Sonnabend, 3. September 2005

    Der neurochirurgische ältere Patient
    9.00 Uhr - TED-Umfrage Anästhesiologische Besonderheiten
    9.05 Uhr - Operation der Hirnblutung bei älteren Patienten - sinnvoll oder Unsinn?
    9.35 Uhr - Versorgung neurochirurgischer Notfallpatienten in Zentren und in Krankenhäusern ohne Neurochirurgie
    10.05 Uhr - TED-Umfrage Auswertung

    Gestörte Organfunktion in der Sepsis (Blutvergiftung)
    10.45 Uhr - TED-Umfrage: Sepsis-Therapie - was ist Standard?
    10.50 Uhr - Aktuelle Optionen zur Behandlung von Gerinnungsstörungen
    11.20 Uhr - Intensivierte Insulintherapie - Nutzen, Durchführung, Gefahren
    11.50 Uhr - Wie nützt uns ein besseres Verständnis der Pathophysiologie von Sepsis und Organversagen am Krankenbett?
    12.20 Uhr - TED-Umfrage Auswertung

    Postoperative Psychopharmakotherapie
    13.30 Uhr - TED-Umfrage: Umgang mit unkooperativen Patienten
    13.35 Uhr - Medikamentöse Therapie bei postoperativen Vigilanzstörungen
    14:05 Uhr - Die S2-Leitlinien der DGAI zur Analgosedierung in der Intensivmedizin
    14.35 Uhr - TED-Umfrage Auswertung
    14.45 Uhr - Resümee und Verabschiedung

    Pflegesymposium - Freitag, 2. September 2005

    14.00 Uhr - Workshop "Stomapflege - all inclusive" - vom Tracheostoma bis zum Anus praetor
    14.45 Uhr - Workshop "Wenn die Luft knapp wird" - Versorgung von Patienten mit Atemnot (mit Notfallsimulator)
    16.00 Uhr - Workshop "Stomapflege - all inclusive" - vom Tracheostoma bis zum Anus praetor
    17.00 Uhr - Workshop "Wenn die Luft knapp wird" - Versorgung von Patienten mit Atemnot (mit Notfallsimulator)

    Sonnabend, 3. September 2005

    Pflege von Leib ?
    9.00 Uhr - Notfallmanagement bei abdominellem Aortenaneurysma
    9.30 Uhr - Alles über ? Drainagen
    10.00 Uhr - Alles über ? Sondenkost und Kostaufbau

    ? und (mit (Seele)
    11.00 Uhr - "Validiertes Arbeiten" - Umgang mit dementen Patienten
    11.30 Uhr - Gestaltung von ITS- und stationären Bereichen
    12.00 Uhr - "Burn out" - Arbeitszufriedenheit im Pflegebereich

    Der neuro-traumatologische Patient
    13.30 Uhr - Management von neuro-traumatologischen Patienten in der Rettungsstelle
    14.00 Uhr - Minimalinvasive Versorgung von Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma
    14.30 Uhr - Dekompressions-Kraniotomie und andere besondere operative Verfahren

    - Ende -

    Tagungsunterlagen unter: http://www.medizin.uni-greifswald.de/intensiv/alpha.htm

    Ansprechpartner
    Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
    Tagungsleiter ALPHA
    Prof. Dr. med. Christian Lehmann
    Friedrich-Loeffler-Straße 23, 17487 Greifswald
    T + 49(0)3834/86 58 06
    F + 49(0)3834/86 80 136
    E christian.lehmann@uni-greifswald.de
    http://www.klinikum.uni-greifswald.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Psychologie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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